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Mine untersucht „illegale“ Aufnahmen
Mine untersucht „illegale“ Aufnahmen

Mine untersucht „illegale“ Aufnahmen

Swakop Uranium: „Unethische“ Audiomitschnitte werden Konsequenzen haben
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner

Swakopmund/Arandis

Die zwei kontroversen Tonaufnahmen haben sich am Mittwoch wie ein Lauffeuer auf sozialen Medien verbreitet. Zu hören ist ein Gespräch zwischen dem Gouverneur der Region Erongo, Cleophas Mutjavikua, und der Geschäftsführung von Swakop Uranium zu den andauernden Tarifverhandlungen (AZ berichtete).

Es hagelte Kritik, da der Regionalpolitiker in dem aufgenommenen Gespräch mit der Chefetage eine Neustrukturierung (re-organise) bei der Mine vorschlägt. Nachdem die Bergbaugewerkschaften MUN sowie der Gewerkschaftsdachverband NUNW bereits am gleichen Tag ihre Entrüstung über das Gespräch zum Ausdruck brachten, äußerten sich nun auch die Betreiber Swakop Uranium zu der Kontroverse: „Die Firma ist berechtigt, diese unerlaubte Audioaufnahme zu untersuchen, da es sich bei dem Gespräch um vertrauliche Informationen des Gremiums handelt“, teilte die Firma schriftlich mit, die „derartige Aufnahmen“ zudem als „unethisch“ beschreibt.

Das Unternehmen wies zudem darauf hin, „unter diesen Umständen“ rechtlich gegen die verantwortlichen Personen vorgehen zu wollen. Die Firma betonte, es habe das Gespräch mit dem Gouverneur weder selbst aufgenommen noch anderen Personen eine entsprechende Erlaubnis erteilt. „Es hat auch kein Einverständnis gegeben, vertrauliche Informationen an Dritte weiterzugeben“, heißt es.

Die kontroversen Tonaufnahmen sind in der vergangenen Woche entstanden, nachdem der Erongo-Gouverneur im Rahmen der Tarifverhandlungen als Schlichter zwischen der Bergbaufirma und der MUN-Gewerkschaft aufgetreten war. Laut Swakop Uranium sei während der beiden Verhandlungstage „enormer Fortschritt“ gemacht worden. Auf den Inhalt des Gesprächs geht die Firma aber nicht ein.

Der Gouverneur war am Mittwoch gezwungen, selbst Rede und Antwort zu stehen und geriet in Erklärungsnot. Mutjavikua beteuerte, dass die Aufnahmen nur einen „Bruchteil“ der Verhandlungen enthielten und seine Aussagen daher aus dem Zusammenhang gerissen worden seien. Er fordert die Verantwortlichen auf, die „gesamten, unbearbeiteten Stücke“ zu veröffentlichen, da somit sämtliche Annahmen aus dem Weg geräumt werden könnten.

Indes lag der Betrieb der Husab-Uranmine gestern noch immer still, nachdem die Bergbaugewerkschaft am Dienstag in einer Petition schwerwiegende Sicherheitsbedenken geäußert hatte. Im Zentrum stehe ein für die Sprengarbeit zuständiger Auftragnehmer, der gegen Auflagen verstoße: Es soll im Tagebau mehrfach zu ungeplanten und willkürlichen Sprengungen gekommen sein. „Die Situation ist unverändert. Die Angelegenheit wird untersucht“, hieß es gestern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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