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Minenfirmen auf Konsolidierungskurs


Nachdem vor drei Wochen das australische Unternehmen Rio Tinto angekündigt hat, ein Joint Venture mit dem Erzrivalen BHP Billiton Ltd einzugehen, um Kosten zu senken, ist jetzt Anglo American im internationalen Bergbau in den Mittelpunkt der Konsolidierungsbestreben gerückt. So hat der südafrikanisch-britische Bergbaukonzern in der vergangenen Woche ein Fusionsangebot des Wettbewerbers Xstrata abgelehnt. Der Verwaltungsrat sei nach eingehender Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass ein Zusammenschluss mit Xstrata nicht im Interesse der Aktionäre von Anglo American sei, teilte das Unternehmen in London mit. Unabhängig von den fehlenden strategischen Vorteilen seien die von Xstrata genannten Bedingungen zudem ,,völlig inakzeptabel". Xstrata hatte am vorigen Wochenende angekündigt, mit Anglo American über eine Fusion unter Gleichen verhandeln zu wollen. Ein solcher Zusammenschluss hätte einen Wert von fast 600 Milliarden Rand/Namibia-Dollar und würde einen Weltmarktführer bei der Förderung von Grundmetallen hervorbringen.
Börsianern zufolge würde ein solcher Zusammenschluss, der hinter dem geplanten teilweisen Zusammengehen von Rio Tinto und BHP Billiton einen der größten Minenkonzerne der Welt schmieden würde, die Metallindustrie gehörig durchschütteln.
Rio Tinto und BHP sind die größten Rohstoffkonzerne der Welt. BHP Billiton ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 440 Milliarden Rand die zweitgrößte Notierung am Johannesburger Markt (nach dem internationalen Tabakkonzern British American Tobacco). BHP wollte Rio Tinto im vergangenen Jahr schlucken, ließ aber mit Verweis auf die Schulden von der feindlichen Übernahme ab.
Aufgrund der Fusionsspekulation legte die Aktie von Anglo American in der vergangenen Woche gut zu. Billitons Kurs hat nach der Joint-Venture Ankündigung allerdings Federn gelassen. Trotzdem geben sich die Akteure unbeirrt. ,,Mit dem Joint Venture entsteht ein konkurrenzloses Eisenerz- Geschäft mit Weltklasse-Anlagen und -Infrastruktur", sagte der Rio- Vorsitzende Jan du Plessis. ,,Wir glauben, dies ist für unsere Aktionäre sehr wertvoll." BHP-Chef Marius Kloppers sagte: ,,Die Synergien in dieser Kombination sind so erheblich, dass beide Unternehmen seit mehr als zehn Jahren über ein Zusammengehen nachgedacht haben. Wir sind begeistert, dass wir eine Lösung gefunden haben, die beiden Seiten zu Gute kommt." Viele Aktionäre rechnen mit enormen Einsparungsmöglichkeiten.
Der vor allem durch US-Dollar-Schwäche bewirkte Höhenflug der Rohstoffpreise seit den Börsentiefs vom März 2009 hat den Aktienkursen der Minengesellschaft insgesamt kräftig Auftrieb gegeben. ,,Seit Beginn des Jahres haben die Aktienkurse der Branche im Schnitt in US-Dollar gerechnet um mehr als 50 Prozent zugelegt. In Rand gerechnet war es etwas weniger, aber Minenwerte gehörten neben den stark verschmähten Finanztiteln und zyklischen Dividendentiteln seit März zu den Gewinnern an der Börse", so das Fazit eines Analysten. ,,Anders als in früheren Krisen haben die Bergbau-Unternehmen dieses Mal ihre Produktion und ihre Investitionspläne schneller zurückgeschraubt und damit verhindert, dass sich so bedrohliche Lagerbestände aufbauten, wie dies bei den letzten Rezessionen zu beobachten war", meint die FAZ in einer aktuellen Analyse. Darüber hinaus habe die Volksrepublik China die niedrigen Rohstoffpreise in der Krise genutzt, um die eigenen Lagervorräte aufzustocken. Der Rohstoffhunger Chinas sei dafür verantwortlich, dass die Preise für Kupfer, Nickel und Zink seit dem Tiefstand in dieser Krise bereits wieder um 50 bis 80 Prozent gestiegen sind.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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