Militär: Zivile Regierung muss über Auslieferung Al-Baschirs befinden
Addis Abeba (dpa) - Die sudanesische Militärführung schließt eine Auslieferung des abgesetzten Präsidenten Omar al-Baschir an den Internationalen Strafgerichtshof nicht mehr völlig aus. Ein Mitglied des regierenden Militärrats erklärte bei einem Besuch in Äthiopien, die Entscheidung darüber solle zu einem späteren Zeitpunkt von einer zivilen Regierung getroffen werden. General Dschalal al-Din al-Scheich sagte am Montagabend weiter, die Entscheidung müsse von einer "vom Volk gewählten Regierung" getroffen werden. Das Militär hat versprochen, maximal zwei Jahre an der Macht zu bleiben.
Nach dem Putsch vom vergangenen Donnerstag hatte Militärführer Awad Ibn Auf - ein alter Weggefährte Al-Baschirs - eine Auslieferung ausgeschlossen. Sein seit Freitag amtierender Nachfolger Abdel Fattah Burhan scheint in der Frage jedoch eher zu einem Kompromiss bereit.
Al-Baschir wird vom Gericht in Den Haag per Haftbefehl gesucht. Ihm werden im Zusammenhang mit dem Darfur-Konflikt Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Bei dem Konflikt gingen Regierungstruppen und Milizen von 2003 an brutal gegen Volksgruppen in der westlichen Provinz vor. Schätzungen gehen davon aus, dass dabei rund 300000 Menschen ums Leben kamen.
Die Massenproteste, die zum Sturz Al-Baschirs beigetragen hatten, gingen auch am Dienstag weiter. Tausende demonstrierten vor der Zentrale der Streitkräfte in Khartum mit einer Sitzblockade für einen demokratischen Neuanfang für das Land im Nordosten Afrikas.
Nach dem Putsch vom vergangenen Donnerstag hatte Militärführer Awad Ibn Auf - ein alter Weggefährte Al-Baschirs - eine Auslieferung ausgeschlossen. Sein seit Freitag amtierender Nachfolger Abdel Fattah Burhan scheint in der Frage jedoch eher zu einem Kompromiss bereit.
Al-Baschir wird vom Gericht in Den Haag per Haftbefehl gesucht. Ihm werden im Zusammenhang mit dem Darfur-Konflikt Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Bei dem Konflikt gingen Regierungstruppen und Milizen von 2003 an brutal gegen Volksgruppen in der westlichen Provinz vor. Schätzungen gehen davon aus, dass dabei rund 300000 Menschen ums Leben kamen.
Die Massenproteste, die zum Sturz Al-Baschirs beigetragen hatten, gingen auch am Dienstag weiter. Tausende demonstrierten vor der Zentrale der Streitkräfte in Khartum mit einer Sitzblockade für einen demokratischen Neuanfang für das Land im Nordosten Afrikas.
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Allgemeine Zeitung
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