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Löwen aus Etoscha auf Farmen

Windhoek - Im Augenblick befinden sich vier oder fünf Löwen auf etwa vier bis fünf Farmen südlich des Etoscha-Nationalparks und südlich von Okaukuejo, wo sie laut dem Direktor der Naturschutzbehörde, Ben Beytell, anscheinend schon Rinder gerissen haben. Genaue Informationen würden noch nicht vorliegen, da "die Farmer die Löwen oder deren Spuren nicht selbst gesehen haben, sondern nur die Angestellten und auch nur die toten bereits an- oder aufgefressen Rinderkadaver entdecken konnten". Dem Hauptnaturschutzbeamten der Okaukuejo-Gegend im Etoscha-Nationalpark, Shayne Kötting zufolge scheint es sich bei dem Rudel um die gleichen Raubtiere zu handeln, die bereits vor einigen Monaten aus dem Park ausgerissen waren. "Sicher sind wir nicht, vermuten dies aber. Damals wurden einige Löwen von den Farmern erschossen die restlichen konnte wir betäuben und in den Park zurückbringen", sagte der erfahrene Naturschutzbeamte gestern auf Nachfrage. Wahrscheinlich befinden sich die großen Raubtiere augenblicklich auf den Farmen Skeunsbank und Stilverwag. Einer der Könige der Tiere soll von einem Farmer bereits erlegt worden sein. Den Naturschutzbeamten zufolge müssen die Tiere als Problemtiere klassifiziert und für den Abschuss durch Trophäenjäger freigegeben werden.
Anfang Juli stellte er Oppositionspolitiker Phillemon Moongo (DTA) im Parlament die Fragen, wie viele Löwen sich außerhalb des Etoscha-Nationalparks befinden, wie viel Vieh von den Raubkatzen seit Anfang 2009 bis zu heutigen Zeitpunkt von Löwen getötet wurde und ob die Farmer Vergütung erhalten. Die Ministerin für Umwelt und Tourismus, Netumbo Nandi-Ndaitwah, erklärte, dass wilde Tiere, darunter auch Löwen, in und aus Naturschutzgebieten ziehen, außer wenn die Tiere eingesperrt werden. "Vor kurzem wurden drei Löwen in der Mangetti- und Cham-Cham-Gegend in der Oshikoto-Region gesichtet. Einen töteten Angestellte der Naturschutzbehörde sofort, derweil die anderen beiden Raubkatzen einem Berufsjäger in dem kommunalen King-Nehale-Hegegebiet angeboten wurden. "Durch den Abschuss der Raubtiere als Trophäentiere sollte die Bevölkerung in dem kommunalen Hegegebiet Einnahmen erhalten und mögliche Verluste somit gedeckt sein. Ein Löwe wurde von einem Trophäenjäger erlegt", sagte die Umweltministerin im Parlament. Um die Konflikte zwischen Mensch und Tier um den Etoscha-Nationalpark zu minimieren, sei das Ministerium damit beschäftigt den Zaun um den Park zu reparieren, teilweise zu ersetzen, zu verstärken, zu elektrifizieren und, um ihn für Elefanten und Löwen sicher zu machen und mit einem Alarmsystem auszurüsten.
"Im ganzen Land sind seit Januar 2009 bis zum heutigen Datum 342 Haustiere durch Raubtiere getötet worden. Dabei handelt es sich um Rinder, Ziegen, Schafe, Esel und Hühner", sagte Nandi-Ndaitwah. Die Regierung habe noch nie Farmer oder Gemeinschaften direkt vergütet, da dieser Prozess sehr schwierig und kompliziert sei. Es sei, wie Beispiele in Nachbarländern gezeigt haben, sehr schwierig festzustellen, welche Tiere durch Raubtiere verschwunden sind oder von diesen getötet wurden. Ein System durch welches sich die Hegegebietgemeinschaften mit Hilfe der Einnahmen aus Jagd und Tourismus selbst gegen Verluste durch Raubtiere versichern, scheint die beste Möglichkeit zu sein, da die Regierung den Kommunen die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen gestattet. Dadurch dass die wilden Tiere genutzt werden können, werden diese auch toleriert, so die Ministerin.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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