Meile 14 nun Windpomp 14
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Meile 14
„Ich kann mir vorstellen, dass kaum ein Namibier uns geglaubt hat, dass wir diesen Campingplatz rechtzeitig wieder eröffnen werden“, sagte Bertus Struwig am Freitag, der zusammen mit seinem Bruder Kobus Sun Karros führt. Der aufpolierte Campingplatz ist ein Jointventure mit dem staatlichen Unternehmen Namibia Wildlife Resorts (NWR), wie Struwig erklärte.
Von der Ferne sieht Meile 14 fast so aus wie früher - lediglich ein neuer Windmotor steht beim Eingang, der auf den neuen Namen hinweist: Windpomp 14. Sun Karros hat das Gebäude am Eingang renoviert und die alten Garagen umfunktioniert: Wo früher noch der Straßenhobel und andere Ausrüstung gelagert wurden, gibt es nun Duschen, Toiletten, eine moderne Bar mit einem Pub & Grill in den Großräumen.
Die 24 neuen Campingplätze befinden sich nahe dem Hauptgebäude, obwohl Meile 14 eigentlich acht Kilometer lang (von Norden bis Süden) und einen Kilometer breit ist. „Die ehemaligen Standorte am Strand sind wegen der inzwischen sehr rauen See unsicher geworden“, begründete Struwig die Verschiebung der Campingplätze, die nun im Gegensatz zu damals mit Strom und Wasser versorgt werden.
„Dies war regelrecht ein Müllplatz und die Schande von NWR“, sagte Zelna Hengari, Geschäftsführerin von Namibia Wildlife Resorts, bei der feierlichen Eröffnung. Sie fügte hinzu: „Ich möchte mich bei der Öffentlichkeit entschuldigen, dass wir ohne die Namibier die Entscheidung getroffen haben, alle Campingplätze entlang der Küste für die Saison zu schließen. Wir haben voreilig gehandelt und aus diesem Fehler gelernt.“
Der staatliche Rastlagerbetreiber NWR hatte am 22. November öffentlich angekündigt, Meile 14, Jakkalsputz, Meile 72 und Meile 108 für diese Saison zu schließen, weil „sie derart heruntergekommen sind“ (AZ berichtete). Es gab aber einen gewaltigen Aufschrei: „Die Boere-Gemeinschaft (bzw. afrikaanssprachige Gemeinde) war uns sehr böse. Wir haben uns deshalb am nächsten Tag getroffen und umentschieden“, so Hengari. Und: „Dabei haben wir diese Investition diesen Urlaubern zu verdanken; deshalb sind die Meilen wieder offen!“
Laut Hengari hatte NWR am 18. August 2008 ein Pachtvertrag mit Pisces Investments Holding unterzeichnet, wonach das Privatunternehmen den Campingplatz für mehrere Jahre mieten und entwickeln sollte. „Aber viele wissen nicht, dieser Vertrag eigentlich nur einen Monat gehalten hat“, sagte Hengari. Grund: Kurz nach Vertragsschluss habe eine Flutwelle große Schäden angerichtet, woraufhin Meile 14 an NWR zurückgegeben worden sei. „Danach folgte ein rechtliches Verfahren, dass sieben Jahre dauerte und wir in der Zwischenzeit nichts machen konnten“, sagte Hengari, ohne weitere Details zu nennen.
„Eigentlich wollten wir schon vergangenes Jahr die Tore öffnen, doch die Bürokratie hat uns aufgehalten“, sagte Bertus Struwig, der vor rund zwei Jahren mit seinem Bruder vor Ort gewesen sei und das Potenzial gesehen habe. „Und wir wollen bis zur nächsten Saison diesen Ort weiter entwickeln, zusätzliche Chalets bauen und noch mehr errichten“, sagte er. Bis dato sei ein Finanzaufwand von knapp zwei Millionen N$ in „Windpomp 14“ geflossen.
Meile 14 ist vor allem bei Brandungsanglern sehr beliebt. Der Zutritt zum Strand ist aber nach wie vor gratis.
Sun Karros ist bekannt für die Erfolgsgeschichte beim Daan-Viljoen-Park bei Windhoek.
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Allgemeine Zeitung
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