Mehr Geld für Sicherheitsdienste
Mindestlohn-Sprung ab 2017 gültig - Streik vorm Fest abgewendet
Von Stefan Fischer, Windhoek
Zwei Tage haben die Repräsentanten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Sicherheitsbranche gebraucht, um einen neuen Mindestlohn auszuhandeln. Das Ergebnis der Einigung wurde am Freitagnachmittag in Windhoek präsentiert. Demnach soll der Mindestlohn für alle Mitarbeiter dieser Branche ab 1. Januar 2017 auf 8,75 N$ pro Stunde steigen. Derzeit liegt er bei 6,75 N$ (Berufseinsteiger) bzw. 7,00 N$ (alle anderen Mitarbeiter). In einem zweiten Schritt soll es dann ab 1. Juli 2017 für diejenigen, die dann mindestens ein Jahr dabei sind, eine Stundenvergütung von mindestens 10,00 N$ geben*. Dies sei ein „Kompromiss“; es gebe „keinen Verlierer und keinen Gewinner, sondern alle sind Sieger“, kommentierte Philip Mwandingi, Schlichter im Büro des Arbeitskommissars, das Ergebnis.
Seinen Angaben zufolge hat es am 29. November das erste Gespräch unter seiner Leitung gegeben; „eine Marathonsitzung“, wie er einräumte. Die Parteien seien ohne Konsenz auseinander gegangen und hätten dann die Aufgabe bekommen, sich allein zu verständigen, wobei das Treffen am 2. Dezember beschlossen worden sei, bei dem dann eine Einigung zustande gekommen sei.
„Wir haben uns gegenseitig ziemlich gedrückt, aber irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man sagt: Genug ist genug“, erklärte John Kwedhi, Generalsekretär der Gewerkschaft NATAU. Er und seine Mitstreiter von den Gewerkschaften NASGWU und NISU hatten vor der Einigung eine Anhebung des Stundenlohns auf 12,50 N$ für alle Mitarbeiter gefordert, während der Verband der Sicherheitsfirmen (SAN) einen Stundenlohn von 7,50 N$ bzw. 8,75 N$ angeboten hatte (AZ berichtete). Kwedhi betonte, dass ein höherer Tarif ursprünglich zum 1. August in Kraft treten sollte, dass der ausgehandelte Lohn aber nicht rückwirkend gelte, weil man sich erst jetzt geeinigt habe.
Im kommenden Jahr wolle man sich dann auch über Pensionsleistungen sowie über Transport-, Wohn- und Gefahrenzuschüsse verständigen, sagte der NATAU-Generalsekretär, doch zunächst soll es dazu eine Studie geben. Außerdem wolle man sich regelmäßig mit dem Verband der Wachdienste Namibias (Security Association of Namibia, SAN) treffen, um über Wildwuchs in der Sicherheitsbranche sowie über Qualitätsstandards zu sprechen, so Kwedhi.
„Wir sind froh, dass wir eine Enigung erzielt haben, vor allem vor der Weihnachtszeit, denn wir wollten keinen Streik“, sagte Dries Kannemeyer, Präsident von SAN und Geschäftsführer von G4S. Angesichts der angespannten ökonomischen Situation wies er auf die Schwierigkeiten für die Kunden angesichts der Tariferhöhung hin. Von den Gewerkschaften fordrete er, „ihre Mitglieder zu disziplinieren“. Durch den Anstieg des Mindestgehalts „hoffen wir, dass auch eine bessere Qualität der Arbeit geleistet wird“, sagte er. Indes gab SAN-Mitglied Levi Shigwedha (Ombala Security Services, Swakopmund) seiner Hoffnung Ausdruck, dass durch den neuen Mindestlohn die Billiganbieter nächstes Jahr vom Markt verschwinden.
Die Gehaltsverhandlungen waren vor mehreren Wochen erfolglos abgebrochen worden, worauf ein Arbeitsdisput erklärt wurde. Die drei Gewerkschaften, die die Arbeitnehmer vertreten, hatten mit einem Generalstreik noch vor Weihnachten gedroht, wenn bis dahin keine Lösung gefunden werde.
* Der Stundenlohn von 10,00 N$ gilt nur für Mitarbeiter, die am 1. Juli 2017 mindestens ein Jahr angestellt waren. Wer erst nach dem 1. Juli die Dauer einer 12-monatigen Beschäftigung erreicht, bleibt bei 8,75 N$ pro Stunde.
Zwei Tage haben die Repräsentanten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Sicherheitsbranche gebraucht, um einen neuen Mindestlohn auszuhandeln. Das Ergebnis der Einigung wurde am Freitagnachmittag in Windhoek präsentiert. Demnach soll der Mindestlohn für alle Mitarbeiter dieser Branche ab 1. Januar 2017 auf 8,75 N$ pro Stunde steigen. Derzeit liegt er bei 6,75 N$ (Berufseinsteiger) bzw. 7,00 N$ (alle anderen Mitarbeiter). In einem zweiten Schritt soll es dann ab 1. Juli 2017 für diejenigen, die dann mindestens ein Jahr dabei sind, eine Stundenvergütung von mindestens 10,00 N$ geben*. Dies sei ein „Kompromiss“; es gebe „keinen Verlierer und keinen Gewinner, sondern alle sind Sieger“, kommentierte Philip Mwandingi, Schlichter im Büro des Arbeitskommissars, das Ergebnis.
Seinen Angaben zufolge hat es am 29. November das erste Gespräch unter seiner Leitung gegeben; „eine Marathonsitzung“, wie er einräumte. Die Parteien seien ohne Konsenz auseinander gegangen und hätten dann die Aufgabe bekommen, sich allein zu verständigen, wobei das Treffen am 2. Dezember beschlossen worden sei, bei dem dann eine Einigung zustande gekommen sei.
„Wir haben uns gegenseitig ziemlich gedrückt, aber irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man sagt: Genug ist genug“, erklärte John Kwedhi, Generalsekretär der Gewerkschaft NATAU. Er und seine Mitstreiter von den Gewerkschaften NASGWU und NISU hatten vor der Einigung eine Anhebung des Stundenlohns auf 12,50 N$ für alle Mitarbeiter gefordert, während der Verband der Sicherheitsfirmen (SAN) einen Stundenlohn von 7,50 N$ bzw. 8,75 N$ angeboten hatte (AZ berichtete). Kwedhi betonte, dass ein höherer Tarif ursprünglich zum 1. August in Kraft treten sollte, dass der ausgehandelte Lohn aber nicht rückwirkend gelte, weil man sich erst jetzt geeinigt habe.
Im kommenden Jahr wolle man sich dann auch über Pensionsleistungen sowie über Transport-, Wohn- und Gefahrenzuschüsse verständigen, sagte der NATAU-Generalsekretär, doch zunächst soll es dazu eine Studie geben. Außerdem wolle man sich regelmäßig mit dem Verband der Wachdienste Namibias (Security Association of Namibia, SAN) treffen, um über Wildwuchs in der Sicherheitsbranche sowie über Qualitätsstandards zu sprechen, so Kwedhi.
„Wir sind froh, dass wir eine Enigung erzielt haben, vor allem vor der Weihnachtszeit, denn wir wollten keinen Streik“, sagte Dries Kannemeyer, Präsident von SAN und Geschäftsführer von G4S. Angesichts der angespannten ökonomischen Situation wies er auf die Schwierigkeiten für die Kunden angesichts der Tariferhöhung hin. Von den Gewerkschaften fordrete er, „ihre Mitglieder zu disziplinieren“. Durch den Anstieg des Mindestgehalts „hoffen wir, dass auch eine bessere Qualität der Arbeit geleistet wird“, sagte er. Indes gab SAN-Mitglied Levi Shigwedha (Ombala Security Services, Swakopmund) seiner Hoffnung Ausdruck, dass durch den neuen Mindestlohn die Billiganbieter nächstes Jahr vom Markt verschwinden.
Die Gehaltsverhandlungen waren vor mehreren Wochen erfolglos abgebrochen worden, worauf ein Arbeitsdisput erklärt wurde. Die drei Gewerkschaften, die die Arbeitnehmer vertreten, hatten mit einem Generalstreik noch vor Weihnachten gedroht, wenn bis dahin keine Lösung gefunden werde.
* Der Stundenlohn von 10,00 N$ gilt nur für Mitarbeiter, die am 1. Juli 2017 mindestens ein Jahr angestellt waren. Wer erst nach dem 1. Juli die Dauer einer 12-monatigen Beschäftigung erreicht, bleibt bei 8,75 N$ pro Stunde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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