Mangel an Akzeptanz
Der neue Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia, ELCRN, Dr. Zephania Kameeta, hat bei seiner Einführung in das geistliche Amt zahlreiche Ratschläge und Aufträge mit auf den Weg bekommen. Sein Vorgänger Petrus Diergaardt hat ihm eine stattliche Auswahl ungelöster Sozialübel als Mitgift vorgezählt: Gewalt gegen Frauen, Kinder und Babies, steigende Kriminalität, Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Teenage-Schwangerschaften, um nur einige aus dem Alltag aufzugreifen. Dagegen hört sich der biblische Auftrag des Kranken- und Gefangenenbesuchs, der Speisung der Hungrigen und den Durstigen Wasser zu reichen, viel einfacher, ja angenehmer an. Auch dieser Nächstendienst gehörte zur freundlichen Mahnung.
Kameeta kommt aus der Tradition der öffentlich engagierten und politisierten Kirche. Er selbst hat die Verkündigung des Wortes und politisches Interesse bis zur Ausübung von Parteiämtern und im Parlament (zuletzt als Vize-Speaker) bewusst verbunden.
Zu den Mahnungen seines Vorgängers stellt er noch eigene Zielvorgaben. Namibia brauche eine Kirche, die für die Ermächtigung der Schwachen kämpfe und die sich als Gewissen der Regierung, der politischen Führer und der Geschäftswelt verstehe. Ohne Furcht müssten sie gelobt oder getadelt werden. "Wir haben die Vision einer Kirche und einer Welt ohne Rassismus und Tribalismus." Diese noble Vision ist ein Eingeständnis, dass in Namibia im Jahre 2002 der Rassismus auf Grund von Hautfarbe und Herkunft und der ethnisch-völkische Chauvinismus (hier eine Verlegenheitsformel für übertriebenes Stammesbewusstsein) den Weg zum wahren Aufbau der Nation erneut verhindern - wie zur Zeit der Apartheid. Die gegenseitige Akzeptanz ethnischer und kultureller Vielfalt, die nach der Unabhängigkeit eine Zeitlang die versöhnliche Klammer um die Nation gebildet hat, ist am Zebröckeln. Die Verdrängung der San und offene Feindseligkeit aus einigen Swapo-Kreisen und den Gewerkschaften gegenüber den Weißen mögen als Beispiel dienen. Alles zusammengenommen stehen vor Kameeta gewaltige Vorhaben, die eine - oder eben die - Kirche allein nicht bewältigen kann.
Wichtig ist, dass die Kirche - und die ELCRN ist hier ein Teil derselbigen als Kollektiv - neben der Aufgabe der Seelsorge sich bewusst als berufene Institution an diesem namibischen Ort und in dieser Zeit versteht. Und zwar als Institution mit Gewissen, wie der Bischof es ausdrückt. Seine Laufbahn hat ihn mit vielseitiger Erfahrung in der Kirche und der Politik ausgestattet. Jetzt braucht er die Kraft wahrer Überzeugung, dem Gewissen der Nation Gestalt zu verleihen.
Kameeta kommt aus der Tradition der öffentlich engagierten und politisierten Kirche. Er selbst hat die Verkündigung des Wortes und politisches Interesse bis zur Ausübung von Parteiämtern und im Parlament (zuletzt als Vize-Speaker) bewusst verbunden.
Zu den Mahnungen seines Vorgängers stellt er noch eigene Zielvorgaben. Namibia brauche eine Kirche, die für die Ermächtigung der Schwachen kämpfe und die sich als Gewissen der Regierung, der politischen Führer und der Geschäftswelt verstehe. Ohne Furcht müssten sie gelobt oder getadelt werden. "Wir haben die Vision einer Kirche und einer Welt ohne Rassismus und Tribalismus." Diese noble Vision ist ein Eingeständnis, dass in Namibia im Jahre 2002 der Rassismus auf Grund von Hautfarbe und Herkunft und der ethnisch-völkische Chauvinismus (hier eine Verlegenheitsformel für übertriebenes Stammesbewusstsein) den Weg zum wahren Aufbau der Nation erneut verhindern - wie zur Zeit der Apartheid. Die gegenseitige Akzeptanz ethnischer und kultureller Vielfalt, die nach der Unabhängigkeit eine Zeitlang die versöhnliche Klammer um die Nation gebildet hat, ist am Zebröckeln. Die Verdrängung der San und offene Feindseligkeit aus einigen Swapo-Kreisen und den Gewerkschaften gegenüber den Weißen mögen als Beispiel dienen. Alles zusammengenommen stehen vor Kameeta gewaltige Vorhaben, die eine - oder eben die - Kirche allein nicht bewältigen kann.
Wichtig ist, dass die Kirche - und die ELCRN ist hier ein Teil derselbigen als Kollektiv - neben der Aufgabe der Seelsorge sich bewusst als berufene Institution an diesem namibischen Ort und in dieser Zeit versteht. Und zwar als Institution mit Gewissen, wie der Bischof es ausdrückt. Seine Laufbahn hat ihn mit vielseitiger Erfahrung in der Kirche und der Politik ausgestattet. Jetzt braucht er die Kraft wahrer Überzeugung, dem Gewissen der Nation Gestalt zu verleihen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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