Loading svg Please wait while we translate the article
Menschen sind keine Zahl
Menschen sind keine Zahl

Menschen sind keine Zahl

Frank Steffen
Der Staat hat wahrscheinlich teilweise zu spät reagiert, aber nun will er 250000 Menschen mit Nahrungsmitteln versorgen, Geldmittel sind für die Logistik eingeplant worden, für 10000 Haushalte soll Wasser angefahren werden, Bohrlöcher sollen repariert und Futter eingekauft werden – von Lecke und Futtersubsidien für mehr als 12000 Farmer ist die Rede. Das kostet, und so wurde vielleicht die „freiwillige“ Steuer in Höhe von zwei Prozent geboren.

Dabei wurde nur vergessen, dass man Menschen zur Kasse bittet, die ansehen und erleben mussten, wie Sektor um Sektor (nicht zuletzt das Baugewerbe) unter einer Wirtschaftsflaute eines ungeahnten Ausmaßes litten. Das Geld soll also Menschen abgenommen werden, die bereits zwei Prozent oder eine Vielfalt von zwei Prozenten eingebüßt haben. Sie fragen sich, wohin das führen soll? Denn der Staat bietet dem namibischen Einwohner neben einer bald lächerlich niedrigen Pension (die eines Tages winkt), immer weniger qualitative Dienstleistungen. Namibia misst sich gern mit dem Ausland – vorzüglich dem restlichen Afrika –, doch hinken wir diesbezüglich weit hinterher, ob Gesundheit, Altersversorgung oder Nahverkehr (um nur ein paar Beispiele zu nennen).

Ein Grund mehr, im Falle der Dürre nicht nur mit Zahlen aufzuwarten und Krisengebiete zu überfliegen. Stattdessen sollten sich die Minister ins Auto setzen und das Elend im Land mal selbst vor Augen führen. Denn ob im Norden, Süden, Osten oder Westen, es ist überall gleich. Unser Wild siecht dahin und verreckt elendig. Der blanke Boden in weiten Teilen Namibias ist angst­einweckend, wodurch sich die Frage aufdrängt, wovon die Tiere überhaupt noch leben? Im Norden fangen die Tiere an alte Kartons und Plastik zu fressen – ein Bild wie zuletzt in den Jahren 1992/93!

Die Zeit der Planung ist nun vorbei: die Menschen brauchen sofort Hilfe. Mit Zahlen ist ihnen nicht mehr geholfen, sonst zählen wir demnächst verhungerte Menschen, die neben ihren verendeten Tieren zu finden sind.

Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!