Minister: Farmer sind tapfer

Von Dirk Heinrich, Windhoek In unserer Nationalhymne heißt es Land der Tapferen und die Farmer dieses Landes sind tapfer, denn sie produzieren Nahrungsmittel guter Qualität trotz Dürre, hohen Temperaturen und anderen schwierigen Umstanden in dem Land der schönen Kontraste und Savannen“, sagte die Vizeministerin für Landwirtschaft, Anna Shiweda, gestern Morgen während der offiziellen Eröffnung des 69. Kongresses des namibischen Landwirtschaftsverbandes (NLU/NAU). Shiweda vertrat den Minister für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft, John Mutorwa, der in letzter Minute absagen musste, da er Präsident Hage Geingob in den Süden des Landes begleiten musste. Mutorwas Rede wurde von Shiweda verlesen. Der Minister wies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der NLU hin und sagte, dass er (Mutorwa) einen weiteren Vorschlag in Sachen Kleinviehvermarktung von dem namibischen Fleischrat und LPO (Lebendvieh-Produzenten-Organisation) erhalten habe. „ Das Landwirtschaftsministerium hat die bisherigen Vorschläge und findet den letzten Vorschlag fair, angemessen und aufrichtig. Die Vorschläge wurden an das entsprechende Kabinettkomitee weitergeleitet und soll schon bald dem Kabinett vorgelegt werden“, so Mutorwa. In den vergangenen Tagen war die Kleinviehvermarktungssituation immer wieder von Farmern auf den Kongressen der LPO und NLU kritisiert worden, da es seit Jahren zu keiner vernünftigen Einigung der verschiedenen Interessenträger gekommen war, zum Nachteil der Produzenten. „Der plötzliche Sinneswandel der Veterinärbehörde in Südafrika in Bezug auf die Einfuhr von Lebendvieh aus Namibia scheint weniger ein tiermedizinisches Problem zu sein, sondern eher eine Art Handelsembargo, um die Eigeninteressen einer bestimmten Gruppe zu schützen“, sagte der austretende Präsident der NLU/NAU, Derek Wright. Dort könne Vieh von einer Ecke des Landes in die andere transportiert werden, und die einzige Genehmigung, die dazu nötig ist, ist ein Führerschein. „Unsere Fleischproduzenten haben eine ausgezeichnete und international respektierte Handhabung der Tiergesundheit, eine Tatsache die wir erhalten müssen und die von der Regierung anerkannt werden muss“, sagte Wright, der sich wegen des Gesundheitszustandes seiner Gattin nicht zur Wiederwahl stellte. Einem Bericht des Mail&Guardian Africa zufolge, bei dem die Daten der Weltbank und der Welternährungsorganisationen ausgewertet wurden, stand Namibia an erster Stelle der Länder in Afrika, das die meisten nährstoffreichsten Nahrungsmittel produzierte. Die Daten aus dem Jahre 2013 beinhalteten keine Produkte wie Kaffee oder Tee. „Trotz der positiven Meldungen muss die Regierung untersuchen, warum der Beitrag der Landwirtschaft zum Bruttoinlandprodukt von 7,4 Prozent im Jahre 1980 auf nur 3,2 Prozent im Jahr 2013 gesunken ist“, forderte Wright. Generell wurden die Vertreter der kommerziellen Farmgemeinschaften in dieser Woche auf dem LPO-Kongress und dem gestern endenden NLU-Kongress mehrmals aufgefordert, ihren Kollegen mitzuteilen, dass bei den Farmern ein Umdenken stattfinden muss und die Farmer sich den neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Neuer NLU-Präsident ist Ryno van der Merwe.