Megalomanie
Die Absicht bei dem Bau des neuen Unabhängigkeitsmuseums ist klar. Das bisher intakte koloniale Ensemble von Alte Feste, Reiterstandbild, Christuskirche und kaiserliche Realschule muss gesprengt werden. Schließlich will ein jedes neues Regime im öffentlichen Raum seine Präsenz zur Schau stellen. Mit der Unabhängigkeit 1990 hat es in Namibia nicht wie anderen ehemaligen Kolonien oder beim Umsturz anderer Regimes einen Bildersturm auf Monumente gegeben. Anregungen zu solchem Verhalten kamen in der Diskussion nach 1990 häufiger von außen. Unter Anderem von schwarzen Akademikern aus der Karibik, die in Namibia gastierten und meinten, der einheimischen Bevölkerung die rechte Aggression und Neorassismus beibringen zu müssen. Namibier sind weitgehend tolerant mit dem historischen Erbe der kolonialen (kaiserlichen und südafrikanischen) Vergangenheit umgegangen.
In der Wirtschaft verfolgt die SWAPO-Regierung eine eher pragmatische Linie. Dagegen offenbart das SWAPO-Regime in der Kultur der Selbstdarstellung und im politischen Selbstverständnis - und da lassen die Genossen nicht mit sich reden - den Geschmack - die Geschmacksverirrung - der großen Diktaturen des 20. Jahrhunderts, verwandt mit dem Größenwahn Hitlers und Stalins. Ein anachronistischer Abklatsch dieser Diktaturen findet sich im 21. Jahrhundert noch in Nord-Korea. Und es ist just Nord-Korea, das den Möchtegern-Diktaturen Afrikas wie Simbabwe und nunmehr auch Namibia die staatliche Architektur, die Ausstattung für die Illusion der Herrlichkeit liefert.
Das neue Unabhängigkeitsdenkmal cum Museum ist eine folgerichtige Fortsetzung, was die Nation schon auf dem Heldenacker südlich von Windhoek erlebt. So hat es der zuständige Minister für Öffentliche Arbeiten, Helmut Angula, sinngemäß ausgedrückt. Der Heldenacker, der Staatspalast sowie das Unabhängigkeitsmuseum sollen und werden als identitätsstiftende Flecken fungieren. Sie werden aber auch ständig daran erinnern, dass kein namibischer Architekt, kein hiesiger Bauunternehmer und kein einheimischer Künstler zum Entwurf, zur Ausführung und Ausgestaltung dieser Stätten aufgerufen war. Dazu Salz in die Wunden hiesiger Gewerbe, Künstler und Architekten - Minister Helmut Angula hat es noch deutlicher gesagt: sie wären nicht imstande einen (Museums) Bau dieser Art zu errichten.
Die SWAPO-Regierung hat in ihrer Arroganz, in ihrer selbstherrlichen Volksferne das nationale Talent ignoriert, das an zahlreichen anderen Bauten und in Kunstwerken dokumentiert ist. Selbige Regierung jammert über mangelnden Patriotismus, wenn sie von den unabhängigen Medien nicht wie von ihrem Parteiorgan bejubelt wird. Der größenwahnsinnige Monumentalbau ist eine Offenbarung der inneren Leere der Machthaber, die von überdimensionalen Äußerlichkeiten abhängig sind, um sich zum Selbstwertgefühl zu verhelfen. Und staatliche Prunkbauten errichten sie in neokolonialer Unterwürfigkeit.
In der Wirtschaft verfolgt die SWAPO-Regierung eine eher pragmatische Linie. Dagegen offenbart das SWAPO-Regime in der Kultur der Selbstdarstellung und im politischen Selbstverständnis - und da lassen die Genossen nicht mit sich reden - den Geschmack - die Geschmacksverirrung - der großen Diktaturen des 20. Jahrhunderts, verwandt mit dem Größenwahn Hitlers und Stalins. Ein anachronistischer Abklatsch dieser Diktaturen findet sich im 21. Jahrhundert noch in Nord-Korea. Und es ist just Nord-Korea, das den Möchtegern-Diktaturen Afrikas wie Simbabwe und nunmehr auch Namibia die staatliche Architektur, die Ausstattung für die Illusion der Herrlichkeit liefert.
Das neue Unabhängigkeitsdenkmal cum Museum ist eine folgerichtige Fortsetzung, was die Nation schon auf dem Heldenacker südlich von Windhoek erlebt. So hat es der zuständige Minister für Öffentliche Arbeiten, Helmut Angula, sinngemäß ausgedrückt. Der Heldenacker, der Staatspalast sowie das Unabhängigkeitsmuseum sollen und werden als identitätsstiftende Flecken fungieren. Sie werden aber auch ständig daran erinnern, dass kein namibischer Architekt, kein hiesiger Bauunternehmer und kein einheimischer Künstler zum Entwurf, zur Ausführung und Ausgestaltung dieser Stätten aufgerufen war. Dazu Salz in die Wunden hiesiger Gewerbe, Künstler und Architekten - Minister Helmut Angula hat es noch deutlicher gesagt: sie wären nicht imstande einen (Museums) Bau dieser Art zu errichten.
Die SWAPO-Regierung hat in ihrer Arroganz, in ihrer selbstherrlichen Volksferne das nationale Talent ignoriert, das an zahlreichen anderen Bauten und in Kunstwerken dokumentiert ist. Selbige Regierung jammert über mangelnden Patriotismus, wenn sie von den unabhängigen Medien nicht wie von ihrem Parteiorgan bejubelt wird. Der größenwahnsinnige Monumentalbau ist eine Offenbarung der inneren Leere der Machthaber, die von überdimensionalen Äußerlichkeiten abhängig sind, um sich zum Selbstwertgefühl zu verhelfen. Und staatliche Prunkbauten errichten sie in neokolonialer Unterwürfigkeit.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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