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Massenpanik bei WM-Testspiel aufgrund chaotischer Organisation

Am Tag danach deutet im Makhulong-Stadion von Tembisa wenig auf die Ereignisse vom Vortag hin: Das arg ramponierte Eingangstor ist von Wachleuten umstellt und auf dem Vorplatz liegen ein paar leere Dosen herum. Niemand würde vermuten, dass hier am Sonntagnachmittag, unmittelbar vor dem Freundschaftsspiel zwischen Nigeria und Nordkorea, bei einer schweren Drängelei rund 20 Menschen verletzt wurden.

Die genauen Umstände des Massenansturms waren auch gestern noch nicht völlig geklärt: Während die Polizei die (willkürliche) Ticketvergabe für die Eskalation der Lage verantwortlich macht, kritisieren Augenzeugen die insgesamt chaotische Organisation des WM-Vorbereitungspiels. Andrew Sibisi, der in dem Gedränge eine Schnittwunde am Kopf erlitt, sagte der "Times", dass die Menschen im Township nicht im Voraus von dem Spiel gewusst hätten - und Tausende deshalb erst im letzten Moment zum Stadion geströmt seien. Für das Spiel waren kostenlose Eintrittskarten ausgegeben worden, offensichtlich befanden sich aber auch viele gefälschte Tickets im Umlauf. Die Organisatoren selbst behaupten, vor dem Spiel rund 8000 Tickets im Township verteilt zu haben.

Wie Vertreter des zuständigen Sanitätsdienstes gestern berichteten, sollen jedoch zeitweise mehr als 20 000 Menschen versucht haben, in das für etwas mehr als 10000 Zuschauer ausgelegte Stadion zu gelangen. Verschärft wurde die Lage noch durch Tausende von nigerianischen Fans, die ohne Tickets aus der Johannesburger Innenstadt zu dem Spiel geeilt waren - und sich dort mit Macht einen Weg ins Stadion bahnten.

Die meisten Verletzten gab es offenbar, als die Polizei das nach dem ersten Ansturm zunächst verschlossene Eingangstor ein zweites Mal öffnete und daraufhin eine noch größere Menschenmenge ins Stadion drängte. Kurz danach sei das Tor, das den einzigen Zugang ins Stadion darstellte, dann endgültig geschlossen worden - und die vor dem Stadion wartenden Fans abgezogen.

Ein Polizist erhob Vorwürfe gegen den Fußball-Weltverband FIFA: "Die FIFA hat gewollt, dass der Eintritt gratis ist. Das hat sie nun davon." In einer Pressemitteilung hatte die FIFA noch am späten Sonntag jede Verantwortung von sich gewiesen, da das Freundschaftspiel "in keiner Verbindung" zu ihrer Organisation der Weltmeisterschaft stünde.

In der Tat ist eine Wiederholung der Ereignisse während der WM sehr unwahrscheinlich. Seit die FIFA die zehn südafrikanischen WM-Stadien vor zwei Wochen übernommen hat, sind diese weiträumig abgesperrt. Um ins Stadion zu gelangen, müssen die Fans zum Beispiel in Kapstadt zwei Sperren und eine Phalanx an Sicherheitsleuten überwinden.

Im Vorfeld der Weltmeisterschaft war immer wieder über die Sicherheit in Südafrika diskutiert worden, zumeist jedoch in Verbindung mit der hohen Kriminalität. Inzwischen scheint die Polizei gut auf das Turnier vorbereitet zu sein: 44 000 Ordnungshüter sollen das Fußballspektakel nun schützen. Dazu gesellen sich 10 000 private Sicherheitsleute. Daneben werden alle Teilnehmernationen eigene Sicherheitskräfte zum Schutz ihrer Delegationen abstellen. Gerade um die Stadien und Fanmeilen dürfte die Polizeipräsenz deshalb auch ungewöhnlich hoch sein. Für die vier Wochen der Fußball-WM wird Südafrikas Regierung jedenfalls ein derartiges Aufgebot an Sicherheitskräften mobilisieren, dass sich die Südafrikaner am Ende fragen werden, warum sie sich stets nur dann sicher fühlen dürfen, wenn die Welt am Kap zu Gast ist. Schon beim UNO-Klimagipfel in Johannesburg vor acht Jahren waren Polizei und Armee derart stark präsent, dass sich die Teilnehmer des Gipfels dort sogar in der Nacht frei bewegen konnten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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