Marthinu fehlt der Durchblick
Am 7. Januar wurden Lucas Tsamseb („Iri Ivari“) und einem weiteren Angeklagten (beide älter als 18 Jahre) Kaution in Höhe von 2000 N$ gewährt. Die Beiden und zwei Minderjährige (letztere befinden sich in der Obhut ihrer Eltern) sollen ein 18-jähriges Mädchen gruppenvergewaltigt haben.
Das Regionalratsmitglied Elias Marthinu erklärt jetzt, dass er sich verpflichtet gefühlt habe, dem minderbemittelten Tsamseb die Kaution zu zahlen, da er sich bereits entsprechend um seine betroffenen Neffen gekümmert habe. Im Falle Tsamseb gehe es um ein „Vorbild“ eines Missetäters, der wieder in die Gemeinschaft eingebunden werde. Die Kaution für die 18-jährigen Jungen habe er übernommen, nachdem ihn die Eltern des Jungen um Hilfe gebeten hätten. Diese hätten ihn „letztendlich gewählt“ und ferner sei der Junge im schulpflichtigen Alter.
Dieser physisch-kleingebaute Schüler wurde nun mit seinen 18 Jahren, knapp eineinhalb Monate nach der angeblich begangenen Tat, in einer Primarstufe untergebracht und als Resozialisierungserfolg gefeiert. Wie resozialisiert man eigentlich jemanden, der vorm Gesetz noch als unschuldig gilt? Indessen kursieren im Netz neue Aufnahmen, die ihn im scheinbar wieder im alkoholisierten Zustand zeigen, während er weitertrinkt und tanzt.
Das verzweifelte Opfer besaß nicht mal mehr den Mut, Anzeige gegen die vier angeblichen Vergewaltiger zu erstatten (das übernahm der Staat). Aber was hat Marthinu für das gleichaltrige Opfer getan, dessen Eltern sicherlich auch zur Wahl geschritten waren?
In der vergangenen Woche wurde die neue Sensibilisierungskampagne im Kampf gegen die geschlechtsspezifische Gewalt (GBV) gestartet. Alle Ministerien, Regionalräte und Lokalverwaltungen würden zum gemeinsamen Kampf gegen dies namibische Übel antreten. Die Justiz würde künftig strenger vorgehen und nun liege es an der breiten Masse, geschlossen gegen die Missetäter vorzugehen.
Es waren wohl alle gemeint, außer Ratsmitglied Marthinu und die ihm „Nahestehenden“.
Frank Steffen
Das Regionalratsmitglied Elias Marthinu erklärt jetzt, dass er sich verpflichtet gefühlt habe, dem minderbemittelten Tsamseb die Kaution zu zahlen, da er sich bereits entsprechend um seine betroffenen Neffen gekümmert habe. Im Falle Tsamseb gehe es um ein „Vorbild“ eines Missetäters, der wieder in die Gemeinschaft eingebunden werde. Die Kaution für die 18-jährigen Jungen habe er übernommen, nachdem ihn die Eltern des Jungen um Hilfe gebeten hätten. Diese hätten ihn „letztendlich gewählt“ und ferner sei der Junge im schulpflichtigen Alter.
Dieser physisch-kleingebaute Schüler wurde nun mit seinen 18 Jahren, knapp eineinhalb Monate nach der angeblich begangenen Tat, in einer Primarstufe untergebracht und als Resozialisierungserfolg gefeiert. Wie resozialisiert man eigentlich jemanden, der vorm Gesetz noch als unschuldig gilt? Indessen kursieren im Netz neue Aufnahmen, die ihn im scheinbar wieder im alkoholisierten Zustand zeigen, während er weitertrinkt und tanzt.
Das verzweifelte Opfer besaß nicht mal mehr den Mut, Anzeige gegen die vier angeblichen Vergewaltiger zu erstatten (das übernahm der Staat). Aber was hat Marthinu für das gleichaltrige Opfer getan, dessen Eltern sicherlich auch zur Wahl geschritten waren?
In der vergangenen Woche wurde die neue Sensibilisierungskampagne im Kampf gegen die geschlechtsspezifische Gewalt (GBV) gestartet. Alle Ministerien, Regionalräte und Lokalverwaltungen würden zum gemeinsamen Kampf gegen dies namibische Übel antreten. Die Justiz würde künftig strenger vorgehen und nun liege es an der breiten Masse, geschlossen gegen die Missetäter vorzugehen.
Es waren wohl alle gemeint, außer Ratsmitglied Marthinu und die ihm „Nahestehenden“.
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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