Minister widersprechen sich

Windhoek - Diese Vorgabe zur Landreform vom neuen Vizeminister Stephanus Mogotsi aus dem Ressort Ländereien und Neusiedlung unterscheidet sich stark von Aussagen seines Vorgängers Isak Katali, der 2007 die zur Um- und Neusiedlung angestrebte Nutzfläche noch mit 15 Mio. Hektar als Ziel für 2020 angegeben hatte. Mogotsi befürchtet, dass das Fünf-Mio-Hektarziel nicht durchgesetzt werden könne, wenn der Staat nicht andere Methoden zum Landerwerb einsetze. Bisher habe die Regierung erst eine Million Hektar kommerzielles Farmland aufgekauft.
Bei dieser Ziffer unterscheidet sich Mogotsi wiederum von seinem Minister !Naruseb, der in einem ausführlichen AZ-Interview Anfang März von 1,48 Mio. Hektar sprach, die die Regierung aufgekauft habe. Mogotsi wollte von den neuen Kommissionsmitgliedern wissen, ob die Zielvorgabe mit dem bestehenden Gesetz erreicht werden könne. "Oder fehlt es an der Art und Weise, wie wir das Gesetz anwenden (operational weakness)? Ferner sollten wir bei den Herausforderungen auch daran denken, dass die Landreform ein vorübergehender Prozess ist."
Minister Alpheus !Naruseb hat die neuen Mitglieder gestern Abend vereidigt und die vorigen bei einer Geselligkeit verabschiedet. Die neuen Kommissare, von denen etliche fehlten, erhielten vom Fachpersonal des Ministeriums eine Einführung in das komplexe Gesetz über kommerzielle Landreform (Gesetz Nr. 6 von 1995: Agricultural Commercial Land Reform Act), das bereits durch vier einschlägige legislative Zusätze aus den Jahren 2000 bis 2003 ergänzt worden ist.
Mogotse eröffnete die Einführungstagung gestern Morgen, mit der Bemerkung, dass es ein "Privileg" sei, den Minister in Fragen des Landerwerbs und der Neusiedlung zu beraten. "Aber ich weiß auch, dass Ihre Teilnahme an der Landreformkommission mit persönlichen Opfern verbunden ist." Der Erfolg der Landreform gilt für Mogotsi als ein Faktor der Wirtschaftsstabilität und der ökonomische Emanzipation. Er betonte, dass die Kommissionsmitglieder sorgfältig ausgewählt worden seien, um die Herausforderung und die Dynamik der Landreform zu untersuchen und den Minister zu beraten.

Die neuen Mitglieder der 16-köpfigen Landereform-Kommission: An der Spitze stehen drei Beamte, die Staatssekretärin Lidwina Shapwa sowie die Vizestaatssekretäre des Ressorts Hannu Shipema und Dr. Nashilongo Shivute. Die weiteren Miglieder sind Rosalien Gorases, Janeen van der Merwe, Dr. Archie Norval, Issaskar Mate, Regan Mwazi, Pintile Davids, Sara Bock, Philipus Tjerije, Mandema Sikerete, Martina Mokgatle, Dinah Kaurisa, Asser Hendriks und Elia-Fasa Kandjii.