Massensterben am Strand
Experten rätseln: Fischer entdecken knapp 90 tote Delfine
Von Erwin Leuschner
Swakopmund/Lüderitzbucht
Etwa 60 Kilometer nördlich von Lüderitzbucht bietet sich ein tragischer Anblick: Insgesamt wurden 86 Schwarzdelfine tot am Strand gefunden worden. „Die Szene war mehr als nur traurig“, sagte Kolette Grobler, Meeresbiologin in Lüderitzbucht, gestern im Gespräch mit der AZ.
Ihr zufolge waren es kommerzielle Langustenfischer, die am vergangenen Freitag vom Meer aus die toten Meerestiere entdeckt hatten. Der Strand befinde sich in der abgelegenen Hottentoten-Bucht. „Weil es sehr ungewöhnlich klang, sind wir am Samstagmorgen mit dem Fischereiforschungsschiff ‚Anixab' zu der Stelle aufgebrochen“, so die Meeresbiologin.
Am Strand hätten sie insgesamt 86 der Delfine in einem fortgeschrittenen Verfallszustand gezählt. Zwei der Tiere schätzte Grabler auf wenige Tage alt. Die Fachfrau geht davon aus, dass die Tiere zwischen fünf bis sieben Tage vorher dort gestrandet seien. „Wegen des Verfallzustandes konnten wir keine Proben von den Kadavern nehmen, wir haben aber Wasserproben genommen, um es nach möglichen Giftstoffen zu überprüfen“, so Grobler.
Als Ursache hebt sie mehrere Theorien hervor. In den Vordergrund stellt sie aber die Vermutung, dass ein Delfin entweder verletzt oder krank gewesen und absichtlich an den Strand geschwommen sei. Die anderen Tiere seien diesem Delfin gefolgt und ebenfalls in Not geraten. Sie hält diese Theorie für plausibel, da bereits vor vier Jahren 34 Schwarzdelfine in der Shearwater-Bucht gestrandet waren. 33 Delfine konnten damals glücklicherweise von dem Meeresbiologen Jean-Paul Roux mit der Hilfe einiger Touristen zurück ins Wasser gebracht werden – ein Delfin hatte nicht überlebt.
Auch vor vier Jahren soll ein geschwächtes Tier der Auslöser für die Strandung gewesen sein. Die gleiche Theorie vertritt daher auch der Delfinexperte Simon Elwen (NDP): „Wie bei vielen anderen sozialen Tierarten bleiben Schwarzdelfine bei einem kranken oder verletzten Tier und können bei einer Strandung auch an Land enden“, sagte er auf Nachfrage der AZ. Als weitere mögliche Ursache nannten Experten entweder Giftstoffe im Meereswasser oder seismische Messungen. „Sie könnten auch von einem Schwertwal an den Strand getrieben worden sein“, spekulierte Elwen.
Die relativ kleinen Schwarzdelfine sind für ihre beeindruckende Luftakrobatik bekannt. Von Land aus werden sie im Vergleich zu anderen Arten eher selten beobachtet, da sie sich in der Regel in tiefen Gewässern aufhalten. Sie kommen in Teilen Südamerikas, um das südliche Afrika, bei Australien, Neuseeland und bei mehreren subantarktischen Inseln vor.
Swakopmund/Lüderitzbucht
Etwa 60 Kilometer nördlich von Lüderitzbucht bietet sich ein tragischer Anblick: Insgesamt wurden 86 Schwarzdelfine tot am Strand gefunden worden. „Die Szene war mehr als nur traurig“, sagte Kolette Grobler, Meeresbiologin in Lüderitzbucht, gestern im Gespräch mit der AZ.
Ihr zufolge waren es kommerzielle Langustenfischer, die am vergangenen Freitag vom Meer aus die toten Meerestiere entdeckt hatten. Der Strand befinde sich in der abgelegenen Hottentoten-Bucht. „Weil es sehr ungewöhnlich klang, sind wir am Samstagmorgen mit dem Fischereiforschungsschiff ‚Anixab' zu der Stelle aufgebrochen“, so die Meeresbiologin.
Am Strand hätten sie insgesamt 86 der Delfine in einem fortgeschrittenen Verfallszustand gezählt. Zwei der Tiere schätzte Grabler auf wenige Tage alt. Die Fachfrau geht davon aus, dass die Tiere zwischen fünf bis sieben Tage vorher dort gestrandet seien. „Wegen des Verfallzustandes konnten wir keine Proben von den Kadavern nehmen, wir haben aber Wasserproben genommen, um es nach möglichen Giftstoffen zu überprüfen“, so Grobler.
Als Ursache hebt sie mehrere Theorien hervor. In den Vordergrund stellt sie aber die Vermutung, dass ein Delfin entweder verletzt oder krank gewesen und absichtlich an den Strand geschwommen sei. Die anderen Tiere seien diesem Delfin gefolgt und ebenfalls in Not geraten. Sie hält diese Theorie für plausibel, da bereits vor vier Jahren 34 Schwarzdelfine in der Shearwater-Bucht gestrandet waren. 33 Delfine konnten damals glücklicherweise von dem Meeresbiologen Jean-Paul Roux mit der Hilfe einiger Touristen zurück ins Wasser gebracht werden – ein Delfin hatte nicht überlebt.
Auch vor vier Jahren soll ein geschwächtes Tier der Auslöser für die Strandung gewesen sein. Die gleiche Theorie vertritt daher auch der Delfinexperte Simon Elwen (NDP): „Wie bei vielen anderen sozialen Tierarten bleiben Schwarzdelfine bei einem kranken oder verletzten Tier und können bei einer Strandung auch an Land enden“, sagte er auf Nachfrage der AZ. Als weitere mögliche Ursache nannten Experten entweder Giftstoffe im Meereswasser oder seismische Messungen. „Sie könnten auch von einem Schwertwal an den Strand getrieben worden sein“, spekulierte Elwen.
Die relativ kleinen Schwarzdelfine sind für ihre beeindruckende Luftakrobatik bekannt. Von Land aus werden sie im Vergleich zu anderen Arten eher selten beobachtet, da sie sich in der Regel in tiefen Gewässern aufhalten. Sie kommen in Teilen Südamerikas, um das südliche Afrika, bei Australien, Neuseeland und bei mehreren subantarktischen Inseln vor.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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