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Massives Fischsterben durch Plankton

Swakopmund - Knapp eine halbe Tonne Langusten haben die Mitarbeiter des Fischereiministeriums in Swakopmund vor dem Erstickungstod retten können. Seit dem vergangenen Wochenende litten die Meerestiere unter Sauerstoffmangel, der durch ein Algensterben verursacht worden war. Die Krustentiere bleiben nun so lange zur Erholung im Aquarium, bis sich der Sauerstoffwert im Meer wieder stabilisiert hat, dann sollen sie wieder ausgesetzt werden. "Gestern war der Sauerstoffwert noch sehr niedrig", sagte Anja van der Plaas vom Ministerium. Die Pumpen, die frisches Meerwasser ins Aquarium leiten, bleiben deshalb erst einmal abgeschaltet.

Die Angestellten des Ministeriums hatten am Sonntag und Montag am Strand bei der Tiger Reef Beach Bar in Swakopmund riesige Mengen an Langusten, die sterbend an Land gespült wurden, eingesammelt. Für viele Klippfische, St.-Joseph-Haie und Tintenfische gab es keine Rettung mehr, sie liegen nun verendet am Strand.

Der Grund für das massive Meerestiersterben sei die Planktonblüte Ceratium Furca (Dinoflagellate), die eine Zeitlang blühte, nun aber absterbe, so Deon Louw von der Planktonabteilung des Fischereiministeriums. Diese Verwesung, genannt "Rote Gezeiten" (Red Tide), sei nicht giftig, sie nehme jedoch dem Meeresgetier den Sauerstoff. Während die Meeresforscher noch versuchten, die unzähligen an Land gespülten Langusten zu retten, hatten die Menschen überall am Strand, besonders an der Vierkantklippe, diese begehrten Delikatessen säckeweise für den Eigenbedarf eingesammelt. "Solch ein Massensterben habe ich noch nicht erlebt", sagte Louw zur AZ. "Im vergangenen Jahr hatten wir einmal eine Algenblüte, die für ein Fischsterben sorgte, aber es war längst nicht so schlimm wie dieses Mal". Louw appelliert an die Sammler, in Zukunft wenigstens die kleinen Tiere und Weibchen am Aquarium abzuliefern, damit diese sich dort erholen und später wieder ausgesetzt werden können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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