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Lösung im Müllskandal gesucht

Windhoek - "Es ist eine Schande. Dies ist der Beweis, dass dieses Land nicht im Sinne der Verfassung regiert wird", erklärte Phil ya Nangoloh, Direktor der namibischen Menschenrechtsorganisation Namrights, kürzlich im AZ-Gespräch. Allein der Fakt, dass hunderte Arbeitslose sich bisher jeden Donnerstag an der Kupferberg-Abfalldeponie versammelt haben und zwischen "meist giftigem Müll" nach Essbarem suchen, sei doch ein Zeugnis dafür, dass Alt-Präsident Sam Nujoma vor über 20 Jahren sein Versprechen nicht gehalten habe. "Er sagte 1989, es würde unter der SWAPO-Regierung keine armen Menschen mehr geben", so ya Nangoloh.

Doch seitdem der Skandal um die Müllplünderer vor einer Woche ans Licht kam, versuche die Stadtverwaltung Windhoek, eine Lösung zu finden. "Bisher war es üblich, abgelaufene Lebensmittel und Fleischreste donnerstags hier abzuladen. Diese Routine haben wir zunächst erstmal unterbrochen", erklärte der Windhoeker Stadtdirektor Niilo Taapopi auf AZ-Nachfrage. So versuche man zu verhindern, dass die Müllsammler auf die Abfalltransporte warten. Ferner erklärte Taapopi, dass man sich bereits mit Premierminister Nahas Angula diesbezüglich getroffen habe und die Regierung mit einem Vorschlag an einige Lieferfirmen herangetreten sei. "Es wird vorgeschlagen, dass noch verwertbare Waren aussortiert und dann verteilt werden", so der Stadtdirektor.
Nun müsste eine Instanz oder Organisation gefunden werden, die diese Aufgabe übernimmt. Karin Collins, Präsidentin des Lions-Clubs Alte Feste Windhoek, erklärte, dass die Initiative entweder von der Stadt oder von der Regierung in die Wege geleitet werden müsse. "Mit zwölf Mitgliedern fehlen uns leider die Mittel für solch ein Unterfangen", erklärte Collins auf AZ-Nachfrage. Es müsse eine Sammelstelle eingerichtet werden, wofür man wiederrum ein Grundstück mit Räumlichkeiten benötige. "Wir wären aber nicht abgeneigt, ein solches Projekt zu unterstützen", erklärte die Lions-Präsidentin.

Hendrik Röschlau, Geschäftsführer der namibischen Lieferfirma African Marketing, erklärte, dass es die reine Verantwortung der Stadtverwaltung sei, die abgelaufenen und teils verdorbenen Produkte ordnungsgemäß zu entsorgen. "Jeden Donnerstag haben wir dort unseren Abfall abgeladen. Wir zahlen eine Gebühr und erhalten eine schriftliche Bestätigung der Beschlagnahme (Certificate of Condemnation) hierfür", so Röschlau. Auch er bestätigte die Unterbrechung des Transportablaufs. So habe die Stadtverwaltung vergangene Woche die Lieferfirma kontaktiert und mitgeteilt, man solle am Donnerstag keine Fuhren zur Deponie unternehmen. "Sie wollten die Waren nun selbst abholen", so Röschlau.

Indes hat die Direktorin des Medieninstituts des südlichen Afrikas (MISA) in Namibia, Marbeline Mwashekele, zu handeln begonnen. "Ich habe die 'Freunde-gegen-Armut-Kampagne' auf der Internetplattform Facebook gestartet und den 'Gebe-was-du-hast-Tag' ins Leben gerufen", erklärte die MISA-Direktorin. So trafen sich am Samstag vor Ort auf der Kupferberg-Deponie über 50 Menschen, darunter auch die Vizevorsitzende des Nationalrats, Margaret Mensah-Williams, um an der Aktion teilzunehmen. Sie brachten Kleidung, Lebensmittel und andere Sachspenden, die sie den Menschen dort übergaben. Laut Mwashekele soll dies nun eine monatliche Aktion werden.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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