Marsch auf "Windhoek"

Otavi - In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde Altfarmer Fritz von Maltzahn auf Hüttenhof durch einen Knall aus dem Schlaf geschreckt. Es war keine Schusswaffe, sondern ein Draht der kudusicheren Einzäunung des Gartens. Nach näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass ein Elefant die oberen Drähte hatte reißen lassen. Die unteren Drähte ließ er unversehrt, stieg über den Zaun und ging zum Wasser.

Inzwischen ist der Dickhäuter mit einem Tagestempo von etwa 25 km unbeirrt nach Südwesten weitermarschiert und hat dabei die Wohnungen der Landarbeiter auf der Nachbarfarm besucht. "Der steigt elegant über die Zäune und lässt sich von Menschen kaum stören", teilte gestern Frau Diemer von der Farm Goabpforte mit. Der Bulle setzt seinen Weg gemächlich äsend fort und hat vor Menschen scheinbar keine Berührungsangst, denn er hat sich aus der Nähe fotografieren lassen. Über Farm Hohental ist er mittlerweile bis 30 km westlich von Otjiwarongo weitermarschiert. Vereinzelte Versuche der Wildwarte, den Bullen zur Umkehr zum Etoscha Nationalpark zu bewegen, waren bisher vergeblich. Es handle sich um einen "gemütlichen Dickhäuter" sagte ein anderer Farmer. Dennoch muss sich das Umweltministerium um den "Entlaufenen" kümmern, weil er nicht ins Farmgebiet "gehört".