Mehr Mitglieder - höhere Kosten

Windhoek - Die erste Frage nach dem Vortrag des Jahresberichts der Krankenkasse Namibia Medical Care, NMC, zielte auf die Sicherheit der Anlagen. "Wie sicher sind die Gelder angelegt", wollte das NMC-Mitglied Bob Meiring wissen, der früher in der Finanzleitung von Sanlam tätig war. Meiring drückte damit vor dem Hintergrund jüngst veruntreuter öffentlicher Gelder in Höhe von N$ 130 Mio. (von der Sozialversicherungskommission sowie von der Offshore Development Co.) die Sorge der Kassenmitglieder aus, dass die Beitragsgelder der NMC nicht etwa ruchlosen Spekulanten anvertraut würden.

Der NMC-Vorsitzende Tertius Stears hat am vergangenen Donnerstag vor einem kleinen Kreis von Kassenmitgliedern die Bilanz für 2004 vorgelegt. Er versicherte, dass die Gelder in sicheren Anlagen wie Staatsanleihen verwahrt seien. Die Krankenkasse zählt insgesamt 14926 Mitglieder, die im Schnitt 1,55 Abhängige unterhalten. Das Durchschnittsalter der Mitglieder beträgt 40 Jahre. Während der letzten drei Jahre hat NMC einen Mitgliederzuwachs von jeweils zehn Prozent verbucht, derweil die Geschäftsführung die Mitgliedsbeiträge durchschnittlich um 12,3 % angehoben hat.

Im Jahr 2004 haben die Mitglieder N$ 222,4 Mio. beigetragen, wovon die Kasse N$ 194,7 Mio an Kranken- und medizinischen Kosten ausgeschüttet hat.

Die Gesamtguthaben (Festanlagen und flüssige Reserven) belaufen sich auf N$ 95,8 Mio. Die Verwaltungskosten der Kasse erscheinen im Jahresbericht mit einem Posten von N$ N$ 28,4 Mio., der an die Buchhalter "Methealth Namibia Administrators" abgeführt werden muss. Laut Jahresbericht hatte die NMC im Gegensatz zu ihren ursprünglich veranschlagten Betriebskosten ein Defizit in Höhe von N$ 688748 abzudecken, ein Betrag, der sich aus Sonderzuschüssen für hohe Krankenhauskosten ergeben hat. Die Kasse hat das Defizit aus ihren Renditen aus den Anlagen wieder wettgemacht. Der Erlös aus der Investition belief sich auf N$ 7 Mio.