Löwenschutz in der Kritik
Praktiken des Umweltministeriums bei Problemtieren umstritten
Von Nina Cerezo, Windhoek
„Ist sich das Ministerium bewusst, dass die Löwenpopulation weltweit vom Aussterben bedroht ist? Was ist der Sinn des Films ,Vanishing Kings`, wenn das Verschwinden der Löwen vom Ministerium unterstützt wird? Und was wird wirklich hinsichtlich der Verfolgung derjenigen, die Löwen geschossen oder vergiftet haben, getan?“ Diese Fragen sind nur einige eines umfangreichen Katalogs, der von einem niederländischen Journalisten im April an das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) gesandt wurde. In dem Schreiben, das am 19. Juni vom Magazin Conservation Namibia auf sozialen Medien veröffentlicht wurde, wird schließlich auch darum gebeten „Licht ins Dunkle zu bringen“ und zu erklären, warum gerade Mähnenlöwen immer wieder als Problemtiere deklariert werden, „um eine falsche Legitimation zu haben, ein Trophäentier zu verkaufen“.
Problemtier Gretzky
Erst vergangene Woche war der männliche Löwe Gretzky, XPL 99, im Ugab-Rivier von einem MET- Mitarbeiter erschossen und sein Fell verkauft worden, nachdem der Löwe zwei Nächte lang Nutzvieh gerissen hatte und daraufhin zum Problemtier ernannt worden war (AZ berichtete). Während MET in diesem Zusammenhang von einem „tragischen Vorfall“ sprach, bei dem es aufgrund der anhaltenden Bedrohung für Vieh und Farmer keine Zeit mehr für eine langfristige Problemlösung gegeben habe, zeigten sich unter anderem Mitarbeiter des Desert Lions Human Relations Aid (DeLHRA) entsetzt über das Vorgehen. Laut DeLHRA-Vorsitzenden Isak Smit hätte es zum einen erst gar nicht so weit kommen müssen, da Gretzky über ein Halsband mit Sender verfügt habe, der eine Frühwarnung der Farmer ermöglichen hätte können. Weiter sei der Löwe in einer solch schlechten Verfassung gewesen, dass er nach einer Umsiedlung „sehr unwahrscheinlich“ ins Ugab-Rivier zurückgekehrt wäre.
HPL 3-Ermittlung ungewiss
Dies ist nicht der einzige Fall, der zu Kontroversen geführt hat. Bereits im Februar wurde der Mähnenlöwe HPL 3 bei Mbakondja erschossen, wobei es sich laut MET um eine Verwechslung mit einem älteren, zur Trophäenjagd freigegebenen Tier gehandelt habe. Im April hatte das Ministerium schriftlich bekannt gegeben, diesen Fall zu untersuchen – Trotz mehrfacher Nachfragen in den vergangenen Tagen bleibt der Ermittlungsstand jedoch bislang ungewiss. Auch auf „die Vorwürfe bezüglich der Löwen in Namibia“ sagte das Ministerium am Samstag zu, bis gestern Stellung dazu nehmen zu wollen. Bis Redaktionsschluss lag jedoch keine Antwort vor.
NCE zeigt Reaktion
Auf die Fragen des niederländischen Journalisten hat hingegen Chris Brown, Geschäftsführer der namibischen Umweltkammer (NCE) reagiert. Dabei betont er zunächst, mit welch aggressiven und gefährlichen Raubtieren die hiesigen Farmer hier zu tun hätten und sie dieses Risiko bis zu einem bestimmten Maß tolerieren würden. Weiter heißt es, dass die Löwenpopulation in der Kunene-Region in den vergangenen Jahren gewachsen sei und man sich den Mensch-Tier-Konflikten auf verschiedene Art und Weise annehme. „Und die Reduzierung der Löwenzahl in einigen Gebieten ist eine der Strategien“, so Brown und weiter: „Und ich möchte betonen, dass dies von den gemeinnützigen Organisationen des Natur- und Umweltschutzes absolut unterstützt wird.“ Gerade in Hegegebieten sei dies für die dort lebenden, meist armen Farmer eine Geldquelle, um die Kosten eines Lebens mit Raubtieren decken zu können.
Der NCE-Vorsitzende betont weiter, dass die Schaffung eines friedlichen Miteinanders von Mensch und Tier das ernannte Ziel sei, um damit Löwen nicht ausschließlich in Nationalparks verbannen zu müssen. Und genau hier liege eben jene zu unterstützende Nachhaltigkeit und Erhaltungsabsicht.
„Ist sich das Ministerium bewusst, dass die Löwenpopulation weltweit vom Aussterben bedroht ist? Was ist der Sinn des Films ,Vanishing Kings`, wenn das Verschwinden der Löwen vom Ministerium unterstützt wird? Und was wird wirklich hinsichtlich der Verfolgung derjenigen, die Löwen geschossen oder vergiftet haben, getan?“ Diese Fragen sind nur einige eines umfangreichen Katalogs, der von einem niederländischen Journalisten im April an das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) gesandt wurde. In dem Schreiben, das am 19. Juni vom Magazin Conservation Namibia auf sozialen Medien veröffentlicht wurde, wird schließlich auch darum gebeten „Licht ins Dunkle zu bringen“ und zu erklären, warum gerade Mähnenlöwen immer wieder als Problemtiere deklariert werden, „um eine falsche Legitimation zu haben, ein Trophäentier zu verkaufen“.
Problemtier Gretzky
Erst vergangene Woche war der männliche Löwe Gretzky, XPL 99, im Ugab-Rivier von einem MET- Mitarbeiter erschossen und sein Fell verkauft worden, nachdem der Löwe zwei Nächte lang Nutzvieh gerissen hatte und daraufhin zum Problemtier ernannt worden war (AZ berichtete). Während MET in diesem Zusammenhang von einem „tragischen Vorfall“ sprach, bei dem es aufgrund der anhaltenden Bedrohung für Vieh und Farmer keine Zeit mehr für eine langfristige Problemlösung gegeben habe, zeigten sich unter anderem Mitarbeiter des Desert Lions Human Relations Aid (DeLHRA) entsetzt über das Vorgehen. Laut DeLHRA-Vorsitzenden Isak Smit hätte es zum einen erst gar nicht so weit kommen müssen, da Gretzky über ein Halsband mit Sender verfügt habe, der eine Frühwarnung der Farmer ermöglichen hätte können. Weiter sei der Löwe in einer solch schlechten Verfassung gewesen, dass er nach einer Umsiedlung „sehr unwahrscheinlich“ ins Ugab-Rivier zurückgekehrt wäre.
HPL 3-Ermittlung ungewiss
Dies ist nicht der einzige Fall, der zu Kontroversen geführt hat. Bereits im Februar wurde der Mähnenlöwe HPL 3 bei Mbakondja erschossen, wobei es sich laut MET um eine Verwechslung mit einem älteren, zur Trophäenjagd freigegebenen Tier gehandelt habe. Im April hatte das Ministerium schriftlich bekannt gegeben, diesen Fall zu untersuchen – Trotz mehrfacher Nachfragen in den vergangenen Tagen bleibt der Ermittlungsstand jedoch bislang ungewiss. Auch auf „die Vorwürfe bezüglich der Löwen in Namibia“ sagte das Ministerium am Samstag zu, bis gestern Stellung dazu nehmen zu wollen. Bis Redaktionsschluss lag jedoch keine Antwort vor.
NCE zeigt Reaktion
Auf die Fragen des niederländischen Journalisten hat hingegen Chris Brown, Geschäftsführer der namibischen Umweltkammer (NCE) reagiert. Dabei betont er zunächst, mit welch aggressiven und gefährlichen Raubtieren die hiesigen Farmer hier zu tun hätten und sie dieses Risiko bis zu einem bestimmten Maß tolerieren würden. Weiter heißt es, dass die Löwenpopulation in der Kunene-Region in den vergangenen Jahren gewachsen sei und man sich den Mensch-Tier-Konflikten auf verschiedene Art und Weise annehme. „Und die Reduzierung der Löwenzahl in einigen Gebieten ist eine der Strategien“, so Brown und weiter: „Und ich möchte betonen, dass dies von den gemeinnützigen Organisationen des Natur- und Umweltschutzes absolut unterstützt wird.“ Gerade in Hegegebieten sei dies für die dort lebenden, meist armen Farmer eine Geldquelle, um die Kosten eines Lebens mit Raubtieren decken zu können.
Der NCE-Vorsitzende betont weiter, dass die Schaffung eines friedlichen Miteinanders von Mensch und Tier das ernannte Ziel sei, um damit Löwen nicht ausschließlich in Nationalparks verbannen zu müssen. Und genau hier liege eben jene zu unterstützende Nachhaltigkeit und Erhaltungsabsicht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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