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Mine in Tsumeb schreibt schwarze Zahlen und will expandieren

Die Mine in Tsumeb hat eine bewegte Geschichte. Nach Aufstieg und Niedergang gibt es jetzt hoffnungsvolle Signale, die jetzt sogar auf Expansion hindeuten.

Zu Glanzzeiten in den 70er Jahren beschäftigte die Mine in Tsumeb rund 8000 Menschen. 1996 erreichte die Zahl der Beschäftigten ihren Tiefstand und ging auf unter 2000 zurück. Im April 1998 meldete die Mine Konkurs an. Die Mine war und ist schon immer das Herzstück, der Dreh- und Angelpunkt der Stadt im Norden. Seit Juni 2000 gibt es einen Silberstreif am Himmel von Tsumeb: Eine neue Gesellschaft wurde gegründet: die Ongopolo Minning & Processing Limited, zu der die Minen in Kombat, Otjihase, Upper Levels in Tsumeb und die Schmelze in Tsumeb jeweils als eigenständige Gesellschaften gehören.


Tsumeb lebte größtenteils von der Mine, und so waren auch alle Einwohner von der Schließung betroffen. In erster Linie natürlich alle Mitarbeiter, aber auch die Geschäftsleute, die Banken, die Unternehmer, die Gastronomie. Es konnte für die Zukunft nur ein Ziel geben: Wiedereröffnung und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dass dieses Vorhaben, auch ohne internationale Beteiligung, erreicht werden kann, daran glaubten und dafür setzten sich besonders die Betroffenen vor Ort ein, allen voran Andre Neethling, jetziger Leitender Direktor. Und das wird auch bei den heutigen Eigentumsanteilen deutlich: 30,5 % sind in der Hand der Arbeitnehmer, 10 % gehören privaten Investoren, je 10 % werden von zwei Gewerkschaften gehalten, 4,5 % sind im Enviromental Trust verankert und 35% stehen für einen eventuellen Gang an die Börse zur Verfügung.


Geleitet werden die Gesellschaften jeweils von einem Betriebsleiter, dem unterstützend ein von Fachleuten besetztes Corporate Head Office zur Seite steht. "Über alle Entscheidungen wird ein offener Dialog geführt, in dem alle eingebunden sind: Gewerkschaften, Management und Arbeitnehmer. Das wirkt sich natürlich positiv auf das Arbeitsklima aus, ohnehin ist jeder bemüht, sein Bestes zu geben", sagt Arthur Scholz, stellvertretender Betriebsleiter von Ongopolo Processing.


In der Schmelze, die über 200 Mitarbeiter (von insgesamt über 800 "Ongopolos") hat, werden zur Zeit monatlich rund 2200 t Kupfer verarbeitet, 1500 t werden in Kombat und Otjihase gefördert, 700 t kommen aus dem Kongo. Die Zulieferung aus dem Kongo ist erforderlich, da nur die Verarbeitung einer bestimmten Mindestmenge die Einheitskosten soweit drückt, dass man konkurrenzfähig bleibt. Deshalb haben auch die Erzvorkommen bei Tsumeb West und Tschudi, wo ein neuer Tageabbau eingerichtet wird, große Bedeutung für die Schmelze. Für Arbeit auf lange Sicht wird jedoch auch die Wiederverarbeitung der alten Schlackenhalden, rund 2,2 Millionen Tonnen, dienen. Hiervon verspricht sich die Gesellschaft eine gewinnbringende Ausbeute von Zink und Germanium. Germanium wird unter anderm für Nachtsichtgeräte


gebraucht, angestrebt wird in Tsumeb die Deckung von rund 50% des Weltmarktbedarfes.


Aber nicht nur Erhalt und Schaffung von neuen Arbeitsplätzen spielen im Konzept von Ongopolo eine wichtige Rolle. Mit besonderem Stolz wird auf das Thema Arbeits- und Umweltschutz verwiesen. So werden alle Mitarbeiter einmal jährlich zu einem großen Gesundheitstest gebeten. "Seit Wiederaufnahme der Arbeit vor zwei Jahren ist bei keinem Arbeitnehmer von uns ein zu hoher Schadwert festgestellt worden", so Scholz. Und: "Man kann sagen, es ist bei uns alles vorbildlich. Selbst frühere Altlasten sind entsorgt worden oder wir sind dabei sie zu entsorgen, wie zum Beispiel die Teerrückstände, die bei der Kohlegasproduktion entstanden sind, und die Abdeckung der alten Aufbereitungshalde mit Schmelzofenschlacke um den Staub zu unterdrücken."


Außerdem wurden in einem Umkreis von 15 Kilometern um Tsumeb herum Kontrollstationen zur Messung der Schadstoffe eingerichtet, die in Verbindung mit einer Wetterstation genau feststellen lassen, wo was an Niederschlägen heruntergekommen ist.


Ein weiterer Grund zu Stolz und Freude bei Besitzern und Arbeitnehmern: Ongopolo schreibt schwarze Zahlen und wird weiter expandieren. Außerdem hat sie durch Auslagerung und Vergabe von Wartungsarbeiten weitere Arbeitsplätze in Tsumeb und Umgebung geschaffen.


Bekannt wurde Tsumeb jedoch auch weltweit durch den Fund zahlreicher Mineralien. Vermarktet werden die heutigen Funde von der Tsumeb Specimen Mining, einem Joint Venture Unternehmen unter Beteiligung von Simon Brock und Ongopolo unter der fachkundigen Leitung von Vitek Urbanski.


Er sucht zum einen die vielversprechensten Stücke in den Minen von Upper Levels in Tsumeb, Kombat und Otjihase selbst aus oder bekommt sie von Mitarbeiten geliefert. Darunter sind auch Azuritkristalle bester Qualität, die als Einzelstücke oder pulverisiert als Farbbeimischungen verkauft werden. Besonders schöne Einzelstücke aller Mineralien werden fotografiert und per Internet weltweit angeboten. Exportiert wird in erster Linie nach England, China und Japan. Interessierte Käufer vor Ort finden eine reiche Auswahl im Etosha Caf" und im Tsumeb Museum.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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