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Löws Elf steht praktisch
Löws Elf steht praktisch

Löws Elf steht praktisch

Schlüsselfrage Mittelfeld: Wohin mit Josua Kimmich?
Sportredakteur
Von Klaus Bergmann, dpa

Düsseldorf

Ist das schon Joachim Löws EM-Elf? Diese Frage drängte sich natürlich nach dem von 1000 Zuschauern beklatschten 7:1 (5:0) der Fußball-Nationalmannschaft im Trainings-Länderspiel gegen Lettland auf. Aber eine Woche vor dem EM-Knallstart gegen Weltmeister Frankreich mochte der Bundestrainer sie nicht mit „Ja“ antworten.

„Es ist wichtig, dass der Konkurrenzkampf oben bleibt“, sagte Löw. Zur Aufstellung beim ersten Gruppenspiel am 15. Juni in München bemerkte er aber schon: „Natürlich werden die meisten Spieler auf dem Platz stehen.“ Schließlich konnte diese Elf für sich werben, auch wenn der Weltranlisten-138. Lettland sportlich kein EM-Maßstab war.

Erst mal steht die Gruppenphase bevor - und die wird mit Topfavorit Frankreich, Titelverteidiger Portugal und Außenseiter Ungarn schwierig genug. Doch das Lettland-Spiel zeigte, dass Löws Team Lust auf diese EM hat und gemeinsam etwas bewegen will.

„Wir vertrauen einander und freuen uns auf das Turnier, auch wenn es nicht leicht wird“, sagte Kapitän Manuel Neuer nach seinem 100. Länderspiel: „Ich habe ein gutes Gefühl.“ Der Teamsenior (35) sagt solche Sätze nicht einfach so dahin. Neuer steht vor seinem sechsten großen Turnier, er kennt sich aus. Für den Torwart war es ein besonderer Abend, an dem ihn nur das unnötige, aber zugleich auch unhaltbare Gegentor von Aleksejs Saveljevs ärgern musste.

Löw gefiel ebenfalls vieles, was er sah. Die Lerninhalte des Trainingslagers in Seefeld wurden umgesetzt. Die Torausbeute passte auch - endlich. „Die Effizienz war gut in diesem Spiel“, sagte Löw. Robin Gosens, Ilkay Gündogan, Thomas Müller, Serge Gnabry sowie die eingewechselten Timo Werner und Leroy Sané trafen. Dazu kam ein Eigentor von Torwart Roberts Ozols nach einem scharfen Schuss von Kai Havertz.

Im Mittelfeld steht Löw vor einer Schlüsselfrage. Er verschob als Test seinen eigentlich besten Sechser Joshua Kimmich gegen die Letten mal wieder nach rechts und besetzte das Zentrum mit dem defensiv nicht so aggressiven Duo Kroos und Gündogan. Auch gegen Frankreich? Löw will die Tage nach dem Einzug in das EM-Quartier in Herzogenaurach an diesem Dienstag zur Feinabstimmung nutzen. „Jetzt fängt die Arbeit nochmal richtig an“, sagte er mit Blick auf die noch verbleibende Vorbereitungswoche auf den Turnier-Ernstfall.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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