Mehr Platz für Präsidenten-Rentner Pohamba
Windhoek (fis) – Die Bewohner der Montreuxstraße im Windhoeker Stadtteil Auasblick können sich auf einen prominenten Nachbarn einrichten: Staatspräsident Hifikepunye Pohamba will sich dort nach Ablauf seiner im März 2015 zu Ende gehenden Amtszeit zur Ruhe setzen. Dafür hat ihm die Stadt Windhoek jetzt ein Areal geschenkt, was die Größe eines bereits bestehenden Grundstücks fast verdoppelt. Dies hat der Windhoeker Stadtrat vergangene Woche beschlossen.
Laut der Beschlussvorlage hat die Staatskanzlei im Namen von Pohamba und seiner Gattin beantragt, mehrere Grundstücke oder Teile davon zu erwerben, die an das Grundstück (Erf) 242 in Auasblick angrenzen, das sich bereits seit 2011 in Staatsbesitz befindet und 2707 Quadratmeter groß ist. Begründet wird dies mit einem im Jahr 2012 verabschiedeten Gesetz zur Rente und zu anderen Vergünstigungen für ehemalige Präsidenten, wonach solchen aus dem Amt scheidenden Politikern jeweils ein Grundstück zur privaten Nutzung zusteht, das nicht mehr als 5000 m2 misst. Weil das für Pohambas Ruhesitz vorgesehene, bestehende Areal in der Montreuxstraße aber kleiner ist, bekommt er nun noch Land dazu, dessen Nutzung entweder als „öffentliche Freifläche“ (Erf 468) oder mit „unbestimmt“ (Erf R/B Klein Windhoek Town and Townlands No. 70) beschrieben wird.
In dem städtischen Dokument wird der Marktwert des hinzugefügten Landes mit 188,30 N$ pro m2 angegeben – bei zusätzlichen 2293 Quadratmetern (Differenz zu 5000 m2) würden die Gesamtkosten knapp 431800 N$ betragen. Diese Summe wird die Stadt allerdings nicht bekommen. Denn der Leiter der Abteilung Grundstücksverwaltung wird in der Beschlussvorlage wie folgt zitiert: „Es wurde angefragt, dass die Stadt das Stück an den Antragsteller und Eigentümer von Erf 242 Auasblick schenkt.“ Eine solche Anfrage fehlt aber in der städtischen Dokumentation, die lediglich einen Brief vom Staatshaus, datiert auf den 11. März 2013, enthält, in dem um Zusammenfügung der Grundstücke sowie um „dringendes ermöglichen“ desselben gebeten wird. Die Abgeordneten des Stadtrates folgten schließlich der Empfehlung des Managementkomitees, die gewünschten Grundstücke an den Staat bzw. an Pohamba zu schenken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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