Ministerium wird zum Balast

Präsident Sam Nujoma hat eine gute Gelegenheit verpasst, im Zuge der von ihm verfügten Kabinettsumbildung das weitgehend überflüssige Informationsministerium aufzulösen.

Während der ersten paar Jahre nach der Unabhängigkeit hatte das Ministerium noch die vergleichsweise wichtige Verantwortung, die Programme und Projekte der neuen Regierung öffentlich zu artikulieren.


In dieser Funktion hat das Ministerium regelmäßig zu aktuellen Themen Stellung bezogen und den hiesigen Medien während der wöchentlichen Bekanntgabe der jüngsten Kabinettsbeschlüsse die Gelegenheit geboten, Fragen zur Regierungspolitik zu stellen. Inzwischen sind diese Pressekonferenzen jedoch eingestellt worden und das Informationsangebot des Ministeriums ist fast gänzlich ausgetrocknet.


Dadurch ist dessen Relevanz stark geschmälert und schließlich durch die Zusammenlegung mit dem Außenministerium und später durch Präsident Sam Nujomas Übernahme des Informations-Portefeuilles weiter reduziert worden.


Inzwischen beschränkt sich die Aufgabe des Ministeriums weitgehend darauf, hiesige Medienvertreter zu akkreditieren und eine gewisse Kontrolle über den namibischen Rundfunk auszuüben. Und deshalb ist es unverständlich, warum Nujoma in Person des bisherigen Finanzministers Nangolo Mbumba einen neuen Informationsminister ernannt hat, anstatt dessen begrenzte Aufgaben einem anderen Ministerium zu übertragen und damit das überproportional große Kabinett zu verkleinern.