Löwen-Konflikt eskaliert
Experte befürchtet Einbruch der Wüstenlöwen-Population
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek
Mehrere Wüstenlöwen im Nordwesten und Westen Namibias befinden sich in schlechtem Zustand und sind abgemagert - das ist ein „natürliches Phänomen“, teilte das Umweltministerium jetzt schriftlich mit. „Es ist das Ergebnis eines Mangels an Beutetieren, was zur Hungersnot führt. Löwen sind zu schwach zum Jagen“, meint die Regierungsinstanz. Ausschlaggebend für die geringe Anzahl von Beutetieren, insbesondere Antilopen, sei die Dürre.
„Die aktuelle Situation ist alles andere als natürlich“, sagte Izak Smit von der Organisation Desert Lions Human Relations Aid (DeHLRA) im Gespräch mit der AZ. Er stimmt mit dem Ministerium überein, dass es kaum noch Beutetiere für die Löwen gebe, aber die Gründe dafür seien anders: Es sei vielmehr die Folge einer nicht nachhaltigen Nutzung von Beutetieren in sämtlichen Hegegebieten - Springböcke, Zebras oder Oryxantilopen gebe es kaum mehr. „In Namibia haben wir von 1995 bis 2012 gute Regenfälle gehabt und es gab reichlich Tiere. Dieser Tierbestand wurden aber alles andere als nachhaltig genutzt. Die stärksten Tiere wurden gejagt. Während der Dürre gab es nur noch wenige schwache Tiere, die ums Überleben kämpften“, sagte er.
Während der Löwenforscher die Population der Wüstenlöwen auf rund 130 beziffert, schätzt Smit die Anzahl Raubkatzen auf lediglich zwischen 70 bis 80 Stück. Diese Ziffer soll noch in diesem Jahr um „mindestens 30 Prozent sinken“. „Realistisch gesehen schätzen wir, dass die Hälfte der Wüstenlöwen dieses Jahr nicht überleben wird“, sagte er. Wegen eines Mangels an Beute finden Löwen nun beim Kampf ums Überleben lediglich Nahrung nahe Farmen: Vieh, Hühner oder sogar Hunde.
Somit sei die zu Wochenbeginn getötete Löwin XPL120 kein Einzelfall. Die völlig abgemagerte Löwin wurde am Sonntag von Beamten des Umweltministeriums bei einem Kral nahe Mbakondja erlegt (AZ berichtete). Smit zufolge wurden in den vergangenen Tagen abgemagerte Löwen auch bei Warmquelle, De Riet und beim Save the Rhino-Trust Camp gesichtet, die keine Beute finden. Seit Jahresbeginn wurden bereits zwei Löwen getötet. Eine abgemagerte Löwin habe das Ministerium im Februar in dem Doro-!Nawas-Hegegebiet erlegt, ein weiterer junger Löwe wurde Anfang April im Hegegebiet Anabeb getötet, nachdem er 13 Ziegen, einen Hund und ein Huhn gerissen habe. Aber nicht nur die Löwen-Population steht auf Messers Schneide. Laut Smit gibt es viele andere Tiere, die von der gerissenen Beute von Löwen abhängig sind, seien es Hyänen, Aasgeier oder Schakale. „Auch diese Populationen sind völlig eingebrochen“, sagte er.
Indes will das Umweltministerium angesichts der prekären Situation der Wüstenlöwen einen neuartigen Löwenschutz- und Managementplan einführen. Damit will das Ministerium angesichts „veränderter Klimabedingungen die besten langfristigen und nachhaltigen Managementoptionen“ bestimmen.
Mehrere Wüstenlöwen im Nordwesten und Westen Namibias befinden sich in schlechtem Zustand und sind abgemagert - das ist ein „natürliches Phänomen“, teilte das Umweltministerium jetzt schriftlich mit. „Es ist das Ergebnis eines Mangels an Beutetieren, was zur Hungersnot führt. Löwen sind zu schwach zum Jagen“, meint die Regierungsinstanz. Ausschlaggebend für die geringe Anzahl von Beutetieren, insbesondere Antilopen, sei die Dürre.
„Die aktuelle Situation ist alles andere als natürlich“, sagte Izak Smit von der Organisation Desert Lions Human Relations Aid (DeHLRA) im Gespräch mit der AZ. Er stimmt mit dem Ministerium überein, dass es kaum noch Beutetiere für die Löwen gebe, aber die Gründe dafür seien anders: Es sei vielmehr die Folge einer nicht nachhaltigen Nutzung von Beutetieren in sämtlichen Hegegebieten - Springböcke, Zebras oder Oryxantilopen gebe es kaum mehr. „In Namibia haben wir von 1995 bis 2012 gute Regenfälle gehabt und es gab reichlich Tiere. Dieser Tierbestand wurden aber alles andere als nachhaltig genutzt. Die stärksten Tiere wurden gejagt. Während der Dürre gab es nur noch wenige schwache Tiere, die ums Überleben kämpften“, sagte er.
Während der Löwenforscher die Population der Wüstenlöwen auf rund 130 beziffert, schätzt Smit die Anzahl Raubkatzen auf lediglich zwischen 70 bis 80 Stück. Diese Ziffer soll noch in diesem Jahr um „mindestens 30 Prozent sinken“. „Realistisch gesehen schätzen wir, dass die Hälfte der Wüstenlöwen dieses Jahr nicht überleben wird“, sagte er. Wegen eines Mangels an Beute finden Löwen nun beim Kampf ums Überleben lediglich Nahrung nahe Farmen: Vieh, Hühner oder sogar Hunde.
Somit sei die zu Wochenbeginn getötete Löwin XPL120 kein Einzelfall. Die völlig abgemagerte Löwin wurde am Sonntag von Beamten des Umweltministeriums bei einem Kral nahe Mbakondja erlegt (AZ berichtete). Smit zufolge wurden in den vergangenen Tagen abgemagerte Löwen auch bei Warmquelle, De Riet und beim Save the Rhino-Trust Camp gesichtet, die keine Beute finden. Seit Jahresbeginn wurden bereits zwei Löwen getötet. Eine abgemagerte Löwin habe das Ministerium im Februar in dem Doro-!Nawas-Hegegebiet erlegt, ein weiterer junger Löwe wurde Anfang April im Hegegebiet Anabeb getötet, nachdem er 13 Ziegen, einen Hund und ein Huhn gerissen habe. Aber nicht nur die Löwen-Population steht auf Messers Schneide. Laut Smit gibt es viele andere Tiere, die von der gerissenen Beute von Löwen abhängig sind, seien es Hyänen, Aasgeier oder Schakale. „Auch diese Populationen sind völlig eingebrochen“, sagte er.
Indes will das Umweltministerium angesichts der prekären Situation der Wüstenlöwen einen neuartigen Löwenschutz- und Managementplan einführen. Damit will das Ministerium angesichts „veränderter Klimabedingungen die besten langfristigen und nachhaltigen Managementoptionen“ bestimmen.
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Allgemeine Zeitung
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