Marodes Stadion: Gesundheitsrisiko für Sportler
Namibia droht als Gastgeber der bedeutenden Zone-6-Leichathletik-Jugendmeisterschaften (SCSA) eine organisatorische Blamage. Führende Sportfunktionäre aus Südafrika und Botswana stellten im Windhoeker Independence-Stadion, das als Austragungsort dienen soll, gravierende Sicherheitsmängel fest.
Windhoek - Was Willie Roux am vergangenen Wochenende zu erzählen hatte, war genau das, was der namibische Leichtathletikverband (AN) lieber nicht hören wollte. Der Technische Direktor der Vereinigung südafrikanischer Leichtathleten (ASA) zeigte sich sehr besorgt über die unzureichenden Sicherheitsstandards im Independence-Stadion.
Dort gingen am Samstag die U17-Meisterschaften der Schulkonföderation (COSSASA) zu Ende. Folgt man dem Urteil von Roux, waren Sportler und Zuschauer hohen Risiken ausgesetzt. Seine lange Mängelliste erweckt den Eindruck, als sei die Windhoeker Sportarena im Stadtteil Olympia ein Sanierungsfall.
So schlug Roux im Gespräch mit der namibischen Nachrichtenagentur Nampa vor, den Käfig für das Diskuswerfen deutlich zu erhöhen. Der Zaun sei nicht hoch genug, um Zuschauer auf der linken Tribüne und Athleten auf dem Fußballfeld vor herausgeschleuderten Diskusscheiben zu schützen.
Auch die Anlaufbahn vor der Sandgrube erfüllt laut Roux nicht die geforderten Mindeststandards. Zahlreiche Athleten hätten sich beim Weit- und Dreisprung Verletzungen zugezogen, die unter optimalen Wettkampfbedingungen vermeidbar gewesen wären. Als "völlig unsicher" bezeichnete der langjährige ASA-Funktionär den Absprungbalken. Roux war überrascht, dass die marode Anlage bei den Schulmeisterschaften überhaupt in Betrieb war.
Erhebliche Mängel entdeckte der Südafrikaner an den Hürden, die seiner Meinung nach ein zu geringes Gewicht aufweisen. Für die Athleten kann das fatale Folgen haben. Sind die Hindernisse aus Metall zu leicht, fallen sie schneller zu Boden. Der Sportler wird dadurch nicht nur in seiner Geschwindigkeit gebremst, sondern kann sich auch schwer verletzen. Hürdenlauf-Rekorde im Windhoeker Independence-Stadion, erklärte Roux, dürften deshalb gar nicht erst gewertet werden.
Schlechte Noten gab Roux' Verbandskollege Sabata Kumalo der Bestuhlung auf der Haupttribüne. Die zerbrochenen und scharfkantigen Sitze, so Kumalo, seien im Fall einer Massenpanik ein "Sicherheitsrisiko". Bedenklich findet er die spitzkantige Drainage zum Auffangen von Regenwasser - "für die Gesundheit viel zu gefährlich". Ein Ärgernis ist für Kumalo die defekte Flutlichtanlage. Am Freitagabend hätten die Athleten einmal im Dunkeln gestanden. Ebenso sei das Lautsprechersystem nicht auf dem aktuellen Stand.
Auch die Tartanbahn nahmen Roux und Kumalo in Augenschein, ihr Urteil fiel vernichtend aus: Stellenweise seien Löcher zu sehen, die Oberfläche am Startpunkt der 100 Meter-Sprintstrecke müsse erneut werden.
Zudem kritisierte COSSASA-Funktionär Comaravel Ramsamy aus Botswana, die vom Veranstalter ausgewiesenen Plätze für das Aufwärmtraining seien zu weit weg vom Stadion. Das könnte die Athleten ermuntern, Doping-Mittel einzunehmen, vor allem wenn keine Kontrolleure anwesend seien.
Für den namibischen Leichtathletik-Verband kommen die konstruktiv gemeinten Vorwürfe noch zur rechten Zeit. Gut sechs Wochen vor dem Beginn der SCSA-Leichathletik-Jugendmeisterschaften, eine Prestige-Veranstaltung im südlichen Afrika, können die Organisatoren wenigstens die gröbsten Mängel beseitigen. Von welchem
Geld, das ist allerdings fraglich.
Windhoek - Was Willie Roux am vergangenen Wochenende zu erzählen hatte, war genau das, was der namibische Leichtathletikverband (AN) lieber nicht hören wollte. Der Technische Direktor der Vereinigung südafrikanischer Leichtathleten (ASA) zeigte sich sehr besorgt über die unzureichenden Sicherheitsstandards im Independence-Stadion.
Dort gingen am Samstag die U17-Meisterschaften der Schulkonföderation (COSSASA) zu Ende. Folgt man dem Urteil von Roux, waren Sportler und Zuschauer hohen Risiken ausgesetzt. Seine lange Mängelliste erweckt den Eindruck, als sei die Windhoeker Sportarena im Stadtteil Olympia ein Sanierungsfall.
So schlug Roux im Gespräch mit der namibischen Nachrichtenagentur Nampa vor, den Käfig für das Diskuswerfen deutlich zu erhöhen. Der Zaun sei nicht hoch genug, um Zuschauer auf der linken Tribüne und Athleten auf dem Fußballfeld vor herausgeschleuderten Diskusscheiben zu schützen.
Auch die Anlaufbahn vor der Sandgrube erfüllt laut Roux nicht die geforderten Mindeststandards. Zahlreiche Athleten hätten sich beim Weit- und Dreisprung Verletzungen zugezogen, die unter optimalen Wettkampfbedingungen vermeidbar gewesen wären. Als "völlig unsicher" bezeichnete der langjährige ASA-Funktionär den Absprungbalken. Roux war überrascht, dass die marode Anlage bei den Schulmeisterschaften überhaupt in Betrieb war.
Erhebliche Mängel entdeckte der Südafrikaner an den Hürden, die seiner Meinung nach ein zu geringes Gewicht aufweisen. Für die Athleten kann das fatale Folgen haben. Sind die Hindernisse aus Metall zu leicht, fallen sie schneller zu Boden. Der Sportler wird dadurch nicht nur in seiner Geschwindigkeit gebremst, sondern kann sich auch schwer verletzen. Hürdenlauf-Rekorde im Windhoeker Independence-Stadion, erklärte Roux, dürften deshalb gar nicht erst gewertet werden.
Schlechte Noten gab Roux' Verbandskollege Sabata Kumalo der Bestuhlung auf der Haupttribüne. Die zerbrochenen und scharfkantigen Sitze, so Kumalo, seien im Fall einer Massenpanik ein "Sicherheitsrisiko". Bedenklich findet er die spitzkantige Drainage zum Auffangen von Regenwasser - "für die Gesundheit viel zu gefährlich". Ein Ärgernis ist für Kumalo die defekte Flutlichtanlage. Am Freitagabend hätten die Athleten einmal im Dunkeln gestanden. Ebenso sei das Lautsprechersystem nicht auf dem aktuellen Stand.
Auch die Tartanbahn nahmen Roux und Kumalo in Augenschein, ihr Urteil fiel vernichtend aus: Stellenweise seien Löcher zu sehen, die Oberfläche am Startpunkt der 100 Meter-Sprintstrecke müsse erneut werden.
Zudem kritisierte COSSASA-Funktionär Comaravel Ramsamy aus Botswana, die vom Veranstalter ausgewiesenen Plätze für das Aufwärmtraining seien zu weit weg vom Stadion. Das könnte die Athleten ermuntern, Doping-Mittel einzunehmen, vor allem wenn keine Kontrolleure anwesend seien.
Für den namibischen Leichtathletik-Verband kommen die konstruktiv gemeinten Vorwürfe noch zur rechten Zeit. Gut sechs Wochen vor dem Beginn der SCSA-Leichathletik-Jugendmeisterschaften, eine Prestige-Veranstaltung im südlichen Afrika, können die Organisatoren wenigstens die gröbsten Mängel beseitigen. Von welchem
Geld, das ist allerdings fraglich.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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