Mannetti: „Er war ein großes Vorbild“
Von Robby Echelmeyer, Windhoek/Abuja
Nigerias früherer Nationaltrainer und Auswahlkapitän Stephen Keshi starb am frühen Mittwochmorgen im Alter von 54 Jahren in Benin City, wie der nationale Verband NFF kurz darauf mitteilte. „Keshi war ein Superheld. Sein Tod bedeutet einen großen Verlust. Nicht nur für den nigerianischen Fußball, sondern für die ganze Nation“, betonte Verbandschef Amaju Pinnick. Laut übereinstimmenden Medienberichten war ein Herzinfarkt die Todesursache. Keshi hatte zunächst 1994 als Spieler und 19 Jahre später noch einmal als Nationaltrainer mit Nigeria die Afrikameisterschaft gewonnen. Bislang ist dies sonst nur dem 2012 verstorbenen Ägypter Mahmoud El-Gohary (1959 und 1998) gelungen.
„Keshi war ein großes Vorbild für alle afrikanischen Trainer“, erklärte der namibische Auswahlcoach Ricardo Mannetti, den eine ganz besondere Erinnerung mit „The Big Boss“ verbindet. Weil sein Vorgänger - der Schwede Roger Palmgren - den Posten drei Tage zuvor geräumt hatte, wurde Mannetti für das WM-Qualifikationsspiel gegen Nigeria am 12. Juni 2013 in Windhoek kurzerhand vom Assistenten zum Interimscoach befördert. Trainer der Super Eagles war damals ein gewisser Stephen Keshi. Für Mannetti sollte das Duell den Beginn einer mittlerweile drei Jahre währenden Karriere als Chefcoach markieren. Seine Brave Warriors brachten das seinerzeit als amtierender Kontinentalmeister im Sam-Nujoma-Stadion angetretene Keshi-Team völlig überraschend an den Rand einer Niederlage. Doch Godfrey Oboabona egalisierte auf dem Kunstrasenplatz in Katutura kurz vor Schluss zum 1:1 (0:0), nachdem Deon Hotto die Gastgeber in Führung gebracht hatte.
Zwar verpasste Namibia dadurch endgültig die Weltmeisterschaft 2014, der starke Auftritt überzeugte jedoch die Entscheidungsträger des hiesigen Fußballverbandes (NFA). Eine Woche später wurde Mannetti rückwirkend zum 1. Juni 2013 als Palmgrens Nachfolger präsentiert. „Keshi war der erste Trainer, dem ich als verantwortlicher Coach der Brave Warriors nach einem Spiel die Hand geschüttelt habe“, erinnerte sich Mannetti gestern im Gespräch mit der AZ. Als beeindruckend bezeichnete er neben der Aura auch Keshis Arbeitsethos. „Er hat uns afrikanischen Trainern gezeigt, was wir mit der richtigen Disziplin und Ethik erreichen können“, erläuterte Mannetti. Seine Fähigkeit, die Auslandsstars mit den in der Heimat unter Vertrag stehenden Jungs zu einem funktionierenden Nationalteam zu vereinen, sei ebenfalls vorbildlich gewesen. „Mehr als 200 Nigerianer spielen in Europa auf Top-Niveau. Keshi war aber bekannt dafür, auch den Akteuren aus der heimischen Liga bei den Super Eagles eine faire Chance zu geben“, sagte Mannetti abschließend.
Südafrikanische Medien hatten vor kurzem noch spekuliert, dass der zuletzt arbeitslose Erfolgscoach aus Nigeria zur kommenden Saison in Johannesburg das Traineramt beim Traditionsverein Orlando Pirates übernehmen soll. Dazu wird es nun nicht mehr kommen. Stephen Okechukwu Keshi hinterlässt vier Kinder. Ehefrau Kate, die er 1982 geheiratet hatte, war im Dezember vergangenen Jahres nach einer langwierigen Krebserkrankung in ihrer gemeinsamen Wahlheimat in den USA verstorben. Laut seinem Bruder Emmanuel Ado konnte sich „The Big Boss“ nie von dem Verlust erholen. „Er ist gegangen, um seine Frau zu treffen“, titelte die nigerianische Zeitung „Vanguard“ in ihrer digitalen Ausgabe.
Nigerias früherer Nationaltrainer und Auswahlkapitän Stephen Keshi starb am frühen Mittwochmorgen im Alter von 54 Jahren in Benin City, wie der nationale Verband NFF kurz darauf mitteilte. „Keshi war ein Superheld. Sein Tod bedeutet einen großen Verlust. Nicht nur für den nigerianischen Fußball, sondern für die ganze Nation“, betonte Verbandschef Amaju Pinnick. Laut übereinstimmenden Medienberichten war ein Herzinfarkt die Todesursache. Keshi hatte zunächst 1994 als Spieler und 19 Jahre später noch einmal als Nationaltrainer mit Nigeria die Afrikameisterschaft gewonnen. Bislang ist dies sonst nur dem 2012 verstorbenen Ägypter Mahmoud El-Gohary (1959 und 1998) gelungen.
„Keshi war ein großes Vorbild für alle afrikanischen Trainer“, erklärte der namibische Auswahlcoach Ricardo Mannetti, den eine ganz besondere Erinnerung mit „The Big Boss“ verbindet. Weil sein Vorgänger - der Schwede Roger Palmgren - den Posten drei Tage zuvor geräumt hatte, wurde Mannetti für das WM-Qualifikationsspiel gegen Nigeria am 12. Juni 2013 in Windhoek kurzerhand vom Assistenten zum Interimscoach befördert. Trainer der Super Eagles war damals ein gewisser Stephen Keshi. Für Mannetti sollte das Duell den Beginn einer mittlerweile drei Jahre währenden Karriere als Chefcoach markieren. Seine Brave Warriors brachten das seinerzeit als amtierender Kontinentalmeister im Sam-Nujoma-Stadion angetretene Keshi-Team völlig überraschend an den Rand einer Niederlage. Doch Godfrey Oboabona egalisierte auf dem Kunstrasenplatz in Katutura kurz vor Schluss zum 1:1 (0:0), nachdem Deon Hotto die Gastgeber in Führung gebracht hatte.
Zwar verpasste Namibia dadurch endgültig die Weltmeisterschaft 2014, der starke Auftritt überzeugte jedoch die Entscheidungsträger des hiesigen Fußballverbandes (NFA). Eine Woche später wurde Mannetti rückwirkend zum 1. Juni 2013 als Palmgrens Nachfolger präsentiert. „Keshi war der erste Trainer, dem ich als verantwortlicher Coach der Brave Warriors nach einem Spiel die Hand geschüttelt habe“, erinnerte sich Mannetti gestern im Gespräch mit der AZ. Als beeindruckend bezeichnete er neben der Aura auch Keshis Arbeitsethos. „Er hat uns afrikanischen Trainern gezeigt, was wir mit der richtigen Disziplin und Ethik erreichen können“, erläuterte Mannetti. Seine Fähigkeit, die Auslandsstars mit den in der Heimat unter Vertrag stehenden Jungs zu einem funktionierenden Nationalteam zu vereinen, sei ebenfalls vorbildlich gewesen. „Mehr als 200 Nigerianer spielen in Europa auf Top-Niveau. Keshi war aber bekannt dafür, auch den Akteuren aus der heimischen Liga bei den Super Eagles eine faire Chance zu geben“, sagte Mannetti abschließend.
Südafrikanische Medien hatten vor kurzem noch spekuliert, dass der zuletzt arbeitslose Erfolgscoach aus Nigeria zur kommenden Saison in Johannesburg das Traineramt beim Traditionsverein Orlando Pirates übernehmen soll. Dazu wird es nun nicht mehr kommen. Stephen Okechukwu Keshi hinterlässt vier Kinder. Ehefrau Kate, die er 1982 geheiratet hatte, war im Dezember vergangenen Jahres nach einer langwierigen Krebserkrankung in ihrer gemeinsamen Wahlheimat in den USA verstorben. Laut seinem Bruder Emmanuel Ado konnte sich „The Big Boss“ nie von dem Verlust erholen. „Er ist gegangen, um seine Frau zu treffen“, titelte die nigerianische Zeitung „Vanguard“ in ihrer digitalen Ausgabe.
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Allgemeine Zeitung
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