Meinungsfreiheit erfordert Pflege
Es gibt mehrere Organisationen, die die Länder untereinander nach dem jeweiligen Niveau - oder nach dem Mangel desselben - der Meinungs- und Pressefreiheit vergleichen. Namibia hat Anfang letzten Jahres eine "blendende" Note von der Organisation Reporter ohne Grenzen erhalten, als dem jungen Staat angeblich ein freieres Meinungs- und Medienklima bescheinigt wurde als Südafrika. Namibia rangierte in der Liga um Dänemark und stach vor allen anderen Afrika-Staaten hervor.
Dem eingeweihten Betrachter oder den Medienschaffenden vor Ort war klar, dass die Jury einer solchen Beurteilung sich nicht viel Mühe gemacht hatte, den präzisen Zustand zu ergründen. Weil Meinungs- und Pressefreiheit auch sehr subjektiv beurteilt werden können, wird man einen Diktator hören, der von seinem geknebelten Land behauptet, dass es an der Pressefreiheit nicht mangele. Den Schönfärbern Namibias hat die übertrieben positive Bewertung der Meinungsfreiheit auch in den Kram gepasst.
Deshalb ist es sinnvoll, dass sich ortskundige Organisationen wie das Medieninstitut des Südlichen Afrika (MISA) mit lokalen Kräften periodisch nach bekannten Methoden und Kriterien einsetzen und der hiesigen Medienkultur den kritischen Maßstab anlegen. Ebenso wichtig ist es, dass sich die lokalen Medien in eigener Regie durch ihr Mitspracherecht und Mitwirken im Redakteursforum von Namibia einen gemeinsamen Medienkodex erarbeitet haben, wonach der neue Medienombudsmann (Clement Daniels), in Zusammenarbeit mit dem ebenso jüngst ernannten Presserat, Beschwerden über hiesige Print- und Funkmedien behandeln können - stets mit der Zielsetzung, die Qualität in Berichterstattung und Kommentar anzuheben.
Meinungs- und Pressefreiheit sind keine Selbstverständlichkeit, auch wenn sie über zwei Jahrzehnte staatlicher Unabhängigkeit in hohem Maße unangefochten geblieben sind. Das Selbstverständnis einer regierenden Partei und ihr Umgang mit den freien und staatlich abhängigen Medien sind nie konstant. Weder die unabhängigen Medien noch emanzipierte Bürger können sich auf dem Bewusstsein ausruhen, dass es bis hierher ja gut gegangen sei und keinerlei Gefahr für den freien Meinungsaustausch bestünde. Der Rutsch in den Abgrund des früheren Vorzeigelands Simbabwe bestätigt das Gegenteil. Botswana hält es nach über 30 Jahren Souveränität für notwendig, eine eher drakonische Medienkontrolle einzuführen.
SWAPO-Kräfte mit Zukunftsangst würden die Medienkontrolle, die sie im staatlichen Fernseh- und Radiofunk ausüben, gern auf andere Medien erweitern.
Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, dass sich die hiesige Gesellschaft samt ihrer Medien periodisch einen unabhängigen Medienspiegel vorhalten lässt, der auch Sachkritik an der Branche ausübt und auf die Gefahren staatlicher Manipulation hinzuweisen hat. Meinungs- und Medienfreiheit wollen kultiviert und immer wieder kritisch begleitet werden.
Dem eingeweihten Betrachter oder den Medienschaffenden vor Ort war klar, dass die Jury einer solchen Beurteilung sich nicht viel Mühe gemacht hatte, den präzisen Zustand zu ergründen. Weil Meinungs- und Pressefreiheit auch sehr subjektiv beurteilt werden können, wird man einen Diktator hören, der von seinem geknebelten Land behauptet, dass es an der Pressefreiheit nicht mangele. Den Schönfärbern Namibias hat die übertrieben positive Bewertung der Meinungsfreiheit auch in den Kram gepasst.
Deshalb ist es sinnvoll, dass sich ortskundige Organisationen wie das Medieninstitut des Südlichen Afrika (MISA) mit lokalen Kräften periodisch nach bekannten Methoden und Kriterien einsetzen und der hiesigen Medienkultur den kritischen Maßstab anlegen. Ebenso wichtig ist es, dass sich die lokalen Medien in eigener Regie durch ihr Mitspracherecht und Mitwirken im Redakteursforum von Namibia einen gemeinsamen Medienkodex erarbeitet haben, wonach der neue Medienombudsmann (Clement Daniels), in Zusammenarbeit mit dem ebenso jüngst ernannten Presserat, Beschwerden über hiesige Print- und Funkmedien behandeln können - stets mit der Zielsetzung, die Qualität in Berichterstattung und Kommentar anzuheben.
Meinungs- und Pressefreiheit sind keine Selbstverständlichkeit, auch wenn sie über zwei Jahrzehnte staatlicher Unabhängigkeit in hohem Maße unangefochten geblieben sind. Das Selbstverständnis einer regierenden Partei und ihr Umgang mit den freien und staatlich abhängigen Medien sind nie konstant. Weder die unabhängigen Medien noch emanzipierte Bürger können sich auf dem Bewusstsein ausruhen, dass es bis hierher ja gut gegangen sei und keinerlei Gefahr für den freien Meinungsaustausch bestünde. Der Rutsch in den Abgrund des früheren Vorzeigelands Simbabwe bestätigt das Gegenteil. Botswana hält es nach über 30 Jahren Souveränität für notwendig, eine eher drakonische Medienkontrolle einzuführen.
SWAPO-Kräfte mit Zukunftsangst würden die Medienkontrolle, die sie im staatlichen Fernseh- und Radiofunk ausüben, gern auf andere Medien erweitern.
Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, dass sich die hiesige Gesellschaft samt ihrer Medien periodisch einen unabhängigen Medienspiegel vorhalten lässt, der auch Sachkritik an der Branche ausübt und auf die Gefahren staatlicher Manipulation hinzuweisen hat. Meinungs- und Medienfreiheit wollen kultiviert und immer wieder kritisch begleitet werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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