Löwe vor Abschuss gerettet
Windhoek/Outjo - Dass das etwa zwei Jahre alte männliche Tier jetzt in sicherer Umgebung bei der Afri Leo Foundation in Kamanjab ist, verdankt es dem Willen und Einsatz von Farmer Rainer Hillig sowie dem Otjiwarongoer Tierarzt Axel Hartmann.
Vier Wochen lang hatte Hillig den Löwen auf seiner Farm Liebenwerda nahe Outjo beobachtet und sich ihm schrittweise bis auf wenige Meter genähert. "Wir haben uns sogar von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden. Er war immer friedlich", berichtetet Hillig jetzt im AZ-Gespräch. Der Farmer war so fasziniert von dem jungen Männchen, dass er Abend für Abend mit einem Quadbike seinen Spuren gefolgt war, hoffend, dass er nicht auf Nachbarfarmen abgewandert war. Großen Schaden hatte der Löwe offenbar nicht angerichtet: Insgesamt drei gerissene Tiere (Oryx und Zebras) hat Hillig auf seiner Farm entdeckt.
Während für ihn umgehend fest stand, dass er den Löwen fangen statt abschießen möchte, stieß er sowohl bei Nachbarn als auch bei der Naturschutzbehörde zunächst auf Ablehnung. Bei den Beamten in Outjo und Otjiwarongo wurde ihm nahe gelegt, den Löwen selber abzuschießen, die Behörde habe gerade nicht genügend Personal, um sich der Angelegenheit anzunehmen. Auch die Nachbarfarmer tendierten zunächst zum Abschuss, erklärten sich dann aber bereit, den Junglöwen nicht zu jagen, sollte er ihre Farmen aufsuchen. Auch verschiedene andere Ansprechpartner fühlten sich entweder nicht zuständig oder rieten zum Abschuss. Einen Verbündeten fand Hillig dann aber in Axel Hartmann, Tierarzt aus Otjiwarongo, der beim Einfangen behilflich sein wollte. Als dieser das nötige Permit beim Umweltministerium in Windhoek beantragen wollte, wurde ihm laut Hillig auch dort geraten, den Löwen zu erlegen, immerhin falle dann eine "prima Trophäe" ab. Die Fanggenehmigung wurde erst erteilt, als Hartmann zusicherte, die Aktion in Eigeninitiative durchzuführen.
Ein erster Versuch vor zehn Tagen scheiterte, der junge Löwe ließ sich nicht blicken, auch fehlte ein passender Köder. Am vergangenen Samstag klappte es dann: Kurz vor Sonnenuntergang wurde ein Köder ausgelegt und Löwengebrüll vom Band abgespielt, gegen 23 Uhr war der junge und nach ersten Erkenntnissen gesunde Löwe per Betäubungspfeil gefangen. Umgehend wurde das Tier nach Kamanjab zur Afri Leo Foundation auf der Kavita-Lodge gebracht "und hat es mit Fassung getragen". Die Stiftung unter Leitung von Tammy Hoth hatte schnell Kooperation signalisiert, "dafür bin ich sehr dankbar", so Hillig. Noch logiert der Löwe im Quarantäne-Gehege, bis alle Blutproben ausgewertet sind. Er soll auch danach bei der Afri Leo Foundation bleiben, nicht ausgewildert werden und sogar einen Namen bekommen.
Es wird laut Hillig vermutet, dass der Löwe aus der Ugab-Gegend stammte. Dort war zuvor eine vierköpfige Löwenfamilie gesehen worden, dann aber verschwunden.
Hillig und Hartmann sitzen bislang noch alleine auf den Kosten für die Aktion von rund 10000 N$. Da von der Naturschutzbehörde nach Ansicht Hilligs wohl nichts zu erwarten sei, hofft er jetzt auf private Unterstützung. Und den Farmer war die Aktion ganz sicher ihr Geld wert: "Man muss diese Löwen nicht immer gleich abschießen, es geht auch anders. Es ist traurig, dass Löwen einfach keine Lobby haben. Bei Geparden oder Leoparden wäre die Naturschutzbehörde sofort vor Ort gewesen. Hier muss schnellstens ein Umdenken her: Zum einen sind Löwen generell geschützt, zum anderen gibt es sie nicht mehr so reichlich - und auch deshalb sind sie schützenswert", so Hillig abschließend.
Vier Wochen lang hatte Hillig den Löwen auf seiner Farm Liebenwerda nahe Outjo beobachtet und sich ihm schrittweise bis auf wenige Meter genähert. "Wir haben uns sogar von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden. Er war immer friedlich", berichtetet Hillig jetzt im AZ-Gespräch. Der Farmer war so fasziniert von dem jungen Männchen, dass er Abend für Abend mit einem Quadbike seinen Spuren gefolgt war, hoffend, dass er nicht auf Nachbarfarmen abgewandert war. Großen Schaden hatte der Löwe offenbar nicht angerichtet: Insgesamt drei gerissene Tiere (Oryx und Zebras) hat Hillig auf seiner Farm entdeckt.
Während für ihn umgehend fest stand, dass er den Löwen fangen statt abschießen möchte, stieß er sowohl bei Nachbarn als auch bei der Naturschutzbehörde zunächst auf Ablehnung. Bei den Beamten in Outjo und Otjiwarongo wurde ihm nahe gelegt, den Löwen selber abzuschießen, die Behörde habe gerade nicht genügend Personal, um sich der Angelegenheit anzunehmen. Auch die Nachbarfarmer tendierten zunächst zum Abschuss, erklärten sich dann aber bereit, den Junglöwen nicht zu jagen, sollte er ihre Farmen aufsuchen. Auch verschiedene andere Ansprechpartner fühlten sich entweder nicht zuständig oder rieten zum Abschuss. Einen Verbündeten fand Hillig dann aber in Axel Hartmann, Tierarzt aus Otjiwarongo, der beim Einfangen behilflich sein wollte. Als dieser das nötige Permit beim Umweltministerium in Windhoek beantragen wollte, wurde ihm laut Hillig auch dort geraten, den Löwen zu erlegen, immerhin falle dann eine "prima Trophäe" ab. Die Fanggenehmigung wurde erst erteilt, als Hartmann zusicherte, die Aktion in Eigeninitiative durchzuführen.
Ein erster Versuch vor zehn Tagen scheiterte, der junge Löwe ließ sich nicht blicken, auch fehlte ein passender Köder. Am vergangenen Samstag klappte es dann: Kurz vor Sonnenuntergang wurde ein Köder ausgelegt und Löwengebrüll vom Band abgespielt, gegen 23 Uhr war der junge und nach ersten Erkenntnissen gesunde Löwe per Betäubungspfeil gefangen. Umgehend wurde das Tier nach Kamanjab zur Afri Leo Foundation auf der Kavita-Lodge gebracht "und hat es mit Fassung getragen". Die Stiftung unter Leitung von Tammy Hoth hatte schnell Kooperation signalisiert, "dafür bin ich sehr dankbar", so Hillig. Noch logiert der Löwe im Quarantäne-Gehege, bis alle Blutproben ausgewertet sind. Er soll auch danach bei der Afri Leo Foundation bleiben, nicht ausgewildert werden und sogar einen Namen bekommen.
Es wird laut Hillig vermutet, dass der Löwe aus der Ugab-Gegend stammte. Dort war zuvor eine vierköpfige Löwenfamilie gesehen worden, dann aber verschwunden.
Hillig und Hartmann sitzen bislang noch alleine auf den Kosten für die Aktion von rund 10000 N$. Da von der Naturschutzbehörde nach Ansicht Hilligs wohl nichts zu erwarten sei, hofft er jetzt auf private Unterstützung. Und den Farmer war die Aktion ganz sicher ihr Geld wert: "Man muss diese Löwen nicht immer gleich abschießen, es geht auch anders. Es ist traurig, dass Löwen einfach keine Lobby haben. Bei Geparden oder Leoparden wäre die Naturschutzbehörde sofort vor Ort gewesen. Hier muss schnellstens ein Umdenken her: Zum einen sind Löwen generell geschützt, zum anderen gibt es sie nicht mehr so reichlich - und auch deshalb sind sie schützenswert", so Hillig abschließend.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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