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Milchmarkt im Umbruch - Preise steigen weiter

Der Rohmilchpreis sei seit zwei Jahren nicht erhöht worden, daher "soll der neue Preis Milchfarmer ermutigen und der lokalen Milchindustrie neuen Schub geben", erklärte Desmond van Jaarsveld, Geschäftsführer von Namibia Dairies, auf AZ-Nachfrage. Man habe sich auf zusätzliche finanzielle Anreize für die namibischen Milchfarmer geeinigt, um über die vereinbarte Quote hinaus mehr Milch zu produzieren. Damit solle auf das "zu knappe Angebot in Südafrika und anderen Teilen der Welt" reagiert werden. Überdies sei es lukrativ, wenn besonders hochwertige Milch geliefert würde, was anhand der Zahl von Bakterienzellen in der Milch bewertet würde.

Zu den im Einzelhandel bereits jetzt stark gestiegen Preisen für Milch und Käse erklärte van Jaarsveld, dass Namibia Dairies den Supermärkten Verkaufspreise empfehlen würde. Es sei jedoch Sache der Supermarktketten, welcher Preis letztendlich vom Kunden verlangt würde. "Wir drängen den Einzelhandel, unsere Preisvorschläge zu beachten."

Jesko Woermann, Geschäftsführer von Woermann, Brock, erklärte, dass der eingeführte Schutzzoll auf importierte Milch zu den Preiserhöhungen für haltbare Milch führe. Frischmilch würde preislich noch angepasst. Es sei derzeit auch problematisch, Käse einzukaufen, so Woermann. Selbst Händler in Deutschland könnten nicht wie gewohnt liefern.

Vor etwa vier Jahren sei in Namibia bereits ein Zoll von 40 Cent pro Liter auf importierte Milch eingeführt worden. Im April dieses Jahres sei dieser Schutzzoll für importierte haltbare Milch auf 40% erhöht worden. Laut Angaben des Regierungsamtsblattes wird dieser Zoll von 2010 bis 2012 graduell auslaufen.

In Namibia würden monatlich etwa 800000 Liter Milch verbraucht, jedoch lediglich 300000 bis 400000 Liter produziert, berichtet Woermann. Somit müsse Namibia etwa die Hälfte seines Milchverbrauchs aus Südafrika importieren. Neben dem neuen Zoll treibt auch die seit Monaten angespannte Angebotssituation in Südafrika die Milchpreise nach oben. Der seit März dieses Jahres andauernde Mangel resultiert laut Angaben der südafrikanischen Zeitung "Business Day" vor allem daraus, dass sich Futterpreise im vergangenen Jahr verdoppelt hätten. Es hätte weniger geregnet, so dass Farmer gezwungen gewesen seien, auf alternatives Futter auszuweichen. Gleichzeitig hätten jedoch Einzelhändler Druck auf die Produzenten ausgeübt, die Preise niedrig zu halten, gab die Organisation der Milchproduzenten in Südafrika, MPO, an.

Erst im Dezember 2006 waren die Lebensmittelkonzerne Clover, Parmalat, Ladismith, Woodlands, Lancewood und Nestle von der Wettbewerbskommission in Südafrika dazu verurteilt worden, eine Strafe von bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes zu zahlen. Die Konzerne hatten "Informationen über Rohmilch-Lieferpreise ausgetauscht, was ihnen ermöglicht hatte, ihre Preisstrategien zu koordinieren und somit die Einkaufspreise festzuzurren", heißt es bei Flexnews, einem Nachrichtenportal für Nahrungsmittel. Clover, Parmalat, Woodlands und Nestle wären langfristige Milchversorgungs- und Austauschabkommen eingegangen und verkauften so ihre überflüssige Milch untereinander, anstatt dem Endkonsumenten bessere Preise anzubieten. Clover und Parmalat hätten ihre marktbeherrschende Position ausgenutzt und den Farmern untersagt, zusätzlich produzierte Milch zu besseren Preisen oder direkt an den Kunden zu verkaufen, so die Wettbewerbskommission.

Diese Praxis habe sich besonders auf kleinere Produzenten vernichtend ausgewirkt. Im Mai 2007 habe es noch etwa 3700 Produzenten im südafrikanischen Markt gegeben, jedoch würden 30 Produzenten pro Monat ihre Produktion einstellen, erklärt die MPO.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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