Malawi wählt neuen Präsidenten
Von Brian Ligomeka, Peter Kanjere und Gioia Forster, dpa
Lilongwe (dpa) - Vor gut zwei Monaten verwüstete Zyklon "Idai" Teile Malawis: Häuser und Ackerland wurden zerstört, Zehntausende mussten ihr Zuhause verlassen. Nun wählen die Bürger des Landes im Südosten Afrikas einen neuen Präsidenten. Die Mehrheit der gut 17 Millionen Einwohner ist arm und lebt auf dem Land, daher spielt bei der Abstimmung am Dienstag die Frage der Nahrungsmittelsicherheit und der Infrastruktur eine große Rolle.
Der 78-jährige Amtsinhaber Peter Mutharika von der Democratic Progressive Party (DPP) will sich eine zweite Amtszeit sichern. Gegen ihn treten Oppositionsführer Lazarus Chakwera, ein 64-jähriger früherer Pastor, und der 46-jährige Vizepräsident Saulos Chilima an. Es dürfte ein enges Rennen werden. Ergebnisse werden innerhalb von acht Tagen nach der Abstimmung erwartet.
Malawi ist einem UN-Index zufolge eins der 20 ärmsten Länder der Welt. Die Wirtschaft ist stark abhängig von der Landwirtschaft und der Weltbank zufolge sehr "anfällig für externe Schocks" - wie etwa Wetterkatastrophen. Das zeigte sich Mitte März: Der tropische Wirbelsturm "Idai" zog über Mosambik und richtete auch im Süden Malawis große Verwüstungen an. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros waren fast 870000 Menschen betroffen, 87000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
Der seit 2014 amtierende Mutharika genießt viel Unterstützung bei der ländlichen Bevölkerung im Süden und ist beliebt etwa für die Subvention von Düngemitteln. Der 78-Jährige verspricht, sich nach einem Sieg verstärkt um die ländliche Entwicklung und eine verbesserte Infrastruktur zu kümmern.
Allerdings wird seiner Regierung vorgeworfen, nicht ausreichend gegen Korruption und die Tötung von Menschen mit Albinismus vorzugehen. Wie in vielen afrikanischen Ländern herrscht in Malawi der Aberglaube, dass die hellen Haare, Haut und Körperteile von Menschen mit dieser Pigmentstörung magische Kräfte besäßen. Etliche werden Opfer von Gewalt. Seit 2014 sind dem Bund für Menschen mit Albinismus in Malawi (APAM) zufolge 25 Menschen getötet worden.
Oppositionsführer Chakwera von der Malawi Congress Party (MCP) versprach bei seinen Wahlkampfveranstaltungen, die Tötungen von Menschen mit Albinismus zu beenden. Auch wolle er die Korruption bekämpfen - allerdings wird er von Ex-Staatschefin Joyce Banda unterstützt, deren Partei während ihrer Amtszeit Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen wurde.
Bei der Wahl werden junge Menschen ausschlaggebend sein, mehr als die Hälfte der rund 6,8 Millionen registrierten Wähler sind zwischen 18 und 35 Jahre alt. Triumphieren könnte deshalb auch überraschend Mutharikas Stellvertreter Chilima von der United Transformation Movement (UTM), denn der Ökonom ist bei den jungen Menschen sehr beliebt, wie Politikexperte Humphrey Mvula sagt.
Neben einem neuen Präsidenten wählen die Bürger Malawis am Dienstag auch ein neues Parlament und Regionalvertretungen. Insgesamt treten sieben Kandidaten für das höchste Amt an. Der Staatschef wird durch eine Mehrheitswahl gewählt.
Lilongwe (dpa) - Vor gut zwei Monaten verwüstete Zyklon "Idai" Teile Malawis: Häuser und Ackerland wurden zerstört, Zehntausende mussten ihr Zuhause verlassen. Nun wählen die Bürger des Landes im Südosten Afrikas einen neuen Präsidenten. Die Mehrheit der gut 17 Millionen Einwohner ist arm und lebt auf dem Land, daher spielt bei der Abstimmung am Dienstag die Frage der Nahrungsmittelsicherheit und der Infrastruktur eine große Rolle.
Der 78-jährige Amtsinhaber Peter Mutharika von der Democratic Progressive Party (DPP) will sich eine zweite Amtszeit sichern. Gegen ihn treten Oppositionsführer Lazarus Chakwera, ein 64-jähriger früherer Pastor, und der 46-jährige Vizepräsident Saulos Chilima an. Es dürfte ein enges Rennen werden. Ergebnisse werden innerhalb von acht Tagen nach der Abstimmung erwartet.
Malawi ist einem UN-Index zufolge eins der 20 ärmsten Länder der Welt. Die Wirtschaft ist stark abhängig von der Landwirtschaft und der Weltbank zufolge sehr "anfällig für externe Schocks" - wie etwa Wetterkatastrophen. Das zeigte sich Mitte März: Der tropische Wirbelsturm "Idai" zog über Mosambik und richtete auch im Süden Malawis große Verwüstungen an. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros waren fast 870000 Menschen betroffen, 87000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
Der seit 2014 amtierende Mutharika genießt viel Unterstützung bei der ländlichen Bevölkerung im Süden und ist beliebt etwa für die Subvention von Düngemitteln. Der 78-Jährige verspricht, sich nach einem Sieg verstärkt um die ländliche Entwicklung und eine verbesserte Infrastruktur zu kümmern.
Allerdings wird seiner Regierung vorgeworfen, nicht ausreichend gegen Korruption und die Tötung von Menschen mit Albinismus vorzugehen. Wie in vielen afrikanischen Ländern herrscht in Malawi der Aberglaube, dass die hellen Haare, Haut und Körperteile von Menschen mit dieser Pigmentstörung magische Kräfte besäßen. Etliche werden Opfer von Gewalt. Seit 2014 sind dem Bund für Menschen mit Albinismus in Malawi (APAM) zufolge 25 Menschen getötet worden.
Oppositionsführer Chakwera von der Malawi Congress Party (MCP) versprach bei seinen Wahlkampfveranstaltungen, die Tötungen von Menschen mit Albinismus zu beenden. Auch wolle er die Korruption bekämpfen - allerdings wird er von Ex-Staatschefin Joyce Banda unterstützt, deren Partei während ihrer Amtszeit Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen wurde.
Bei der Wahl werden junge Menschen ausschlaggebend sein, mehr als die Hälfte der rund 6,8 Millionen registrierten Wähler sind zwischen 18 und 35 Jahre alt. Triumphieren könnte deshalb auch überraschend Mutharikas Stellvertreter Chilima von der United Transformation Movement (UTM), denn der Ökonom ist bei den jungen Menschen sehr beliebt, wie Politikexperte Humphrey Mvula sagt.
Neben einem neuen Präsidenten wählen die Bürger Malawis am Dienstag auch ein neues Parlament und Regionalvertretungen. Insgesamt treten sieben Kandidaten für das höchste Amt an. Der Staatschef wird durch eine Mehrheitswahl gewählt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen