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Milieu einer besonderen Partnerschaft

Mit wenigen Minuten Verspätung betreten Dr. Ngarikutuke Tjiriange, Generalsekretär der Swapo, und der chinesische Charg" d"affaires in Namibia, He Shijing, das Presselokal im Hauptquartier der South West African Peoples Organisation im Windhoeker Stadtteil Katutura.

Die Einladung zu einer Pressekonferenz der Swapo morgens 9 Uhr mit ihrem Generalsekretär - früher Justizminister - schlägt kein Redakteur aus. Die Journalisten und Parteifunktionäre, inklusive Swapo-Veteranen, die anwesend sind, lassen vermuten, dass es ein gewichtiger Termin ist. Die Sonne scheint am Wintermorgen angenehm zum Fenster herein.


Tjiriange und Shijing halten sich an den Händen, derweil sie nebeneinander durch das Lokal nach vorn zum Podium schreiten, das ein buntes Gesteck von Plastikblumen schmückt, die auf parteifarbener Tischdecke stehen. Den beiden Männern folgt Nandi Netumbo Ndaitwah. Sie ist bei der Partei für Information und Mobilisierung zuständig, bezieht ihren Lebensunterhalt jedoch als Ministerin für Frauen- und Familienfragen. Hände haltende, wandelnde Prominenz - das letze Mal, dass wir das in der Form erlebt haben, war, als Moses Katjiuongua zur Zeit der namibischen Übergangsregierung den Unita-Führer Jonas Savimbi in dessen Hauptquartier Jamba in Angola bei der Hand nahm - oder umgekehrt - um das Gelände zu beschreiten. Auch dort gab es eine chinesische Verbindung. China hatte bis zur angolanischen Unabhängigkeit auf die Unita gesetzt. Katjiuongua hatte 1964 zusammen mit Swanu-Führer Gerson Veii China besucht, wo sie von Mao Tse-Tung empfangen wurden. -


Der morgendliche Treff im Swapo-Hauptquartier ist ein freudiger, denn der Delegierte der Volksrepublik mit dem namibisch-chinesischen Solidaritätsabzeichen im Knopfloch überreicht Tjiriange durch feierliche Unterzeichnung bilateraler Dokumente 30000 US-Dollar (etwa N$ 240000), die für den Druck von Parteidokumenten bestimmt sind. Tjiriange kündigt die Verwendung in voller Transparenz vor den Medien an.


Ein gut aufgelegter Tjiriange zieht diesen Anlass zu einer nostalgischen Wanderung auf dem historischen Pfad namibisch-chinesischer Berührung heran. Vor ein paar Monaten war Tjiriange in China und kam mit der Regierung, der kommunistischen Partei und der Zivilgesellschaft in Berührung. "Was können wir in Zukunft tun?" fragten die Chinesen Tjiriange. Bevor er darauf eingeht, schildert er seine Anfänge in der Swapo Anfang der 60er Jahre. "Außer Patriotismus hatten wir nichts." Tjiriange wurde 1962 in Windhoek Swapo-Sekretär und hatte nicht einmal ein Fahrrad. 1963 kaufte die Partei einen gebrauchten Ford Fairlane. "Damit ist jeder gefahren, aber nur, wenn er Geld hatte zu tanken."


Tjiriange ging dann ins Exil und beteiligte sich als erster Politkommissar in Tansania an der Gründung der SWA Liberation Army, Swala, später PLAN - Peoples Liberation Army of Namibia. "Der Swapo-Präsident (Nujoma) und ich reisten und erbaten uns bei den Westmächten Hilfe, weil wir sie kannten. Sie mieden uns und bezeichneten uns als ,unverantwortlich". Da haben wir uns woanders umgesehen. Chou en-Lai und Mao Tse-Tung haben uns freundlich empfangen und die Beziehungen wurden immer enger. Dann haben wir unsere Leute zur Ausbildung in moderner Kriegführung nach China geschickt. Tausende wurden dort für den Guerillakampf ausgebildet. Die Chinesen haben zum Kampf Gewehre, Munition und Geld gegeben."


Tjiriange erinnert sich, wie in Tansania chinesische Instrukteure militärische Ausbildung fortgesetzt haben. "Das war für uns und für die Frelimo (Befreiungsbewegung von Mosambik) näher. Samora Machel (erster Präsident von Mosambik) war unser Instrukteur. Die Chinesen haben uns immer Waffen gegeben. Ein interessantes Geschütz war die 62 mm-Kanone. Als wir nach Cuito Cuanavale kamen (1988), half uns chinesische Artillerie, den Feind zu schlagen."


Tjiriange kommt auf die Spende des Tages zurück. "Als ich die kommunistische Partei um Hilfe für Druckwerk der Swapo bat, dauerte das keine fünf Minuten zur Bewilligung. ,Wieviel brauchen Sie?" - Das brachte mich in Verlegenheit. ,Wieviel können Sie mir geben?" war meine Gegenfrage. ,29000 US-Dollar." "


Als Tjiriange wieder in Windhoek landete, teilte ihm die chinesische Botschaft sofort mit, dass das Geld da sei. Inzwischen waren es runde 30000 US-Dollar. "Das alles hat nicht einmal eine Woche gedauert", resümiert er. "So praktisch sind sie."


An Shijing gewandt schließt Tjiriange ab: "Ich werde das Geld so verwenden, dass Sie stolz sein können ... Das ist lediglich ein Beispiel. Später kommt noch mehr. Ein formales Abkommen zwischen den zwei Parteien steht ins Haus."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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