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Ölraffinerie möglich

Windhoek - Mit dem Versprechen, künftig enger mit Namibia zusammenzuarbeiten, hat sich Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo am Samstag von Präsident Sam Nujoma im Staatshaus verabschiedet. Zuvor wurde dem Gast von der namibischen Universität der Ehrentitel verliehen. Offizielle Gespräche über wirtschaftliche- und politische Entwicklungen in Afrika fanden am Freitag statt.

"In ganz Afrika gibt es kein Land mehr, welches noch unter kolonialer Herrschaft steht. Jetzt beginnt der Kampf um den wirtschaftlichen Zusammenschluss aller Staaten dieses Kontinents", sagte Obasanjo gegenüber der örtlichen Geschäftswelt. Die namibische Handels- und Industriekammer (NCCI) hatte den Präsidenten am Freitag eingeladen, um über Investitions- und Handelsmöglichkeiten zwischen Namibia und Nigeria zu sprechen. Vor allem im Fischerei-, Landwirtschafts- und Bergbausektor könnten beide Länder voneinander lernen, so der Präsident der NCCI, Dr. Leake Hangula. Der Export von Fisch und Fleisch nach Nigeria wäre für Namibia eine von mehreren Möglichkeiten, um den Handel zu fördern. Des Weiteren sei, laut Obasanjo, ein Team zusammengerufen worden, welches den eventuellen Bau einer Ölraffinerie in Namibia untersuchen soll. Nigeria, Namibia und Südafrika würden gemeinsam über dieses Projekt beraten.


Der nigerianische Präsident erklärte ferner, dass in seinem Land die freie Marktwirtschaft herrsche und dass zwischen lokalen und ausländischen Investoren kein Unterschied gemacht werde. Allen Investoren müsse Sicherheit und Stabilität eines Landes garantiert werden.


Nujoma und Obasanjo vereinbarten bei ihren Gesprächen im Staatshaus, dass der bilaterale Handel, sowie Investition, Ausbildung, Wissenschaft, Technologie, Gesundheit, Flugtransport, Information und Kultur die Bereiche für eine Zusammenarbeit beider Länder bilden. Die "3. Gemeinsame Kommission für eine Namibisch-Nigerianische Zusammenarbeit" soll noch Ende dieses Jahres in Windhoek tagen.


Bei einer Pressekonferenz am Samstag gaben die Staatsoberhäupter bekannt, dass beide Länder die gemeinsame Vision unter der afrikanischen Entwicklungspartnerschaft, New Partnership for Africa's Development (Nepad), unterstützen würden. "Nepad gibt uns den nötigen Rahmen, um wirtschaftliche Partnerschaften innerhalb, aber auch außerhalb Afrikas zu fördern", so Obasanjo, der den Vorsitz des Komitees für die offizielle Gründung von Nepad führt. Nujoma lobte Obasanjos Einsatz für die "wirtschaftliche Genesung und den Wiederaufbau" Afrikas.


Im Bereich der Politik lobte "Chief" Obasanjo das Waffenstillstandsabkommen in Angola. Auch die inter-kongolesischen Gespräche im vergangenen Monat in Sun City seien nicht ganz umsonst gewesen. Obasanjo und Nujoma zeigten ebenso Solidarität mit dem Führer der Palästinenser, Yassir Arafat, und verurteilten die "exzessive militärische Anwesenheit" Israels in den palästinensischen Gebieten.


Für seinen "finanziellen, materiellen und moralen Beistand" im Unabhängigkeitskrieg für Namibia, wurde Obasanjo von der Universität von Namibia (Unam) am Samstagvormittag die Ehrendoktorwürde in der Rechtswissenschaft verliehen. Obasanjo war 1999 - nach 15-jähriger Unabhängigkeit in Nigeria - der erste freigewählte Präsident seines Landes. Das im Westen Afrikas gelegene Nigeria hat etwa 130 Millionen Einwohner.


Der nigerianische Präsident, begleitet von seinen Außen-, Industrie-, und Wissenschafts- und Technologieministern, lud Präsident Nujoma auf einen Staatsbesuch nach Nigeria ein. Wann dieser stattfinden soll, stand am Samstag noch nicht fest.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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