Mahango-Nationalpark - Ein kleiner Park mit großer Vielfalt
von Wiebke Schmidt
Zu den schönsten Nationalparks in Namibia zählt für mich der Mahango-Nationalpark. Er ist Teil des Bwabwata-Nationalparks und liegt in der heutigen Kavango-Ost-Region.
Mit einer Größe von 245 km² zählt der Park zu den kleinsten im Land. Doch seine Vielfalt an Wild ist überwältigend. Elefant, Büffel, Lechwe, Zebra, Giraffe, Krokodil und Flusspferd sind nur einige der Tiere, die in dem Park leben. Über 300 Vogelarten sollen in diesem Gebiet beobachtet worden sein. Das sind etwa zwei Drittel der in Namibia vorkommenden Vogelarten.
Nur wenige hundert Meter nachdem wir den Eingang des Mahango-Tierschutzgebietes passieren, stoßen wir auf eine große Zebraherde, die friedlich zwischen Büschen im hohen Gras äst. Der schmale, sandige Weg führt uns vorbei an Impalas, bis zu einem freien Fläche, in deren Mitte mehrere Rappenantilopen Mittagsruhe zu halten scheinen. Am Ufer des träge fließenden Okavango-Flusses entdecken wir Wasserböcke, Lechwe und Warzenschweine. In der Ferne sehen wir zwei Büffel. Elefanten lassen sich bis jetzt breit nicht ausmachen. Dafür gibt es viele umgestürzte Bäume, die von den Aktivitäten der Dickhäuter zeugen.
Auf einem hohen, kahlen Baum thront eine Schar Weißrückengeier. Viele weitere lassen sich in der Luft von der Thermik in weiten Kreisen treiben.
Ein 1000-jähriger Baum
Die sandige Piste führt am Okavango entlang. Wir beobachten eine Meerkatze, die am Ufer die Angriffe von einigen Waffenkiebitzen abwehrt. Wir vermuten, dass der Affe sich in der Nähe eines Geleges aufgehalten hat. Letztendlich gab er auf und folgt seinen Artgenossen.
Kurz darauf gelangen wir zum Giant Baobab. Sein Alter wird auf 1000 Jahre geschätzt. (Im Dezember 2020 ist er aus bisher ungeklärten Gründen umgestürzt. Anm. der Red.) Am Kwetche Picknick Spot legen wir auf einer Anhöhe eine Rast ein. Dieser ist einer der wenigen Plätze des Parks, an dem man den Wagen verlassen darf. Er ist einer der Plätze bei dem es sich lohnt, länger zu verweilen. Er ist an einem Seitenarm des Okawandos gelegen. Hier kann man gelegenlich große Elefantenherden beobachten, die durch den Seitenarm des Okawangos schwimmen um auf den Überschwämmungsflächen das Riet zu fressen. Am Nachmittag durchqueren die Herden wieder den Seitenarm um sich in die Wälder des Mahango-Parks zurückzuziehen. Hier treffen wir das einzige Fahrzeug, welches uns an diesem Tag im Park begegnet ist. Von dem Fahrer werden wir auf eine Herde Elefanten mit Jungtieren hingewiesen, denen er nur ein kleines Stückchen weiter des Wegs begegnet ist. Er warnt uns davor, dass sich einige der Tiere etwas aggressiv zeigten.
Vom Jungbullen verfolgt
Nach einer kurzen Fahrt sehen wir Elefanten rechts und links des Weges stehen um gemächlich Blätter und kleine Äste von den Bäumen zu rupfen. Es ist immer wieder faszinierend, diese grauen Riesen aus der Nähe beobachten zu können.
Im Schritttempo versuchen wir an ihnen vorbeizufahren. Da stürmt aus einem Gebüsch ein Jungbulle auf unser Fahrzeug zu. An der Art seinen Kopf heftig auf und ab zu bewegen und wild mit seinen großen Ohren zu wedeln, ist zu erkennen, dass er aufgeregt ist und sich von unserem Toyota BJ45 gestört fühlt. Ob er nur drohen will oder es ernst meint, ist in diesem Moment nicht einzuschätzen. Plötzlich rennt er auf uns zu. Langsam fahren wir rückwärts. Doch es hilft nichts. Er will uns beweisen, dass er der Stärkere ist und verfolgt uns weiter. Im Eifer des Gefechts sind wir rückwärts an einen Baum gefahren, der nun verhindert, dass wir weiter nach hinten ausweichen können. Von hinten kommen zusätzlich weitere Elefanten gemächlich anmarschiert. Wir haben Glück, denn nur wenige Meter vor dem Fahrzeug kommt der Jungbulle zum Stillstand. Es scheint, dass er nun auch nicht mehr weiter weiß. Soll er es wirklich mit dem großen weißen Wesen aufnehmen? Er entscheidet sich dagegen, kehrt schnaubend um und trabt laut trompetend davon. Das sind die Momente, in denen man vor allem Herz und Magen spürt.
Außer der Transitstrecke C48 zum Mohembo-Grenzübergang nach Botswana, gibt es einen Rundweg der durch das hügelige Bergland des Mahango-Nationalparks führt. Diese Strecke ist bei einer gemächlichem Fahrstil innerhalb einiger Stunden zurückzulegen.
Ein paradiesischer Fleck
Auf der Fahrt zum Parkausgang stoßen wir auf all die Tiere, denen wir bereits auf der Herfahrt begegnet sind. Selbst die Geier sitzen noch auf dem kahlen Baum.
Zum Übernachten wählen wir die Mahangu Safari Lodge. Sie liegt nur wenige Kilometer vor dem Park, direkt am Okavango. Um sie zu erreichen fährt man über einen schmalen Damm. Dieser ist mehrmals durch Holzbrücken unterbrochen damit sich aufgestaute das Wasser nach der Flutzeit wieder ablaufen kann. Am Fuße des Dammes stehen ein paar Kinder, die mit Holzstöcken und Haken angeln. Immer wieder holt einer der Jungen einen Rotbrust-Tilapia (Coptodon rendalli) aus dem Wasser. Diese Fischart gehört zur Familie der Buntbarsche. Sein zartes Fleisch hat einen leicht süßlich nussigen Geschmack und gilt als Delikatesse.
Die Lodge bietet für ihre Gäste 13 klimatisierten Bungalows und sechs Safarizelte. Hinzu kommen mehrere sehr schöne Plätze mit hohen, schattenspendenden Bäumen, unter denen man campen kann.
Lounge, Restaurant sowie eine Bar, die unter anderem gute Weine und Bier vom Fass für die Gäste bereithält, befinden sich in einer Lapa. Wir ziehen es vor, direkt an der Reling des Holzdecks zu essen. Hier haben wir einen fantastischen Blick auf den Fluss. Das Dinner ist vorzüglich und wir beschließen ein paar Tage zu bleiben. Einen besseren Ausgangspunkt, um den Mahango-Nationalpark oder die Popa-Wasserfälle zu besuchen gibt es kaum.
Zu den schönsten Nationalparks in Namibia zählt für mich der Mahango-Nationalpark. Er ist Teil des Bwabwata-Nationalparks und liegt in der heutigen Kavango-Ost-Region.
Mit einer Größe von 245 km² zählt der Park zu den kleinsten im Land. Doch seine Vielfalt an Wild ist überwältigend. Elefant, Büffel, Lechwe, Zebra, Giraffe, Krokodil und Flusspferd sind nur einige der Tiere, die in dem Park leben. Über 300 Vogelarten sollen in diesem Gebiet beobachtet worden sein. Das sind etwa zwei Drittel der in Namibia vorkommenden Vogelarten.
Nur wenige hundert Meter nachdem wir den Eingang des Mahango-Tierschutzgebietes passieren, stoßen wir auf eine große Zebraherde, die friedlich zwischen Büschen im hohen Gras äst. Der schmale, sandige Weg führt uns vorbei an Impalas, bis zu einem freien Fläche, in deren Mitte mehrere Rappenantilopen Mittagsruhe zu halten scheinen. Am Ufer des träge fließenden Okavango-Flusses entdecken wir Wasserböcke, Lechwe und Warzenschweine. In der Ferne sehen wir zwei Büffel. Elefanten lassen sich bis jetzt breit nicht ausmachen. Dafür gibt es viele umgestürzte Bäume, die von den Aktivitäten der Dickhäuter zeugen.
Auf einem hohen, kahlen Baum thront eine Schar Weißrückengeier. Viele weitere lassen sich in der Luft von der Thermik in weiten Kreisen treiben.
Ein 1000-jähriger Baum
Die sandige Piste führt am Okavango entlang. Wir beobachten eine Meerkatze, die am Ufer die Angriffe von einigen Waffenkiebitzen abwehrt. Wir vermuten, dass der Affe sich in der Nähe eines Geleges aufgehalten hat. Letztendlich gab er auf und folgt seinen Artgenossen.
Kurz darauf gelangen wir zum Giant Baobab. Sein Alter wird auf 1000 Jahre geschätzt. (Im Dezember 2020 ist er aus bisher ungeklärten Gründen umgestürzt. Anm. der Red.) Am Kwetche Picknick Spot legen wir auf einer Anhöhe eine Rast ein. Dieser ist einer der wenigen Plätze des Parks, an dem man den Wagen verlassen darf. Er ist einer der Plätze bei dem es sich lohnt, länger zu verweilen. Er ist an einem Seitenarm des Okawandos gelegen. Hier kann man gelegenlich große Elefantenherden beobachten, die durch den Seitenarm des Okawangos schwimmen um auf den Überschwämmungsflächen das Riet zu fressen. Am Nachmittag durchqueren die Herden wieder den Seitenarm um sich in die Wälder des Mahango-Parks zurückzuziehen. Hier treffen wir das einzige Fahrzeug, welches uns an diesem Tag im Park begegnet ist. Von dem Fahrer werden wir auf eine Herde Elefanten mit Jungtieren hingewiesen, denen er nur ein kleines Stückchen weiter des Wegs begegnet ist. Er warnt uns davor, dass sich einige der Tiere etwas aggressiv zeigten.
Vom Jungbullen verfolgt
Nach einer kurzen Fahrt sehen wir Elefanten rechts und links des Weges stehen um gemächlich Blätter und kleine Äste von den Bäumen zu rupfen. Es ist immer wieder faszinierend, diese grauen Riesen aus der Nähe beobachten zu können.
Im Schritttempo versuchen wir an ihnen vorbeizufahren. Da stürmt aus einem Gebüsch ein Jungbulle auf unser Fahrzeug zu. An der Art seinen Kopf heftig auf und ab zu bewegen und wild mit seinen großen Ohren zu wedeln, ist zu erkennen, dass er aufgeregt ist und sich von unserem Toyota BJ45 gestört fühlt. Ob er nur drohen will oder es ernst meint, ist in diesem Moment nicht einzuschätzen. Plötzlich rennt er auf uns zu. Langsam fahren wir rückwärts. Doch es hilft nichts. Er will uns beweisen, dass er der Stärkere ist und verfolgt uns weiter. Im Eifer des Gefechts sind wir rückwärts an einen Baum gefahren, der nun verhindert, dass wir weiter nach hinten ausweichen können. Von hinten kommen zusätzlich weitere Elefanten gemächlich anmarschiert. Wir haben Glück, denn nur wenige Meter vor dem Fahrzeug kommt der Jungbulle zum Stillstand. Es scheint, dass er nun auch nicht mehr weiter weiß. Soll er es wirklich mit dem großen weißen Wesen aufnehmen? Er entscheidet sich dagegen, kehrt schnaubend um und trabt laut trompetend davon. Das sind die Momente, in denen man vor allem Herz und Magen spürt.
Außer der Transitstrecke C48 zum Mohembo-Grenzübergang nach Botswana, gibt es einen Rundweg der durch das hügelige Bergland des Mahango-Nationalparks führt. Diese Strecke ist bei einer gemächlichem Fahrstil innerhalb einiger Stunden zurückzulegen.
Ein paradiesischer Fleck
Auf der Fahrt zum Parkausgang stoßen wir auf all die Tiere, denen wir bereits auf der Herfahrt begegnet sind. Selbst die Geier sitzen noch auf dem kahlen Baum.
Zum Übernachten wählen wir die Mahangu Safari Lodge. Sie liegt nur wenige Kilometer vor dem Park, direkt am Okavango. Um sie zu erreichen fährt man über einen schmalen Damm. Dieser ist mehrmals durch Holzbrücken unterbrochen damit sich aufgestaute das Wasser nach der Flutzeit wieder ablaufen kann. Am Fuße des Dammes stehen ein paar Kinder, die mit Holzstöcken und Haken angeln. Immer wieder holt einer der Jungen einen Rotbrust-Tilapia (Coptodon rendalli) aus dem Wasser. Diese Fischart gehört zur Familie der Buntbarsche. Sein zartes Fleisch hat einen leicht süßlich nussigen Geschmack und gilt als Delikatesse.
Die Lodge bietet für ihre Gäste 13 klimatisierten Bungalows und sechs Safarizelte. Hinzu kommen mehrere sehr schöne Plätze mit hohen, schattenspendenden Bäumen, unter denen man campen kann.
Lounge, Restaurant sowie eine Bar, die unter anderem gute Weine und Bier vom Fass für die Gäste bereithält, befinden sich in einer Lapa. Wir ziehen es vor, direkt an der Reling des Holzdecks zu essen. Hier haben wir einen fantastischen Blick auf den Fluss. Das Dinner ist vorzüglich und wir beschließen ein paar Tage zu bleiben. Einen besseren Ausgangspunkt, um den Mahango-Nationalpark oder die Popa-Wasserfälle zu besuchen gibt es kaum.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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