Ministerium im Alleingang
Informationsmangel seitens des Staates schafft Unsicherheit
Von Frank Steffen
Windhoek
Bereits seit Montag geisterte das Gerücht in den Internetmedien, dass das Gesundheitsministerium nach einem Paar aus Südafrika suche, das angeblich vom COVID-19-Coronavirus infiziert, aber unauffindbar sein sollte. Das Paar sei noch in Namibia unterwegs. Das Gesundheitsministerium hatte Versuchte die dadurch entstandene Hexenjagd zu unterbinden, indem es darauf hinwies, dass es sich um den „Fall 9“ handele, der bereits am vergangenen Wochenende bekanntgemacht worden war (AZ berichtete darüber als Teil der insgesamt elf Fälle).
Die Medien zweifelten an der Vollständigkeit der gegebenen Erklärung, da im genannten Fall 9 nicht die Rede von zwei Menschen war. Das Ministerium blieb indessen bei der Aussage, dass Namibia unverändert nur elf Infizierungen zu verzeichnen habe, und dass nun das Paar als ein Fall zu betrachten sei.
Überraschenderweise berichtete dann der südafrikanische Fernsehsender eNCA in seinen Abendnachrichten von dem Ehepaar. Demnach soll es sich um den Sohn und die Schwiegertochter des Dr. Wollie Grobler in Bloemfontein handeln. Gesundheitsminister Kalumbi Shangula hat inzwischen bestätigt, dass das Paar gesucht wird, vermutete allerdings, dass das mutmaßlich infizierte Ehepaar noch vor ihrer Reise nach Namibia in Südafrika getestet worden war. Deshalb müsse der Fall als „südafrikanischer Fall“ gewertet werden und nicht als namibischer. Namibia wisse weder Näheres über das Ehepaar, noch die Hintergründe zu dem ausgeführten Test und der daraus folgenden Diagnose – das Paar werde allerdings dringend gesucht.
Der Minister bestätigte die Anzahl der elf Coronavirus-Infektionen in Namibia als unverändert und auch gestern blieb dies weiterhin der Fall – demnach hat es seit dem vergangenen Wochenende keinen einzigen weiteren Fall in Namibia gegeben. Damit blieb der Chef des namibischen Gesundheitswesens seinem Prinzip treu, nicht über die Anzahl der ausgeführten Teste zu sprechen und nur die bestätigte Anzahl der Infizierten zu verkünden.
Unterschiedliche Mitteilungen
Allerdings geriet gestern eine weitere Mitteilung des Ministeriums in den Umlauf – auch sie ist auf den 29. März datiert. Sie entpuppte sich im Grunde als eine Duplikation der ersten Mitteilung, die den Medien am Sonntag zugesendet worden war. Diese erste Mitteilung hatte den Medien als Grundlage für die Berichte am Montag gedient. Das Gesundheitsministerium geriet bereits zu jenem Zeitpunkt in die Kritik, nachdem der Staat im Fall 11 nach einem 69-jährigen Namibier gesucht hatte, der sich unvermindert auf seiner Farm aufhielt, wo er sich auf Anraten seines Arztes in die Selbstisolation begeben hatte. Auf jener Mitteilung war die Sprache von Fall 9, bei dem es sich um eine „35-jährige Namibierin“ handeln sollte. Anders als nun von Shangula angegeben, war bereits auf dieser Mitteilung die Rede von einer Einreise am 20. März und der Untersuchung, die am 24. März stattgefunden haben soll.
In der zweiten Mitteilung heißt es nun dagegen: „Fall 9 ist eine 35-jährige, namibische Frau, die zusammen mit ihrem Mann und ihrem neun Monate alten Baby aus Südafrika angereist war und am 24. März in einer Privatklinik in Windhoek untersucht wurde.“ Warum es zwei unterschiedlich-lautende Mitteilungen gibt, bleibt bisher unerklärt. So ist auch unklar, wie eine dringende Suche nach einem Paar als einzelner Fall zu betrachten sei, ganz abgesehen davon, warum der Fall als südafrikanische Angelegenheit betrachtet werden sollte, wenn sich die infizierte Person in Namibia befindet.
Der Staat wurde wiederholt wegen dem Mangel an Pressearbeit kritisiert. Und auch wenn dieser Fall die Öffentlichkeit beunruhigt, scheint
es weiterhin so, als würde die nächste Pressekonferenz erst am 3. April stattfinden. Indessen konnte bis Redaktionsschluss nicht festgestellt werden, ob das Ehepaar sich mittlerweile beim Staat gemeldet hat.
Windhoek
Bereits seit Montag geisterte das Gerücht in den Internetmedien, dass das Gesundheitsministerium nach einem Paar aus Südafrika suche, das angeblich vom COVID-19-Coronavirus infiziert, aber unauffindbar sein sollte. Das Paar sei noch in Namibia unterwegs. Das Gesundheitsministerium hatte Versuchte die dadurch entstandene Hexenjagd zu unterbinden, indem es darauf hinwies, dass es sich um den „Fall 9“ handele, der bereits am vergangenen Wochenende bekanntgemacht worden war (AZ berichtete darüber als Teil der insgesamt elf Fälle).
Die Medien zweifelten an der Vollständigkeit der gegebenen Erklärung, da im genannten Fall 9 nicht die Rede von zwei Menschen war. Das Ministerium blieb indessen bei der Aussage, dass Namibia unverändert nur elf Infizierungen zu verzeichnen habe, und dass nun das Paar als ein Fall zu betrachten sei.
Überraschenderweise berichtete dann der südafrikanische Fernsehsender eNCA in seinen Abendnachrichten von dem Ehepaar. Demnach soll es sich um den Sohn und die Schwiegertochter des Dr. Wollie Grobler in Bloemfontein handeln. Gesundheitsminister Kalumbi Shangula hat inzwischen bestätigt, dass das Paar gesucht wird, vermutete allerdings, dass das mutmaßlich infizierte Ehepaar noch vor ihrer Reise nach Namibia in Südafrika getestet worden war. Deshalb müsse der Fall als „südafrikanischer Fall“ gewertet werden und nicht als namibischer. Namibia wisse weder Näheres über das Ehepaar, noch die Hintergründe zu dem ausgeführten Test und der daraus folgenden Diagnose – das Paar werde allerdings dringend gesucht.
Der Minister bestätigte die Anzahl der elf Coronavirus-Infektionen in Namibia als unverändert und auch gestern blieb dies weiterhin der Fall – demnach hat es seit dem vergangenen Wochenende keinen einzigen weiteren Fall in Namibia gegeben. Damit blieb der Chef des namibischen Gesundheitswesens seinem Prinzip treu, nicht über die Anzahl der ausgeführten Teste zu sprechen und nur die bestätigte Anzahl der Infizierten zu verkünden.
Unterschiedliche Mitteilungen
Allerdings geriet gestern eine weitere Mitteilung des Ministeriums in den Umlauf – auch sie ist auf den 29. März datiert. Sie entpuppte sich im Grunde als eine Duplikation der ersten Mitteilung, die den Medien am Sonntag zugesendet worden war. Diese erste Mitteilung hatte den Medien als Grundlage für die Berichte am Montag gedient. Das Gesundheitsministerium geriet bereits zu jenem Zeitpunkt in die Kritik, nachdem der Staat im Fall 11 nach einem 69-jährigen Namibier gesucht hatte, der sich unvermindert auf seiner Farm aufhielt, wo er sich auf Anraten seines Arztes in die Selbstisolation begeben hatte. Auf jener Mitteilung war die Sprache von Fall 9, bei dem es sich um eine „35-jährige Namibierin“ handeln sollte. Anders als nun von Shangula angegeben, war bereits auf dieser Mitteilung die Rede von einer Einreise am 20. März und der Untersuchung, die am 24. März stattgefunden haben soll.
In der zweiten Mitteilung heißt es nun dagegen: „Fall 9 ist eine 35-jährige, namibische Frau, die zusammen mit ihrem Mann und ihrem neun Monate alten Baby aus Südafrika angereist war und am 24. März in einer Privatklinik in Windhoek untersucht wurde.“ Warum es zwei unterschiedlich-lautende Mitteilungen gibt, bleibt bisher unerklärt. So ist auch unklar, wie eine dringende Suche nach einem Paar als einzelner Fall zu betrachten sei, ganz abgesehen davon, warum der Fall als südafrikanische Angelegenheit betrachtet werden sollte, wenn sich die infizierte Person in Namibia befindet.
Der Staat wurde wiederholt wegen dem Mangel an Pressearbeit kritisiert. Und auch wenn dieser Fall die Öffentlichkeit beunruhigt, scheint
es weiterhin so, als würde die nächste Pressekonferenz erst am 3. April stattfinden. Indessen konnte bis Redaktionsschluss nicht festgestellt werden, ob das Ehepaar sich mittlerweile beim Staat gemeldet hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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