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Medien wieder unter Beschuss

Die SWAPO-Jugendliga (SPYL) hat zu einem Rundumschlag gegen die hiesige Presse ausgeholt, die sie einer rassistischen Kampagne gegen Ex-Präsident Sam Nujoma beschuldigt. Angesichts von "neokolonialistischen Tendenzen" unter Medienschaffenden müsse deren Arbeit dringend "reguliert" werden.

Windhoek - "Der Missbrauch der Pressefreiheit hat in Namibia unerträgliche Ausmaße angenommen", sagte der Sprecher der SPYL, Elijah Ngurare, gestern auf einer Pressekonferenz. Damit bezog er sich auf jüngste Medienberichte über die Ereignisse vom 1. April 1989, als hunderte bewaffnete Plan-Kämpfer über die Grenze nach Namibia eindrangen und dadurch Gefechte mit den südafrikanischen Streitkräften auslösten, die neun Tage andauerten.

Die Zeitungen Die Republikein und Windhoek Observer hatten in einer kritischen Analyse dieser Kämpfe Nujoma als Befehlshaber der Plan für die Auseinandersetzung vom April 1998 verantwortlich gemacht, der hunderte Soldaten zum Opfer gefallen waren.

Diese Darstellung empfindet Ngurare als "schändlichen Versuch, den Ruf Nujomas zu beschädigen". "Die weißen Chefredakteure führen eine rassistische und neokolonialistische Kampagne gegen den großen Führer der namibischen Revolution", erklärte er und fügte hinzu: "Weil es diesen eurozentrischen Chefredakteuren an dem Hormon fehlt, das Schamgefühl erzeugt, werden wir von ihnen weitere Lügen und Verzerrungen erwarten müssen."

Ngurare zufolge ist die Entdeckung diverser Massengräber im Norden des Landes ein Beleg für die Brutalität, mit der das südafrikanische Apartheidsregime gegen Plan-Soldaten vorgegangen ist. Ungeachtet dieser Tatsache, hätten die hiesigen Medien jedoch versucht, die Schuld für begangene Verbrechen Nujoma zu übertragen und das südafrikanische Regime damit zu entlasten.

Der Windhoek Observer habe dabei sogar den "notorischen Kommandeur der Koevoet" Brigadegeneral Hans Dreyer Anerkennung gezollt, der für den Tod zahlreicher Namibier verantwortlich sei. Damit habe das Blatt die Politik der nationalen Versöhnung mit Füßen getreten und alte Wunden geöffnet, die bisher nicht verheilt seien.

"In den Augen der eurozentrischen Medien ist Hans Dreyer der Prophet einer Herrenrasse, die durch göttliche Intervention die Macht erhalten hat, unser Land zu kolonialisieren und die Afrikaner ungestraft abzuschlachten", empörte sich Ngurare und ergänzte: "Deshalb waren und sind die kolonialen Herrscher in den Augen dieser Medien auch Helden."

Ngurare zufolge ist die SPYL über die Berichterstattung zum 1. April "erschüttert" und fordert die Regierung auf, die Aktivitäten der "rassistischen und parasitären Medien zu regulieren", wie es nach dem 11. September "weltweit üblich" sei.

"Für Namibier ist Hans Dreyer das, was Adolf Hitler für die Deutschen und Juden ist", betonte Ngurare und fuhr fort: "Es ist wegen den von ihm verübten Verbrechen persona non grata in Namibia. Indem (die Medien) Dreyer loben, beschwören sie einen Krieg herauf. Wir werden diesen Krieg bis zum bitteren Ende führen und alle bekämpfen die uns im Wege stehen. Jeder der Dreyer glorifiziert wird dafür den Preis bezahlen."

Nach Einschätzung von Ngurare sind die Verdienste Nujomas über jedem Zweifel erhaben und seine Leistung als Initiator der nationalen Versöhnung vorbildlich. Ungeachtet von diesen Errungenschaften werde der Ex-Präsident von den hiesigen Medien jedoch kontinuierlich beleidigt. Deshalb forderte Ngurare alle "friedliebenden Einwohner" Namibias auf, sich hinter Nujoma zu stellen und gegen "die Feinde unseres Landes" zu verteidigen.

"Nujoma hat den Friedensnobelpreis tausend Mal mehr verdient als F.W. de Klerk", ist sich Ngurare sicher. Deshalb dürfe nicht zugelassen werden, dass die Presse Nujoma in Verruf bringe und die namibische Geschichte zu Gunsten des Apartheidsregimes "umschreibt".

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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