"Menschen sind kein Eigentum"
Windhoek - Den Antrag hatte die Nationalrat-Vizevorsitzende Margaret Mensah-Williams (SWAPO) eingereicht. Anlass dafür war die Vergewaltigung der 17-jährigen Schülerin Magdalena Stoffels vergangene Woche in Windhoek, die später ihren Schnitt- und Stichverletzungen erlegen ist. Bereits am Dienstag hatte der Nationalrat dazu eine sehr emotionale Debatte geführt, dabei aber die auf Protestdemonstrationen der vergangenen Tage geforderte Wiedereinführung der Todesstrafe rigoros abgelehnt (AZ berichtete).
"Können wir solche Taten stoppen, indem wir sie nur verurteilen, oder durch konkrete Maßnahmen?", fragte Stefanus Mogotsi (SWAPO). Der Vergewaltiger von Stoffels sei "ein sündenvoller, satanistischer Mann, der denkt, dass Frauen und Kinder sein Eigentum sind und er diesen deshalb das Leben nehmen kann", so der Abgeordnete. "Woher kommt dieses Denken?", fragte er weiter, hatte aber keine Antwort parat. Es sei aber "nie zu spät, den Menschen beizubringen: Man kann das Leben oder einen Menschen nie besitzen". Eine entsprechende Aufklärung und Bildung von Männern sollte deshalb ein "ständiger Punkt auf der Tagesordnung" in der Politik sowie in Kirchen und der Gesellschaft sein und müsse den Namibiern von kleinauf beigebracht werden. Der Politiker räumte schließlich ein: "Dieser Antrag bringt mehr Fragen als Antworten."
Mogotsi wandte sich den gesellschaftlichen Hintergründen zu und erklärte: "Im ganzen Land sind wir mit sozialen Problemen konfrontiert, zum Beispiel Jugendarbeitslosigkeit, Waisenkindern und Hütten. Es wird Zeit, dass wir diese Probleme anpacken, bevor sie uns einholen. Wir müssen uns umeinander kümmern." Als (gelungenes) Beispiel führte Mogotsi auf, wie man sich um die Kriegsveteranen kümmere. Abschließend sagte er: "Wir sollten auch zurück zu einer christlichen Basis - lasst uns die Debatte eröffnen."
Seine Fraktionskollegin Ruth Nhinda bedauerte aus Muttersicht, dass "manche Kinder zu Mördern und Drogenabhängigen werden". Die Regierung habe zwar viele Projekte gestartet, zum Beispiel in der Landwirtschaft oder im Baubereich, "aber unsere Männer wollen nicht hart arbeiten", sagte sie und führte aus: "Sie wollen zum Militär oder zur Polizei oder als Reinigungskraft in Schulen arbeiten. Wir können aber nicht alle Soldaten werden." Sie rief die Jugendlichen dazu auf, ihre Kreativität zu nutzen und somit etwas aus ihrem Leben zu machen. Nhindas Fazit lautet: "Unsere Söhne sollen ihr Verhalten ändern. Wir Mütter haben es satt, Mütter von Vergewaltigern und Mördern zu sein."
Indes forderte der SWAPO-Abgeordnete Bartholomeus Shangheta das Justiz- und das Sicherheitsministerium auf, eine "tiefe Untersuchung einzuleiten, um die Gründe" für Gewalt an Frauen und Kindern in der Gesellschaft zu identifizieren. "Genug ist genug", sagte er mit Verweis auf den Verlust von Menschenleben durch den Befreiungskrieg und die grassierenden Krankheiten. Es reiche eben nicht, solche Gräueltaten nur zu verurteilen, so Shangheta abschließend.
Mit der Zustimmung zu dem Antrag wurde die Debatte zu diesem Thema gestern beendet.
"Können wir solche Taten stoppen, indem wir sie nur verurteilen, oder durch konkrete Maßnahmen?", fragte Stefanus Mogotsi (SWAPO). Der Vergewaltiger von Stoffels sei "ein sündenvoller, satanistischer Mann, der denkt, dass Frauen und Kinder sein Eigentum sind und er diesen deshalb das Leben nehmen kann", so der Abgeordnete. "Woher kommt dieses Denken?", fragte er weiter, hatte aber keine Antwort parat. Es sei aber "nie zu spät, den Menschen beizubringen: Man kann das Leben oder einen Menschen nie besitzen". Eine entsprechende Aufklärung und Bildung von Männern sollte deshalb ein "ständiger Punkt auf der Tagesordnung" in der Politik sowie in Kirchen und der Gesellschaft sein und müsse den Namibiern von kleinauf beigebracht werden. Der Politiker räumte schließlich ein: "Dieser Antrag bringt mehr Fragen als Antworten."
Mogotsi wandte sich den gesellschaftlichen Hintergründen zu und erklärte: "Im ganzen Land sind wir mit sozialen Problemen konfrontiert, zum Beispiel Jugendarbeitslosigkeit, Waisenkindern und Hütten. Es wird Zeit, dass wir diese Probleme anpacken, bevor sie uns einholen. Wir müssen uns umeinander kümmern." Als (gelungenes) Beispiel führte Mogotsi auf, wie man sich um die Kriegsveteranen kümmere. Abschließend sagte er: "Wir sollten auch zurück zu einer christlichen Basis - lasst uns die Debatte eröffnen."
Seine Fraktionskollegin Ruth Nhinda bedauerte aus Muttersicht, dass "manche Kinder zu Mördern und Drogenabhängigen werden". Die Regierung habe zwar viele Projekte gestartet, zum Beispiel in der Landwirtschaft oder im Baubereich, "aber unsere Männer wollen nicht hart arbeiten", sagte sie und führte aus: "Sie wollen zum Militär oder zur Polizei oder als Reinigungskraft in Schulen arbeiten. Wir können aber nicht alle Soldaten werden." Sie rief die Jugendlichen dazu auf, ihre Kreativität zu nutzen und somit etwas aus ihrem Leben zu machen. Nhindas Fazit lautet: "Unsere Söhne sollen ihr Verhalten ändern. Wir Mütter haben es satt, Mütter von Vergewaltigern und Mördern zu sein."
Indes forderte der SWAPO-Abgeordnete Bartholomeus Shangheta das Justiz- und das Sicherheitsministerium auf, eine "tiefe Untersuchung einzuleiten, um die Gründe" für Gewalt an Frauen und Kindern in der Gesellschaft zu identifizieren. "Genug ist genug", sagte er mit Verweis auf den Verlust von Menschenleben durch den Befreiungskrieg und die grassierenden Krankheiten. Es reiche eben nicht, solche Gräueltaten nur zu verurteilen, so Shangheta abschließend.
Mit der Zustimmung zu dem Antrag wurde die Debatte zu diesem Thema gestern beendet.
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Allgemeine Zeitung
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