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"Malen war seine Leidenschaft"
"Malen war seine Leidenschaft"

"Malen war seine Leidenschaft"

So lange vor dem Motiv auszuharren, bis er es vollständig aufgepinselt hatte, war eine der Eigenarten von Voigts Schaffensweise. "Eine andere war, dass er immer mit ausgestrecktem Arm gemalt hat - in etwa so", sagt Burghardt Voigts und drückt seinen Ellenbogen waagerecht in der Luft durch, um die steife Maltechnik seines Vaters zu demonstrieren. Der älteste Sohn des 1997 verstorbenen Künstlers aus Windhoek kann noch ein paar andere Marotten seines alten Herrn aufzählen. Zum Beispiel, dass seine Mutter Erdmut stets still bei Joachim ausharrte, als dieser zum Zeichnen in die Natur zog. Der Gatte wollte bei der Arbeit nicht gestört werden. So standen sie stumm nebeneinander. Er malte mit ausgestrecktem Arm, sie führte Tagebuch.

Im Atelier, das sich auf der heute noch existierenden Farm der Voigts befindet, traute sich niemand aus der Familie herum zu schnüffeln. So kam es, dass erst vor einigen Wochen jahrzehntelang unangetastete Schubladen geöffnet wurden, und über 100 Skizzen und Bilder von Joachim Voigts auftauchten. "Er malte meistens nur für sich - meine Mutter war es, die seine Ausstellungen organisierte und die Bilder verkaufte", erklärt Burghardt Voigts den späten Fund. Das Versteck hat sich rechtzeitig gelüftet, denn am 20. März soll die Ausstellung eröffnet werden. Burghardt und seine Frau Undine Voigts stecken seit Januar in den Vorbereitungen für die Schau, auf der alle Exponate zum Verkauf stehen.

Dass an den Bildern Preisschildchen hängen und sie damit aus dem Familienbesitz verschwinden, sorgte anfangs für Diskussion unter den fünf Voigts-Kindern. Sein Argument, es wäre doch besser wenn die Bilder gesehen und betrachtet werden, als wenn sie blind in einer Kammer stehen, habe seine Geschwister aber schließlich überzeugt, sagt Burghardt Voigt. Und so habe jedes Familienmitglied dann auch einen Beitrag zu dem Projekt geleistet.

Um einen Überblick zu erhalten, haben die Voigts über 450 Bilder abfotografiert und einen Teil davon samt Entstehungsdatum und Titel in einem Katalog aufgelistet. Außerdem ist darin die abwechslungs- und ereignisreiche Lebensgeschichte des Künstlers nachzulesen. Burghardt und Undine Voigts haben sich mit Annaleen Eins, der ehemaligen Direktorin der Nationalgalerie getroffen, und rund 100 Werke für die Ausstellung ausgesucht. Der namibische Maler und Kunstsammler Peter Strack schätzte die Gemälde schließlich auf ihren Wert. Einen echten Voigts gibt es ab N$ 350, das teuerste Exponat wird N$ 4900 kosten.

Zu sehen sind auf den Bildern hauptsächlich Landschaften und Tiere. Ohne Details, ohne auffällige Farben, meistens auf das Wesentliche beschränkt. "Mein Vater ist durch ganz Europa gereist und war dort in vielen Museen und Galerien", erzählt Burghardt Voigts und muss jetzt lächeln, "aber nie ist er von seinem naturalistischen Stil abgewichen". Surrealismus, Kubismus, Pop-Art oder abstrakte Malerei - keiner der Stile konnte die einfachen Bäume und schlichten Stachelschweine aus Voigts' Bildern vertreiben. Er male wie er fühle, pflegte er zu sagen - und in Joachim Voigts Gefühlswelten gab es weder verschobene Gesichter wie bei Picasso noch zerschmelzende Uhren wie bei Dalí.

Mit 84 Jahren ist der Künstler gestorben. "Bis vier Monate vor seinem Tod hat er noch gearbeitet", erinnert sich Burghardt Voigts, "das Malen war seine Leidenschaft". Am 20. März 2007 wäre Joachim Voigts 100 Jahre alt geworden. Die Ausstellung wird an diesem Tag um 19.00 Uhr in der Nationalgalerie eröffnet. Der Direktor der Nationalgalerie, Joseph Madisia wird die Besucher willkommen heißen, als Gastrednerin ist Adelheid Lilienthal eingeladen. Bis zum 8. April 2007 sind die Werke des Malers ausgestellt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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