Mehr bezahlt: Bauschwindel fliegt auf

Windhoek (ms) - Ermittlungen der Anti-Korruptionskommission (ACC) haben zur vorübergehenden Festnahme von zwei Männern geführt, die sich an der Renovierung einer Polizeistation bereichert haben sollen und nun wegen Betrugs und Vorteilsannahme angeklagt sind.

Wie die ACC dieser Tage schriftlich mitteilte, seien die Beschuldigten Jan Johannes Diergaardt (62) und Steven Komalian Mentjies (37) am 28. Juni verhaftet und noch am selben Tag einem Haftrichter im Windhoeker Magistratsgericht vorgeführt worden, wo sie gegen Kaution von jeweils 5000 N$ auf freien Fuß gesetzt worden seien. Ihr Verfahren soll am 8. August am Regionalgericht in Grootfontein beginnen.

Laut ACC haben die beiden Männer persönlich von dem Bau einer Abwasser-Kanalisation an der Polizeistation Maroelaboom profitiert, die dort zwischen Dezember 2013 und Februar 2014 installiert wurde. Demnach hat Diergaardt als (inzwischen pensionierter) Baukontrolleur im Ministerium für öffentliche Arbeiten und Transport die Mengenberechnungen für das Projekt erstellt, mit dessen Umsetzung die Firma Steven Renovations unter Leitung von Mentjies beauftragt worden sei. Ermittlungen in dem Fall würden nahelegen, dass Diergaardt ein persönliches Interesse an der Baufirma habe, weil er sich während der Bauarbeiten habe beurlauben lassen. Trotzdem sei er auf der Baustelle gewesen, um den Baufortschritt zu begutachten und die Arbeiter zu bezahlen.

Im Nachhinein sei festgestellt worden, dass einige Arbeiten entweder nicht oder nicht wie vereinbart ausgeführt und zudem manche Rechnungen überhöht worden seien. Die ACC berichtet, dass 277206 N$ bezahlt worden seien, die ausgeführten Bauarbeiten aber einen Wert von 250576 N$ hätten; somit seien 26630 N$ zuviel berechnet worden.