Mikrofinanz macht hohen Gewinn
Windhoek - Diese Zahlen gibt die Namibische Finanzaufsichtsbehörde (NAMFISA) in ihrem Jahresbericht für 2011 bekannt. Der Vorstandsvorsitzende ist der ehemalige Vizefinanzminister Rick Kukuri und der Geschäftsführer ist Phillip Shiimi. Insgesamt fallen 3800 Institutionen in den Aufsichtsbereich der Behörde, darunter Investment- und Wachstumsfonds, Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften, Krankenkassen sowie Mikroverleih-Unternehmen, von denen NAMFISA im vergangenen Jahr zwei wegen Gesetzesverstöße hat schließen lassen.
Die "Kredithaie" können gesetzlich auf befristeten Geldverleih für eine Laufzeit von etwa zwei oder sechs Monate einen Zins von 22 Prozent erheben. Wenn der Borger aber von einem monatlichen Zahltag zum nächsten Bargeld leiht, berechnet ihm der Geldverleih am Ende des Monats 30 Prozent. Borgt er sich 100 N$, muss er am Monatsende am Zahltag 130 N$ blechen. Viele Klienten können sich aus den "Klauen" der Institute kaum wieder befreien, denn wenige Tage nach dem Zahltag stehen sie wieder beim Geldverleih, um mit dem nächsten Kredit bis zum Monatsende überleben zu können. Eine grobe Berechnung ergibt, dass die Mikroverleihinstitute im vergangenen Jahr rund 280 Mio. N$ an Zinsen eingestrichen haben. Die Klienten haben sich 2011 über 600000-mal Geld geliehen, eine Steigerung von 9% zum Vorjahr.
Eine sehr wichtige Aufgabe von NAMFISA ist die Behandlung von Beschwerden über Fehlleistungen und Versagen der Finanzinstitute. Der Jahresbericht behauptet, dass die Behörde im Zeitraum 2010/11 "85% aller Beschwerden geklärt/gelöst" habe. Damit habe die Behörde ihr selbst gestecktes Ziel übertroffen, mindestens 75% der Beanstandungen zu klären.
Bei den Beschwerden handelt es sich um rund zehn Kategorien wie Vertragskonflikte, wenn ein Geldinstitut Studienanleihen verspricht; wenn Geldinstitute nicht autorisierte Abzüge/Raten eintreiben; wenn Pensionskassen nicht zahlen, weil der Arbeitgeber/und oder das Mitglied sich mit Beitragen im Rückstand befindet; wenn Versicherungsgesellschaften nach dem Tod einer Person die Lebensversicherung nicht auszahlen wollen; wenn ein Finanzinstitut fortfährt, monatliche Raten vom Klienten abzubuchen, obwohl ein auf Abzahlung gekauftes Objekt schon abbezahlt ist (kommt in Namibia häufig vor); wenn Versicherungsgesellschaften den Auftrag ihrer Klienten ignorieren, keine monatliche Prämienzahlung mehr vom Klientenkonto abzuziehen; wenn ein Finanzinstitut sich als unfähig erweist, dem Kunden einen Vertrag deutlich zu machen; wenn ein Institut sich weigert, die zustehende Behindertenunterstützung oder im Todesfall die Bestattungsversicherung auszuzahlen.
Shiimi und Kukuri berichten aus dem eigenen Haus, dass ihr Aufsichtsinstitut über gesunde Finanzen verfüge, sich aber um mehr Fachkräfte in den eigenen Reihen bemühen müsse. NAMFISA ist in der Vergangenheit unter gewaltigen politischen Druck geraten, wenn die Behörde ernstlich auf verdächtige finanziellen Machenschaften "elitärer" Personen eingehen wollte. Ein voriger Geschäftsführer, Rainer Ritter, hat darüber sein Amt niedergelegt. Im vergangenen Jahr hat die Behörde aus den Gebühren aller Institutionen nach Abdeckung der eigenen Kosten mit einem Überschuss an 24,1 Mio. N$ abgeschlossen, eine Steigerung von 35% im Vergleich zu 2010. Im Rahmen ihres aktuellen strategischen Fünf-Jahresplanes will NAMFISA seine Kompetenz durch ein neues Gesetz, das sich in Vorbereitung befindet, verschärfte Regelwerke durchsetzen: Financial Institutions and Markets Bill (FIM).
Neben der Aufsichtsfunktion betrachtet NAMFISA die Aufklärung der Öffentlichkeit über rechtmäßige finanzielle Verfahren als einen ausdrücklichen Auftrag.
Die "Kredithaie" können gesetzlich auf befristeten Geldverleih für eine Laufzeit von etwa zwei oder sechs Monate einen Zins von 22 Prozent erheben. Wenn der Borger aber von einem monatlichen Zahltag zum nächsten Bargeld leiht, berechnet ihm der Geldverleih am Ende des Monats 30 Prozent. Borgt er sich 100 N$, muss er am Monatsende am Zahltag 130 N$ blechen. Viele Klienten können sich aus den "Klauen" der Institute kaum wieder befreien, denn wenige Tage nach dem Zahltag stehen sie wieder beim Geldverleih, um mit dem nächsten Kredit bis zum Monatsende überleben zu können. Eine grobe Berechnung ergibt, dass die Mikroverleihinstitute im vergangenen Jahr rund 280 Mio. N$ an Zinsen eingestrichen haben. Die Klienten haben sich 2011 über 600000-mal Geld geliehen, eine Steigerung von 9% zum Vorjahr.
Eine sehr wichtige Aufgabe von NAMFISA ist die Behandlung von Beschwerden über Fehlleistungen und Versagen der Finanzinstitute. Der Jahresbericht behauptet, dass die Behörde im Zeitraum 2010/11 "85% aller Beschwerden geklärt/gelöst" habe. Damit habe die Behörde ihr selbst gestecktes Ziel übertroffen, mindestens 75% der Beanstandungen zu klären.
Bei den Beschwerden handelt es sich um rund zehn Kategorien wie Vertragskonflikte, wenn ein Geldinstitut Studienanleihen verspricht; wenn Geldinstitute nicht autorisierte Abzüge/Raten eintreiben; wenn Pensionskassen nicht zahlen, weil der Arbeitgeber/und oder das Mitglied sich mit Beitragen im Rückstand befindet; wenn Versicherungsgesellschaften nach dem Tod einer Person die Lebensversicherung nicht auszahlen wollen; wenn ein Finanzinstitut fortfährt, monatliche Raten vom Klienten abzubuchen, obwohl ein auf Abzahlung gekauftes Objekt schon abbezahlt ist (kommt in Namibia häufig vor); wenn Versicherungsgesellschaften den Auftrag ihrer Klienten ignorieren, keine monatliche Prämienzahlung mehr vom Klientenkonto abzuziehen; wenn ein Finanzinstitut sich als unfähig erweist, dem Kunden einen Vertrag deutlich zu machen; wenn ein Institut sich weigert, die zustehende Behindertenunterstützung oder im Todesfall die Bestattungsversicherung auszuzahlen.
Shiimi und Kukuri berichten aus dem eigenen Haus, dass ihr Aufsichtsinstitut über gesunde Finanzen verfüge, sich aber um mehr Fachkräfte in den eigenen Reihen bemühen müsse. NAMFISA ist in der Vergangenheit unter gewaltigen politischen Druck geraten, wenn die Behörde ernstlich auf verdächtige finanziellen Machenschaften "elitärer" Personen eingehen wollte. Ein voriger Geschäftsführer, Rainer Ritter, hat darüber sein Amt niedergelegt. Im vergangenen Jahr hat die Behörde aus den Gebühren aller Institutionen nach Abdeckung der eigenen Kosten mit einem Überschuss an 24,1 Mio. N$ abgeschlossen, eine Steigerung von 35% im Vergleich zu 2010. Im Rahmen ihres aktuellen strategischen Fünf-Jahresplanes will NAMFISA seine Kompetenz durch ein neues Gesetz, das sich in Vorbereitung befindet, verschärfte Regelwerke durchsetzen: Financial Institutions and Markets Bill (FIM).
Neben der Aufsichtsfunktion betrachtet NAMFISA die Aufklärung der Öffentlichkeit über rechtmäßige finanzielle Verfahren als einen ausdrücklichen Auftrag.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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