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Malaria und Stocktanz

Namibia ist im Moment geplagt von Malaria, Strommangel, schlechter werdenden Straßen und von vielen anderen Dingen. In Namibia wird fast nichts produziert. Die Landwirtschaft ist in einem rudimentären Zustand. Außer den Kuhvermehrungsversuchen auf Nachbars Grundstück läuft nicht viel. Die Fischindustrie ist durch BEE zertrümmert. Die Fischquoten sind durch Shareholder - darunter befinden sich Kinder und sonstige dauerhaft Benachteiligte - für einen Apfel und ein Ei in das Ausland verscherbelt worden. Die Industrie muss auf schmerzhaftem Wege wieder in einen handhabbaren Zustand gebracht werden.

Die Auswirkungen dieses Szenarios sollten wenigstens partiell durch die deutsche Entwicklungshilfe gemindert werden. Allerdings ist der deutsche Beobachter vorgewarnt. Er hat die beteiligten Fachkräfte: Ministerin, Entwicklungshelfer(innen) und die Bürovorsteher(innen) der diversen Organisationen, welche die Staatsknete, geleistet durch den deutschen Steuerzahler, verbraten, ja in einem anderen Zusammenhang kennen gelernt.

Er erinnert sich, dass es in Deutschland normal war/ist, Kindergärten zu atomwaffenfreien Zonen zu erklären. Oder dass die letzte Regierung von einem 23-jährigen Studenten Studiengebühren verlangt und gleichzeitig den Haushalt eines gleichaltrigen Arbeitsunfähigen alimentiert. Oder dass der Kampagnenkanzler Schröder die Arbeitenden in den Betrieben aufforderte, doch Kollegen zu denunzieren, die rechtsradikales Gedankengut äußern würden. Die Juso-Vorsitzende Wieczorek-Zeul (seit mehreren Jahren Ministerin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Red.) begann ihre Karriere mit dem Verlangen, dass kein Deutscher mehr als 5000 DM/Monat verdienen sollte. Wenn man diese Ansammlung von weltfremden Schauspielern noch durch ein paar dampfplaudernde Soziologen, Friedensforscher, Genozidausgräber und andere zurzeit politisch korrekte Knallchargen ergänzt, dann hat man in etwa das deutsche Personal für die derzeitigen entwicklungspolitischen Maßnahmen in Namibia zusammen.

Diese Menschen verstehen sich prächtig untereinander. Sie leben nicht auf diesem Planeten. Sie schanzen sich die knappen Mittel großzügig zu. Sie kümmern sich nicht um Straßen, Stromerzeugung, Wasseraufbereitung, Güterproduktion oder andere Maßnahmen, die die materielle Lebensqualität im Lande Namibia verbessern würden. Sie pflegen nur nachhaltig ihre Aura wie Sektenmitglieder. Sie könnten auch alle in einem Ashram in Indien anstatt in Namibia sein.

Wie sonst ist es zu erklären, dass das Privatprojekt der Ministerin Wieczorek-Zeul zur Lachnummer verkam? Wer gibt schon einem mehr schriftstellerisch begabten namibischen Direktor (?) den Lagerschlüssel in die Hand? Normalerweise hat man eine Partnerorganisation, mit der man zusammenarbeitet und wo klar abgegrenzt ist, wer was macht. Hauptsache ist allerdings, dass die Wasserrechnung in Okakarara bezahlt wird.

In diesen Zusammenhang passen auch wunderbar die Aktivitäten der derzeitigen Chefin des Goethe-Institutsablegers. Sie lässt, unter anderem, ihren Ehemann öffentlich - gegen Entgeld (?) - mehrtägig Stocktanzen. Wenn das nicht die nachhaltige Entwicklung in Namibia fördert, was dann?

Klaus Trümper, Berlin, E-Mail: [email protected]

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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