Mighty Dread & Ngatu kehren heim nach erfolgreicher Konzerttournee im Norden
Vor gut einer Woche sind Mighty Dread & Ngatu von der ersten Etappe der "Keeping the Roots Tour 2003" zurückgekehrt. Die Rastajungs und ihre Crew haben im Norden Namibias eine Menge erlebt: die Anhänglichkeit von Groupies, ausgelassene Feiern, starken Termindruck, auch den einen oder anderen Zwist, vor allem aber ein große Würdigung ihrer Musik, die dem Großteil des Publikums im Norden bisher nicht bekannt war.
Für Mighty Dread & Ngatu auch außerhalb Windhoeks eine Fangemeinde zu schaffen - das war eine der Zielsetzungen der "Keeping the Roots Tour 2003", die die namibische Reggaeband in den vergangenen Wochen durch die vier O-Regionen, den Okavango und bis in den Caprivi geführt hat. Allein in dieser Hinsicht war das Projekt sehr erfolgreich, sagt Produktionsleiterin Michaela Bauer. Zwar seien nicht alle Konzerte so gut besucht gewesen, wie sich die Reggaeband das gewünscht hätte, aber ein Anfang sei gemacht.
In der Tat haben Mighty Dread & Ngatu durch die Tournee so einige Fans - und Groupies! - hinzugewonnen. Am herzlichsten soll der Empfang in Eenhana nahe der angolanischen Grenze gewesen sein. Konzertbesucher hatten Laken mit dem Namen der Band bepinselt und aufgehängt und sich sogar T-Shirts mit dem Logo "Keeping the Roots Tour 2003" drucken lassen. Viele der Plakate, die Freunde der Band vorher in den Dörfern angebracht hatten, waren bei Ankunft der Gruppe schon wieder demontiert und schmücken jetzt die Privatwohnungen der Anhänger.
"Was ich wahnsinnig schön fand, war diese afrikanische Verbundenheit", erzählt Bauer. "Überall wurden die Bandmitglieder auf der Straße angequatscht und wie alte Freunde begrüßt, selbst von Polizisten bei den Straßenkontrollen. Die Botschaft hatte sich verbreitet, dass Mighty Dread & Ngatu kommen."
Auch bei den jungen Frauen, versteht sich. Einige Groupies sollen sich nicht nur an den Afterparties, sondern selbst bei den Werbeaktionen für die Konzerte beteiligt haben. Auf dem Dachträger des Mighty-Dread-Combis sitzend, ist die Rastagruppe mit lauter Musik durch die Orte gefahren, hat Handzettel und Einladungen verteilt. Manche Freunde waren aus Opuwo angereist, andere fuhren der Truppe nach dem Konzert in Oshakati nach Eenhana nach.
Leadsänger und Songschreiber Setson Wahengo zieht folgendes Resümee aus dem bisherigen Erfolg der Tournee: "Ich weiß jetzt, dass wir auf dem richtigen Weg sind mit unserer Musik." Was den 29-jährigen Reggaemusiker besonders freut, ist die Erkenntnis, dass sein Experiment mit der modernen Adaption von traditioneller namibischer Musik beim Publikum viel Anklang gefunden hat. "Es gibt dort, wo du geboren bist, einen Beat", so Setson. Zu dem müsse man zurückkehren, den müsse man erforschen und neu aufgreifen, um als namibischer Musiker dem Dilemma der fehlenden musikalischen Identität zu entrinnen.
Mighty Dread & Ngatu haben den Versuch unternommen, rituelle Musik der Ovambo in moderner Adaption in ihr Repertoire aufzunehmen. Diese Shambo-Musik - ursprünglich aus Gesang, Händeklatschen und Fußstampfen bestehend, von Mighty Dread aber mit elektrischen Musikinstrumenten neu verarbeitet - kam beim oshivambo-sprechenden Publikum besonders gut an. "Shambo verstehen sie. Es hat sie zurückgeführt in Zeiten, wo diese Musik noch regelmäßig praktiziert wurde", erzählt Wahengo. Für den jungen Musiker bedeutet dies: Er hat seine musikalische Identität gefunden. Jede Musikkarriere, die auf Imitation, etwa von amerikanischen Stilen, basiert, sei eine Illusion, so Wahengo.
Gelernt haben die Bandmitglieder aber auch, wieviel Aufwand und Energie in der Organisation einer solchen Tournee steckt. Ziel des vom Nationaltheater initierten und vom Franko-Namibischen Kulturzentrum und der French Mission for Cooperation und Cultural Affairs mitfinanzierten Aktion war es u.a., dass die Musiker mit der Hilfe der NTN-Organisationscrew lernen, eine solche Tournee auf eigene Faust zu managen. Selbst ein Budget zu erstellen, die Werbung zu übernehmen, Kontakte zu Konzertveranstaltern zu knüpfen, die Medien auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen, die Technik zu koordinieren und und und...
"Natürlich hat nicht immer alles so funktioniert, wie ich das mit meinem europäischen Organisationsanspruch gern gehabt hätte", sagt Michaela Bauer, die die Band als NTN-Mitarbeiterin begleitet hat. "Manchmal war es ganz schön chaotisch. Aber letztendlich hat jeder seinen Teil beigetragen und es war eine sehr friedliche Zusammenarbeit."
Einziger Wermutstropfen für Leadsänger Setson Wahengo: Er konnte begeisterten Fans bei den Konzerten in Ongwediva, Oshikango, Oshakati, Eenhana, Rundu und Katima Mulilo keine CD der Mighty Dreads präsentieren. Eine solche gibt es nämlich noch nicht. Nur Co-Songschreiber und -Leadsänger Ngatu Nganjone konnte mit seinen Songs auf der CD "A Handful of Namibians" aufwarten, und habe durch diese Aufnahmen auch schon einen größeren Bekanntheitsgrad im Norden, meint Wahengo.
Die Band hofft nun auf großen Andrang bei den letzten Konzerten der Tournee an der Küste. Am Freitag kommender Woche (28. März) tritt sie ab 21 Uhr in der Kuisebmund Stadthalle in Walvis Bay auf, am Samstag (29.3.) um 21 Uhr in der Gemeindehalle in Arandis (Einlass jeweils 20 Uhr). Die Tournee wird mit einem Konzert am Sonntag (30. März) um 16 Uhr im African Caf" in Swakopmund abgeschlossen; Eintritt: N$ 20.
Das Nationaltheater plant eine weitere Tournee dieser Art mit einer zweiten namibischen Musikgruppe. Die Vorsprechproben dazu sollen voraussichtlich in der zweiten Juniwoche stattfinden.
Für Mighty Dread & Ngatu auch außerhalb Windhoeks eine Fangemeinde zu schaffen - das war eine der Zielsetzungen der "Keeping the Roots Tour 2003", die die namibische Reggaeband in den vergangenen Wochen durch die vier O-Regionen, den Okavango und bis in den Caprivi geführt hat. Allein in dieser Hinsicht war das Projekt sehr erfolgreich, sagt Produktionsleiterin Michaela Bauer. Zwar seien nicht alle Konzerte so gut besucht gewesen, wie sich die Reggaeband das gewünscht hätte, aber ein Anfang sei gemacht.
In der Tat haben Mighty Dread & Ngatu durch die Tournee so einige Fans - und Groupies! - hinzugewonnen. Am herzlichsten soll der Empfang in Eenhana nahe der angolanischen Grenze gewesen sein. Konzertbesucher hatten Laken mit dem Namen der Band bepinselt und aufgehängt und sich sogar T-Shirts mit dem Logo "Keeping the Roots Tour 2003" drucken lassen. Viele der Plakate, die Freunde der Band vorher in den Dörfern angebracht hatten, waren bei Ankunft der Gruppe schon wieder demontiert und schmücken jetzt die Privatwohnungen der Anhänger.
"Was ich wahnsinnig schön fand, war diese afrikanische Verbundenheit", erzählt Bauer. "Überall wurden die Bandmitglieder auf der Straße angequatscht und wie alte Freunde begrüßt, selbst von Polizisten bei den Straßenkontrollen. Die Botschaft hatte sich verbreitet, dass Mighty Dread & Ngatu kommen."
Auch bei den jungen Frauen, versteht sich. Einige Groupies sollen sich nicht nur an den Afterparties, sondern selbst bei den Werbeaktionen für die Konzerte beteiligt haben. Auf dem Dachträger des Mighty-Dread-Combis sitzend, ist die Rastagruppe mit lauter Musik durch die Orte gefahren, hat Handzettel und Einladungen verteilt. Manche Freunde waren aus Opuwo angereist, andere fuhren der Truppe nach dem Konzert in Oshakati nach Eenhana nach.
Leadsänger und Songschreiber Setson Wahengo zieht folgendes Resümee aus dem bisherigen Erfolg der Tournee: "Ich weiß jetzt, dass wir auf dem richtigen Weg sind mit unserer Musik." Was den 29-jährigen Reggaemusiker besonders freut, ist die Erkenntnis, dass sein Experiment mit der modernen Adaption von traditioneller namibischer Musik beim Publikum viel Anklang gefunden hat. "Es gibt dort, wo du geboren bist, einen Beat", so Setson. Zu dem müsse man zurückkehren, den müsse man erforschen und neu aufgreifen, um als namibischer Musiker dem Dilemma der fehlenden musikalischen Identität zu entrinnen.
Mighty Dread & Ngatu haben den Versuch unternommen, rituelle Musik der Ovambo in moderner Adaption in ihr Repertoire aufzunehmen. Diese Shambo-Musik - ursprünglich aus Gesang, Händeklatschen und Fußstampfen bestehend, von Mighty Dread aber mit elektrischen Musikinstrumenten neu verarbeitet - kam beim oshivambo-sprechenden Publikum besonders gut an. "Shambo verstehen sie. Es hat sie zurückgeführt in Zeiten, wo diese Musik noch regelmäßig praktiziert wurde", erzählt Wahengo. Für den jungen Musiker bedeutet dies: Er hat seine musikalische Identität gefunden. Jede Musikkarriere, die auf Imitation, etwa von amerikanischen Stilen, basiert, sei eine Illusion, so Wahengo.
Gelernt haben die Bandmitglieder aber auch, wieviel Aufwand und Energie in der Organisation einer solchen Tournee steckt. Ziel des vom Nationaltheater initierten und vom Franko-Namibischen Kulturzentrum und der French Mission for Cooperation und Cultural Affairs mitfinanzierten Aktion war es u.a., dass die Musiker mit der Hilfe der NTN-Organisationscrew lernen, eine solche Tournee auf eigene Faust zu managen. Selbst ein Budget zu erstellen, die Werbung zu übernehmen, Kontakte zu Konzertveranstaltern zu knüpfen, die Medien auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen, die Technik zu koordinieren und und und...
"Natürlich hat nicht immer alles so funktioniert, wie ich das mit meinem europäischen Organisationsanspruch gern gehabt hätte", sagt Michaela Bauer, die die Band als NTN-Mitarbeiterin begleitet hat. "Manchmal war es ganz schön chaotisch. Aber letztendlich hat jeder seinen Teil beigetragen und es war eine sehr friedliche Zusammenarbeit."
Einziger Wermutstropfen für Leadsänger Setson Wahengo: Er konnte begeisterten Fans bei den Konzerten in Ongwediva, Oshikango, Oshakati, Eenhana, Rundu und Katima Mulilo keine CD der Mighty Dreads präsentieren. Eine solche gibt es nämlich noch nicht. Nur Co-Songschreiber und -Leadsänger Ngatu Nganjone konnte mit seinen Songs auf der CD "A Handful of Namibians" aufwarten, und habe durch diese Aufnahmen auch schon einen größeren Bekanntheitsgrad im Norden, meint Wahengo.
Die Band hofft nun auf großen Andrang bei den letzten Konzerten der Tournee an der Küste. Am Freitag kommender Woche (28. März) tritt sie ab 21 Uhr in der Kuisebmund Stadthalle in Walvis Bay auf, am Samstag (29.3.) um 21 Uhr in der Gemeindehalle in Arandis (Einlass jeweils 20 Uhr). Die Tournee wird mit einem Konzert am Sonntag (30. März) um 16 Uhr im African Caf" in Swakopmund abgeschlossen; Eintritt: N$ 20.
Das Nationaltheater plant eine weitere Tournee dieser Art mit einer zweiten namibischen Musikgruppe. Die Vorsprechproben dazu sollen voraussichtlich in der zweiten Juniwoche stattfinden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen