Medien als Zaungäste

Windhoek - Journalisten und Fotografen haben gestern bei den Unabhängigkeitsfeierlichkeiten im Stadion unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen.

Medienvertreter wurden bei der Ankunft des Präsidenten, Sam Nujoma, peinlich genau durchsucht. Ein Fotograf, der mit einer Mittelformat-Kamera, die den Sicherheitskräften unbekannt war, ins Stadion wollte, durfte dies erst nach der Absegnung eines hohen Sicherheitsbeamten. Im Stadion selbst wurden die bereits akkreditierten Journalisten weit abseits vom Geschehen unter ein Dachzelt gesteckt, von wo aus sie Fotos von der Parade und dem Präsidenten machen durften. Mittags gab es schon kein Reinkommen mehr. Journalisten, die das Stadion zeitweilig verlassen hatten und mittags wieder hinein wollten, wurden an den Toren durch Mitglieder der Sondereinheit "Special Field Forces" oder durch Polizisten nach stundenlangem Hin und Her zurückgewiesen. Selbst der bekannte Republikein-Sportredakteur Boet Matthews schaffte es nicht zum Freundschaftsspiel der Westfalen-Elf aus Deutschland gegen die heimische U 19-Auswahl ins Stadion und an seinen gewohnten Arbeitsplatz neben dem Spielfeldrand.