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Mbanderu streiten sich weiter

Windhoek - Der drei Jahre dauernde Führungs- und Verfassungsstreit unter den Ovambanderu bleibt auch nach der langatmigen Verhandlung am Gründonnerstag im namibischen Berufungsgericht noch in der Schwebe. Die Berufungsrichter Johan Strydom, Pieter Shivute und Simpson Mtabanengwe haben sich die umständliche Beweisführung der Advokaten Dave Smuts (für die Fraktion des im Februar 2008 verstorbenen obersten Chefs Munjuku II Nguvauva) und Andrew Corbett (für die Fraktion des Senior-Chefs Erastus Kahuure und zehn Ratsleute) angehört, aber keine Entscheidung getroffen. Der Ausspruch soll demnächst folgen.

Die Munjuku-Fraktion war am Donnerstag im Gericht unter Anderem vom überraschend als einstweilig ernannten Chef Kilus Nguvauva, ein Sohn des verstorbenen Munjuku II, vertreten. Kilus Nguvauva, Vizeminister für Fischerei und Meeresressourcen, gilt als feuriger SWAPO-Gefolgsmann. Ovambanderu beider Fraktionen in traditioneller Tracht mit den Hauptfarben Grün, Weiß und Schwarz sind am vergangenen Donnerstag zu Hunderten ins und vor das Oberste Gericht gezogen, um ihre Solidarität mit den prozessierenden Advokaten Corbett und Smuts zu bekunden.

Die Nguvauva-Fraktion ist als Antragssteller vor das Berufungsgericht gezogen, um eine Entscheidung von Richter Collins Parker anzufechten, die dieser vor knapp einem Jahr im Obergericht getroffen hatte. Parker hatte entschieden, dass Chef Nguvauva II. sowohl bei der vorzeitigen Verabschiedung des Verfassungsentwurfs im Oktober 2005 als auch bei der Entlassung von elf Ratsmitgliedern gegen das traditionelle Recht, die natürliche Redlichkeit (natural justice) und somit auch gegen den Gerechtigkeitsgrundsatz der namibischen Verfassung (Artikel 18) verstoßen habe. Die Nguvauva-Fraktion hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt. Das Oberste Gericht muss nun entscheiden, ob Parkers Entscheidung rechtens war oder ob sein Ausspruch zugunsten der Munjuku-Fraktion revidiert werden soll.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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