Mit dem Zelt und 4x4 durchs Kaokoland
Tag 1
Bisher war Campen immer ein Fremdwort für mich, gehörte einfach nicht in meinen Wortschatz. Das ist etwas für Naturliebhaber, Freiluftenthusiasten und Möchtegern-Aussteiger. Ein Großstädter und Campen verhält sich wie Hund und Katz. Aber damit nicht genug: Die Tour führt mich ins Kaokoland, fern ab jeder Zivilisation, ohne Mobilfunkempfang und ohne Internetzugang.
Aber es hilft kein Jammern und kein Klagen, da muss ich wohl durch. Nichtsdestotrotz stehe ich an einem nass-kalten Montagmorgen, und so was gibt es auch in Windhoek, bereit, mit Rucksack, Windjacke und Fotoapparat bewaffnet, und warte auf die Dinge, die da kommen mögen. Andi Maier von Desert Adventure Safaris, mein Tour-Guide für eine Woche intensives Abenteuer, ist ganz zuversichtlich, baut mich auf: "Das wird schon schief gehen", und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, voller Hoffnung, wenn er nur wüsste, wie aufgeregt ich bin!
Um Zelt, Schlafrolle mit Bettwäsche und dazugehörigem Handtuch, Lebensmittel und Getränke hat er sich bereits gekümmert, campen nach dem Status all inclusive, eine Sorge weniger.
Von Windhoek geht es im Allradfahrzeug, oder auch 4X4 genannt, Richtung Norden, über Okahandja und Otjiwarongo nach Outjo, vorbei an saftig-grünen Kameldornbäumen.
Die Landschaft wechselt schnell, eben noch bergig, wild, präsentiert sich die Umgebung nun weit und flach, und nur Termitenhügel schießen aus der Erde wie Wolkenkratzer hervor. Regen liegt in der Luft. "Jeder freut sich über den Regen, ob Mensch, Tier oder Pflanze, man kann gerade in der Natur sehen, was so einige Tropfen Wasser alles bewirken können", ist auch Andi ganz fasziniert von einem kurzen Schauer, der uns noch den ganzen Tag lang begleiten soll.
In Outjo noch schnell eine kurze Hose gekauft (an die ein Großstädter in der Eile nicht gleich gedacht hat), denn es wird heiß im Kaokoland, wie Andi meint. Wir folgen der C40 bis Kamanjab, wo wir für eine Woche zum letzten Mal Asphalt sehen. Und hier endet auch der Kontakt zur Außenwelt. Abgeschnitten, allein, hilflos, für einen Großstädter ein unvorstellbares Martyrium oder doch erholsamer Seelenbalsam für strapazierte Nerven? Der Pizzabote ist nun jedenfalls nicht mehr zu erreichen, dafür verwöhnt mich Andi mit saftiger Rinderlende, gefüllt mit Aprikosenmarmelade und Speck. Frisches Farmfleisch anstatt Kühlthekenware vom Supermarkt.
Ab jetzt wird es holprig, alles noch Autobahn, wie Andi betont, und wie Recht er damit behalten sollte. Bis zur Hobatere Lodge, unserer ersten Nachtstation - erstmal kommen die Zelte noch nicht zum Einsatz - begleiten uns Strauße, Kudus und Gnus, erste Anzeichen eines beeindruckenden Landes, in dessen Geheimnisse mich Andi noch einweihen wird.
Auch Hobatere ist ein kleines Paradies, mitten im Nichts. Nur die fünf Stunden Strom am Tag lassen mich wissen, dass ich im tiefsten Afrika bin und so dusche ich zum ersten Mal im Dunkeln. Dabei sind Stromausfälle nicht selten in Namibia. Dafür entschädigt die Wildfahrt für alle Unannehmlichkeiten, denn noch nie habe ich wilde Löwen oder Elefanten in Natura und nur wenige Schritte von mir entfernt gesehen. Mit einer weiteren Wildfahrt, diesmal bei Nacht, wiederhole ich das Gefühl, mitten unter den Tieren zu sein. Ein seltenes Erdferkel, ein kleiner Kapfuchs und eine flüchtende Ginsterkatze sind nur einige der Tiere, die viel lieber in der kühlen Nacht jagen und fortbewegen. Wie ein Stein falle ich ins Bett, Dank Moskitonetz gut vor den kleinen, summenden Plagegeistern geschützt, schlafe ich im Bewusstsein ein, für eine Woche ein Stück des wilden, weiten und schwarzen Afrikas zu sein.
Tag 2
Auch vom Löwengebrüll geweckt zu werden kommt in einer Großstadt nicht wirklich häufig vor. Richtung Norden nach Opuwo wird die Landschaft monotoner, stundenlang kommt uns kein Auto entgegen, nur einzelne Ziegen- und Rinderherden und versprengte Siedlungen entlang der Schotterstraßen signalisieren, man ist nicht ganz allein. In Opuwo habe ich noch einmal Handyempfang, schnelle Mitteilungen, dass es mir gut geht und weiter geht es, über den Hoarusib nordwestwärts, in dem wir unsere Mittagsrast machen. Doch die können wir erst einlegen, nachdem wir uns von unserem ersten Abenteuer erholt haben: Denn Andi will ins Flussbett fahren, um unter einem Schatten-spendenden Mopanestrauch zu rasten, doch soweit kommt es nicht: Der schlammige Morast gibt mehr und mehr nach, bis sich das rote Gummiboot, wie Andi seinen knallroten Toyota Hilux liebevoll nennt, Zentimeter um Zentimeter festgefahren hat. Während ich die erste Panikattacke bekomme, schon mal die Leuchtraketen für unsere Rettung suche, bleibt Andi ganz ruhig, montiert die elektrische Seilwinde fest und sucht einen geeigneten Baum, mit dessen Hilfe er seinen Wagen aus dem Schlamm zieht. "Halte bei solchen Situationen immer nach einem Baum Ausschau, sonst hast du leider verschissen", weiß auch Andi mit einem Augenzwinkern, dass das auch hätte anders ausgehen können.
Weiter geht die Fahrt durch das Land der Himbas, die als Nomaden noch in traditioneller Form leben. Durch seine vielen Trails durch das Kaokoland kennt der 32-Jährige manche Himbas schon persönlich und nie kommt er mit leeren Händen. "ich bringe Maismehl, Zucker, Süßigkeiten und Tabak mit, denn Geld würden viele nur in Alkohol umsetzen und das ist für dieses kleine Volk mehr als tödlich", erklärt Andi offenherzig, so viel Menschlichkeit kenne ich schon fast gar nicht mehr.
An unserem Nachtplatz angekommen, geht es erst mal ans Auspacken und Zelt aufbauen. Dank Andi sind wir im Nu fertig, auch wenn ich eine eher unglückliche Figur mache als eine wirklich große Hilfe zu sein. Und wie aus einer zusammengefalteten Plane ein komfortables Igluzelt wird, in knapp fünf Minuten, bleibt mir bis heute ein Rätsel.
Auch jetzt noch bekommen wir von einigen Himbas Besuch und fast immer hat Andi Geschenke, "denn wir sind nur Gäste in ihrem Land und als Gast bringt man immer was mit", lässt er seine gute Kinderstube aufblitzen.
Tag 3
Am Morgen meiner ersten Zeltnacht, zwei Tassen Kaffee, Cornflakes mit Joghurt, Abbau und ordnungsgemäße Verstauung der Campingausrüstung, was einer Frühgymnastik gleichkommt. Und auch mal auf den Wecker hauen, man könnte ja einfach später ins Büro, ist nicht. 6.30 Uhr weckt mich Andi, schließlich wolle man ja auch noch was vom Tag haben, wie er bemerkt. Unser Tagesziel, und darauf bin ich schon wirklich gespannt, lautet: Van-Zyl's-Pass. Mopanebäume, mit ihren wie Schmetterlinge geformten Blättern, säumen den Weg, hinzu kommt die farbenreiche Erde, mal mehr, mal weniger in Rot-Töne ausgeprägt. Steinformationen ragen aus ihr heraus, geben der Landschaft ihren wilden, unberührten Charakter. Auch die Siedlungen in Otjitanda und Otjihende passieren wir, um wenig später in einen Himba-Kraal, nach vorheriger Erlaubnis, einzukehren. Eine junge Himba-Frau begrüßt uns freundlich, führt uns kurz herum und mir wird bewusst, was für ein friedvolles Stückchen Erde ich betreten durfte. Andi erklärt mir derweil, dass die Himbas als Nomaden mit ihren Rinder-, oftmals auch Ziegen- oder Schafherden umherziehen, bis sie einen geeigneten Weideplatz für ihr Vieh gefunden haben. Ihre Hauptnahrung besteht aus Maismehl und geschüttelter Dickmilch, nur zu besonderen Anlässen wird ein Rind geschlachtet. Bewundernd sehe ich die junge Frau an, die mit wunderschön-geflochtenen Haaren und von Kopf bis Fuß mit Roteisenstein und Rindertalg angemalt ist; so ganz anders, befremdlich und doch zu der Schönheit der Natur passend aussieht.
Nach weiterer Fahrt liegt er vor uns, der atemberaubende Van Zyl's Pass, mit bis zu 40 Grad steilen Abgängen, die wir hinunter müssen. Eine Achterbahnfahrt ist nichts dagegen. Meter für Meter arbeitet sich der Toyota den Pass abwärts, der früher mit Ochsenwagen bewältigt worden ist. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie die Karren dieses Kunststück damals gemeistert haben sollen.
Auf einem Sattelpunkt, kurz hinter dem einzigartigen Pass, öffnet sich ein außergewöhnlicher Blick auf das golden-glänzende Marienflusstal. Auch wenn man von einem Flusstal irrtümlicherweise liest oder auch spricht, dieses weitausladende Tal hat nie einen Fluss beherbergt. Im Tal angekommen, spielt die Sonne auf den Bergen mit ihrem Licht, kein Bild kann diese einmaligen Farben, zart-gehaucht oder kräftig-schimmernd, festhalten.
Tag 4
Auch am Morgen blendet die helle, weite Savanne des Marienflusses, die nur von den Bergen eingezäunt wird. Eine afrikanische Wildkatze kreuzt unseren Weg und ein Strauß flüchtet hastig von seinem Nest, als er unseren 4X4 von weitem sieht. Eine Landschaft wie gemalt, und der Künstler wusste mit dieser Arbeit zu faszinieren. Über den Aussichtspunkt "Red Drum", die rote Tonne, verlassen wir diese weite Ebene, um in die Onuwa-Fläche einzutauchen, um entlang des Khumib weiter gen Süden zu fahren. Die weite Savanne wird von schroffen Hügeln umrahmt, ehe sie in ein sandiges Gebiet überläuft. Riesen aus Stein, Schiefer oder Granit, von zarten Sandfarben über leuchtendes Terracotta bis hin zu erhabenem Dunkelbraun erstrahlen und zeigen doch durch ihre monumentale Größe, wie klein der Mensch in Wirklichkeit ist. Durch den Hartmann-Pass, benannt nach dem Geologen Hartmann, der um die vorherige Jahrhundertwende für die Kaiserliche Krone das Land südlich des Kunene vermessen hat. Unser Tagesziel lautet Purros, der wunderschön-gelegene und von der NACOBTA, der Namibischen Tourismus Vereinigung, die mit Entwicklungshilfe-Geldern gemeinnützige Projekte verwaltet, unterstützte Campingplatz. Doch der Regen im Norden des Landes, der gerade im Auffanggebiet des Hoarusibs bei Opuwo für viel Wasser gesorgt hat, lässt ein Überqueren des sonst trockenen Flussbettes nicht zu. "Ich gehe immer erst einmal durch, um die Tiefe und vor allem die Strömung zu prüfen", erklärt Andi fachmännisch und signalisiert bereits zur Hälfte des Flusses leicht enttäuscht, dass wir heute nicht mehr nach Purros kommen. Aber improvisieren gehört immer dazu, gerade in der Regenzeit von Dezember bis März, schließlich würden wir auch durch die wilde, oft noch unberührte Natur fahren, fügt Andi hinzu. Die beste Reisezeit sei von Juni bis Dezember, auch wenn die Temperaturen dann gerade nachts oft frisch seien, bekennt der leidenschaftliche Freiluftschläfer.
Unser Zelt bauen wir dieses Mal neben Senf- oder auch Löwenbüschen auf, in denen sich, wie der Name es verrät, gerne die Raubkatzen verstecken, wie Andi erzählt. Auch dienen sie den einzigartigen Wüstenelefanten neben Akazien als Hauptnahrungsquelle, doch in dieser Nacht soll uns noch keiner der Dickhäuter besuchen.
Tag 5
So geht es heute zurück ins Khumib-Tal und zum ersten Mal sehe ich Andi beten und auf höhere Mächte hoffen. "Wenn der Khumib jetzt auch noch Wasser führt, dann sind wir gefangen. Wir haben nicht genug Sprit, um nach Opuwo zurückzufahren und den Van-Zyl's-Pass kann man sowieso nicht von Westen nach Osten durchfahren", umschreibt Andi die Lage. Leicht zittrig, blass im Gesicht und ebenfalls auf ein trockenes Flussbett hoffend, genieße ich den Blick zurück ins Tal und in die endlose Weite der Wüste und ich fühle, wie die Natur noch Natur sein darf.
Die majestätischen Berge sind in einen Regenschleier gehüllt, selbst die Sonne zeigt heute nicht ihr strahlendes Gesicht. Erst als wir in Purros ankommen, nachdem wir verschiedene Sand-, Stein- und sogar Geröllwüsten durchquert haben, verwöhnt sie uns mit ihren Strahlen.
Jeder Campingplatz in Purros hat eine eigene Dusche und Toilette, ein unfassbar-gutes Gefühl, nach drei Tagen sich wieder auf eine Schüssel setzen zu können. Hier lässt es sich auch für einen fast professionellen Großstadtcamper ganz gut leben. Und die Elefantenspuren am nächsten Morgen, nur wenige Meter vom Zelt entfernt, lassen erahnen, welches Geschenk der liebe Gott mir mit dieser Tour gemacht hat. Man hätte den Elefanten nur noch sehen müssen, aber man will ja auch nicht bei allem Glück gleich noch undankbar sein.
Tag 6
Heute beginnt der Tag des Abenteuers. Über Nacht floss noch mehr Wasser durch den Hoarusib, selbst mit bloßem Ohr eines Laien konnte man die neuen Wasserschwälle anrauschen hören. Trotz allem will Andi es wagen und den Hoarusib durchqueren, zusammen mit Franz und Bianca, die mit dem Motorrad durch Namibia reisen und Uli und Kerstin Koch mit ihrem weißen Toyota, die ebenfalls vom Wasser eingeschlossen waren. Nachdem der Uferrand, der Untergrund und die Strömung begutachtet und für befahrbar eingeschätzt wurden, geht es los und ich mitten drin.
Aber auch Andi merkt man die Nervosität an, erst am Abend zuvor erzählte er mir die schaurigsten, aber wahren Geschichten von leichtsinnigen und teilweise richtig dummen Touristen, die im Kaokoland ihr Leben verloren. Doch Andi wäre nicht Andi, wenn er uns nicht sicher durch den Hoarusib bringen würde. Im ersten Gang, und konzentriert, das andere Ufer fixierend, schaffen wir es und unsere Begleiter ebenfalls. Man hört jetzt noch die Wackersteine fallen.
"Jetzt sieht das Auto wenigstens auch nach einer Safarifahrt aus", kann Andi dem völlig verdreckten und durchnässten Gummiboot auch noch eine lustige Seite abgewinnen.
Das dann aber auch noch Comatum, den wir allein siebenmal überqueren müssen, Wasser führt, hätte selbst Andi nicht für möglich gehalten. Da muss einiges runtergekommen sein, bemerkt er etwas nüchtern, denn nicht zum zweiten Male soll uns das Wasser einen Strich durch die Rechnung machen. Doch der Comatum und vor allem die Wassermassen entpuppen sich als weniger reißend als der Hoarusib 24 Stunden zuvor. Und so durchfahren wir eine sich ständig ändernde Landschaft auf dem Weg nach Sesfontein. Mal Steinwüste, mal sandige Ebene, fruchtbar und dann wieder ausgedorrt, und immer von den eindrucksvollen Schieferbergen umspielt.
Ein kontrastreiches Farbenspiel und die Sonne knallt dazu mit bis zu 40 Grad Celsius erbarmungslos auf uns nieder.
Sesfontein, als erster größerer Ort seit Opuwo, ist nicht gerade das, was ein Großstädter gewohnt ist. Eine Tankstelle, ein Reifengeschäft und ein altes, zu einer Lodge umgebautes Fort aus deutscher Kolonialzeit sind die einzigen Besonderheiten Sesfonteins.
Auf dem Weg weiter nach Kamanjab fahren wir über Warmquelle durch die Khowarib-Schlucht, die mich mit ihrer Größe und Schönheit und den wieder rötlich gefärbten Bergen an Karl Mays "Durch's wilde Kurdistan" erinnert. Vereinzelte Grasbüsche und Mopanebäume kontrastieren mit ihrem Grün die leuchtenden Rot-Töne, Springböcke und Giraffen begleiten uns für ein kurzes Stück. Die Berge sind terrassenartig angelegt, von Stufe zu Stufe nach oben hin abnehmend. Einige mit einem krönenden Sockel ausgestattet, der schon von weitem das Land überstrahlt. Die Farbpalette reicht von tiefem Schwarz über intensives Rot bis hin zu glänzendem Gold, da wirken selbst die grellen und schillernden Lichter der Großstadt matt dagegen.
Tag 7
Nach einer viel zu kurzen Nacht in der Lodge Oase garni in Kamanjab machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Windhoek. Viel zu schnell zieht eine Woche vorüber, eine Reise von gut 2000 Kilometern liegt hinter uns. Sieben Tage, in denen man mal wieder Kind sein durfte. Für jedes kleine oder auch große Bedürfnis geht man in die Büsche, ist fasziniert von sich paarenden Vögeln und staunt nur über die Schönheit der Natur.
Auch wenn ich jederzeit ein Hotel, eine Lodge bevorzugen würde, so war diese Tour mehr als nur eine lohnenswerte Erfahrung. Und in keiner Pension bekommt man so nah, so intensiv ein Stück Afrika vermittelt wie mit Andi und den Desert Adventure Safaris durch das Kaokoland.
Infokasten
Andi Maier hat Erfahrung, und die merkt man ihm auch an. Seit über sieben Jahren arbeitet er mittlerweile für das Unternehmen Desert Adventure Safaris, seit 2003 ist er mit Partner Horst Heiser verantwortlicher Eigentümer. Aufgewachsen auf einer Farm bei Omaruru hat Andi Maier schon seit Kindertagen eine ganz eigene Liebe zur Natur, zu den Menschen und der Landschaft entwickelt.
Mittlerweile ist er zwischen 200 und 250 Tagen des Jahres im Busch, bietet verschiedene Touren durch sein Kaokoland an, bis zum Kunene, in die Hartmann-Berge oder in die Niederungen des Hoarusib. Aber auch Touren nach Botswana, in den Khaudum Nationalpark, in den Caprivi-Zipfel oder nach Simbabwe gehören zum Programm von Desert Adventure Safaris.
Das Kaokoland hat eine Fläche von etwa 49 500 km" und erstreckt sich vom Hoanib in Richtung Norden zum Kunene, dem Grenzfluss zu Angola. Zu seinen landschaftlichen Attraktionen gehören der Kunene mit den berühmten Epupa- und Ruacana-Fällen. Weitere interessante Landschaftsformen sind zum Beispiel der Marienfluss, eine weite Ebene von über 100 km Länge, und das angrenzende Hartmann-Tal sowie die wilden Otjihipa-, Baynes- und Zebraberge.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Desert Adventure Safaris
Andi und Birgit Maier
Bismarckstraße 38
P.O. Box 2915
Swakopmund, Namibia
Telefon: +264 - 64 - 403274
Fax: +265 - 64 - 403469
E-mail: [email protected]
Homepage: www.das.com.na
Bisher war Campen immer ein Fremdwort für mich, gehörte einfach nicht in meinen Wortschatz. Das ist etwas für Naturliebhaber, Freiluftenthusiasten und Möchtegern-Aussteiger. Ein Großstädter und Campen verhält sich wie Hund und Katz. Aber damit nicht genug: Die Tour führt mich ins Kaokoland, fern ab jeder Zivilisation, ohne Mobilfunkempfang und ohne Internetzugang.
Aber es hilft kein Jammern und kein Klagen, da muss ich wohl durch. Nichtsdestotrotz stehe ich an einem nass-kalten Montagmorgen, und so was gibt es auch in Windhoek, bereit, mit Rucksack, Windjacke und Fotoapparat bewaffnet, und warte auf die Dinge, die da kommen mögen. Andi Maier von Desert Adventure Safaris, mein Tour-Guide für eine Woche intensives Abenteuer, ist ganz zuversichtlich, baut mich auf: "Das wird schon schief gehen", und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, voller Hoffnung, wenn er nur wüsste, wie aufgeregt ich bin!
Um Zelt, Schlafrolle mit Bettwäsche und dazugehörigem Handtuch, Lebensmittel und Getränke hat er sich bereits gekümmert, campen nach dem Status all inclusive, eine Sorge weniger.
Von Windhoek geht es im Allradfahrzeug, oder auch 4X4 genannt, Richtung Norden, über Okahandja und Otjiwarongo nach Outjo, vorbei an saftig-grünen Kameldornbäumen.
Die Landschaft wechselt schnell, eben noch bergig, wild, präsentiert sich die Umgebung nun weit und flach, und nur Termitenhügel schießen aus der Erde wie Wolkenkratzer hervor. Regen liegt in der Luft. "Jeder freut sich über den Regen, ob Mensch, Tier oder Pflanze, man kann gerade in der Natur sehen, was so einige Tropfen Wasser alles bewirken können", ist auch Andi ganz fasziniert von einem kurzen Schauer, der uns noch den ganzen Tag lang begleiten soll.
In Outjo noch schnell eine kurze Hose gekauft (an die ein Großstädter in der Eile nicht gleich gedacht hat), denn es wird heiß im Kaokoland, wie Andi meint. Wir folgen der C40 bis Kamanjab, wo wir für eine Woche zum letzten Mal Asphalt sehen. Und hier endet auch der Kontakt zur Außenwelt. Abgeschnitten, allein, hilflos, für einen Großstädter ein unvorstellbares Martyrium oder doch erholsamer Seelenbalsam für strapazierte Nerven? Der Pizzabote ist nun jedenfalls nicht mehr zu erreichen, dafür verwöhnt mich Andi mit saftiger Rinderlende, gefüllt mit Aprikosenmarmelade und Speck. Frisches Farmfleisch anstatt Kühlthekenware vom Supermarkt.
Ab jetzt wird es holprig, alles noch Autobahn, wie Andi betont, und wie Recht er damit behalten sollte. Bis zur Hobatere Lodge, unserer ersten Nachtstation - erstmal kommen die Zelte noch nicht zum Einsatz - begleiten uns Strauße, Kudus und Gnus, erste Anzeichen eines beeindruckenden Landes, in dessen Geheimnisse mich Andi noch einweihen wird.
Auch Hobatere ist ein kleines Paradies, mitten im Nichts. Nur die fünf Stunden Strom am Tag lassen mich wissen, dass ich im tiefsten Afrika bin und so dusche ich zum ersten Mal im Dunkeln. Dabei sind Stromausfälle nicht selten in Namibia. Dafür entschädigt die Wildfahrt für alle Unannehmlichkeiten, denn noch nie habe ich wilde Löwen oder Elefanten in Natura und nur wenige Schritte von mir entfernt gesehen. Mit einer weiteren Wildfahrt, diesmal bei Nacht, wiederhole ich das Gefühl, mitten unter den Tieren zu sein. Ein seltenes Erdferkel, ein kleiner Kapfuchs und eine flüchtende Ginsterkatze sind nur einige der Tiere, die viel lieber in der kühlen Nacht jagen und fortbewegen. Wie ein Stein falle ich ins Bett, Dank Moskitonetz gut vor den kleinen, summenden Plagegeistern geschützt, schlafe ich im Bewusstsein ein, für eine Woche ein Stück des wilden, weiten und schwarzen Afrikas zu sein.
Tag 2
Auch vom Löwengebrüll geweckt zu werden kommt in einer Großstadt nicht wirklich häufig vor. Richtung Norden nach Opuwo wird die Landschaft monotoner, stundenlang kommt uns kein Auto entgegen, nur einzelne Ziegen- und Rinderherden und versprengte Siedlungen entlang der Schotterstraßen signalisieren, man ist nicht ganz allein. In Opuwo habe ich noch einmal Handyempfang, schnelle Mitteilungen, dass es mir gut geht und weiter geht es, über den Hoarusib nordwestwärts, in dem wir unsere Mittagsrast machen. Doch die können wir erst einlegen, nachdem wir uns von unserem ersten Abenteuer erholt haben: Denn Andi will ins Flussbett fahren, um unter einem Schatten-spendenden Mopanestrauch zu rasten, doch soweit kommt es nicht: Der schlammige Morast gibt mehr und mehr nach, bis sich das rote Gummiboot, wie Andi seinen knallroten Toyota Hilux liebevoll nennt, Zentimeter um Zentimeter festgefahren hat. Während ich die erste Panikattacke bekomme, schon mal die Leuchtraketen für unsere Rettung suche, bleibt Andi ganz ruhig, montiert die elektrische Seilwinde fest und sucht einen geeigneten Baum, mit dessen Hilfe er seinen Wagen aus dem Schlamm zieht. "Halte bei solchen Situationen immer nach einem Baum Ausschau, sonst hast du leider verschissen", weiß auch Andi mit einem Augenzwinkern, dass das auch hätte anders ausgehen können.
Weiter geht die Fahrt durch das Land der Himbas, die als Nomaden noch in traditioneller Form leben. Durch seine vielen Trails durch das Kaokoland kennt der 32-Jährige manche Himbas schon persönlich und nie kommt er mit leeren Händen. "ich bringe Maismehl, Zucker, Süßigkeiten und Tabak mit, denn Geld würden viele nur in Alkohol umsetzen und das ist für dieses kleine Volk mehr als tödlich", erklärt Andi offenherzig, so viel Menschlichkeit kenne ich schon fast gar nicht mehr.
An unserem Nachtplatz angekommen, geht es erst mal ans Auspacken und Zelt aufbauen. Dank Andi sind wir im Nu fertig, auch wenn ich eine eher unglückliche Figur mache als eine wirklich große Hilfe zu sein. Und wie aus einer zusammengefalteten Plane ein komfortables Igluzelt wird, in knapp fünf Minuten, bleibt mir bis heute ein Rätsel.
Auch jetzt noch bekommen wir von einigen Himbas Besuch und fast immer hat Andi Geschenke, "denn wir sind nur Gäste in ihrem Land und als Gast bringt man immer was mit", lässt er seine gute Kinderstube aufblitzen.
Tag 3
Am Morgen meiner ersten Zeltnacht, zwei Tassen Kaffee, Cornflakes mit Joghurt, Abbau und ordnungsgemäße Verstauung der Campingausrüstung, was einer Frühgymnastik gleichkommt. Und auch mal auf den Wecker hauen, man könnte ja einfach später ins Büro, ist nicht. 6.30 Uhr weckt mich Andi, schließlich wolle man ja auch noch was vom Tag haben, wie er bemerkt. Unser Tagesziel, und darauf bin ich schon wirklich gespannt, lautet: Van-Zyl's-Pass. Mopanebäume, mit ihren wie Schmetterlinge geformten Blättern, säumen den Weg, hinzu kommt die farbenreiche Erde, mal mehr, mal weniger in Rot-Töne ausgeprägt. Steinformationen ragen aus ihr heraus, geben der Landschaft ihren wilden, unberührten Charakter. Auch die Siedlungen in Otjitanda und Otjihende passieren wir, um wenig später in einen Himba-Kraal, nach vorheriger Erlaubnis, einzukehren. Eine junge Himba-Frau begrüßt uns freundlich, führt uns kurz herum und mir wird bewusst, was für ein friedvolles Stückchen Erde ich betreten durfte. Andi erklärt mir derweil, dass die Himbas als Nomaden mit ihren Rinder-, oftmals auch Ziegen- oder Schafherden umherziehen, bis sie einen geeigneten Weideplatz für ihr Vieh gefunden haben. Ihre Hauptnahrung besteht aus Maismehl und geschüttelter Dickmilch, nur zu besonderen Anlässen wird ein Rind geschlachtet. Bewundernd sehe ich die junge Frau an, die mit wunderschön-geflochtenen Haaren und von Kopf bis Fuß mit Roteisenstein und Rindertalg angemalt ist; so ganz anders, befremdlich und doch zu der Schönheit der Natur passend aussieht.
Nach weiterer Fahrt liegt er vor uns, der atemberaubende Van Zyl's Pass, mit bis zu 40 Grad steilen Abgängen, die wir hinunter müssen. Eine Achterbahnfahrt ist nichts dagegen. Meter für Meter arbeitet sich der Toyota den Pass abwärts, der früher mit Ochsenwagen bewältigt worden ist. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie die Karren dieses Kunststück damals gemeistert haben sollen.
Auf einem Sattelpunkt, kurz hinter dem einzigartigen Pass, öffnet sich ein außergewöhnlicher Blick auf das golden-glänzende Marienflusstal. Auch wenn man von einem Flusstal irrtümlicherweise liest oder auch spricht, dieses weitausladende Tal hat nie einen Fluss beherbergt. Im Tal angekommen, spielt die Sonne auf den Bergen mit ihrem Licht, kein Bild kann diese einmaligen Farben, zart-gehaucht oder kräftig-schimmernd, festhalten.
Tag 4
Auch am Morgen blendet die helle, weite Savanne des Marienflusses, die nur von den Bergen eingezäunt wird. Eine afrikanische Wildkatze kreuzt unseren Weg und ein Strauß flüchtet hastig von seinem Nest, als er unseren 4X4 von weitem sieht. Eine Landschaft wie gemalt, und der Künstler wusste mit dieser Arbeit zu faszinieren. Über den Aussichtspunkt "Red Drum", die rote Tonne, verlassen wir diese weite Ebene, um in die Onuwa-Fläche einzutauchen, um entlang des Khumib weiter gen Süden zu fahren. Die weite Savanne wird von schroffen Hügeln umrahmt, ehe sie in ein sandiges Gebiet überläuft. Riesen aus Stein, Schiefer oder Granit, von zarten Sandfarben über leuchtendes Terracotta bis hin zu erhabenem Dunkelbraun erstrahlen und zeigen doch durch ihre monumentale Größe, wie klein der Mensch in Wirklichkeit ist. Durch den Hartmann-Pass, benannt nach dem Geologen Hartmann, der um die vorherige Jahrhundertwende für die Kaiserliche Krone das Land südlich des Kunene vermessen hat. Unser Tagesziel lautet Purros, der wunderschön-gelegene und von der NACOBTA, der Namibischen Tourismus Vereinigung, die mit Entwicklungshilfe-Geldern gemeinnützige Projekte verwaltet, unterstützte Campingplatz. Doch der Regen im Norden des Landes, der gerade im Auffanggebiet des Hoarusibs bei Opuwo für viel Wasser gesorgt hat, lässt ein Überqueren des sonst trockenen Flussbettes nicht zu. "Ich gehe immer erst einmal durch, um die Tiefe und vor allem die Strömung zu prüfen", erklärt Andi fachmännisch und signalisiert bereits zur Hälfte des Flusses leicht enttäuscht, dass wir heute nicht mehr nach Purros kommen. Aber improvisieren gehört immer dazu, gerade in der Regenzeit von Dezember bis März, schließlich würden wir auch durch die wilde, oft noch unberührte Natur fahren, fügt Andi hinzu. Die beste Reisezeit sei von Juni bis Dezember, auch wenn die Temperaturen dann gerade nachts oft frisch seien, bekennt der leidenschaftliche Freiluftschläfer.
Unser Zelt bauen wir dieses Mal neben Senf- oder auch Löwenbüschen auf, in denen sich, wie der Name es verrät, gerne die Raubkatzen verstecken, wie Andi erzählt. Auch dienen sie den einzigartigen Wüstenelefanten neben Akazien als Hauptnahrungsquelle, doch in dieser Nacht soll uns noch keiner der Dickhäuter besuchen.
Tag 5
So geht es heute zurück ins Khumib-Tal und zum ersten Mal sehe ich Andi beten und auf höhere Mächte hoffen. "Wenn der Khumib jetzt auch noch Wasser führt, dann sind wir gefangen. Wir haben nicht genug Sprit, um nach Opuwo zurückzufahren und den Van-Zyl's-Pass kann man sowieso nicht von Westen nach Osten durchfahren", umschreibt Andi die Lage. Leicht zittrig, blass im Gesicht und ebenfalls auf ein trockenes Flussbett hoffend, genieße ich den Blick zurück ins Tal und in die endlose Weite der Wüste und ich fühle, wie die Natur noch Natur sein darf.
Die majestätischen Berge sind in einen Regenschleier gehüllt, selbst die Sonne zeigt heute nicht ihr strahlendes Gesicht. Erst als wir in Purros ankommen, nachdem wir verschiedene Sand-, Stein- und sogar Geröllwüsten durchquert haben, verwöhnt sie uns mit ihren Strahlen.
Jeder Campingplatz in Purros hat eine eigene Dusche und Toilette, ein unfassbar-gutes Gefühl, nach drei Tagen sich wieder auf eine Schüssel setzen zu können. Hier lässt es sich auch für einen fast professionellen Großstadtcamper ganz gut leben. Und die Elefantenspuren am nächsten Morgen, nur wenige Meter vom Zelt entfernt, lassen erahnen, welches Geschenk der liebe Gott mir mit dieser Tour gemacht hat. Man hätte den Elefanten nur noch sehen müssen, aber man will ja auch nicht bei allem Glück gleich noch undankbar sein.
Tag 6
Heute beginnt der Tag des Abenteuers. Über Nacht floss noch mehr Wasser durch den Hoarusib, selbst mit bloßem Ohr eines Laien konnte man die neuen Wasserschwälle anrauschen hören. Trotz allem will Andi es wagen und den Hoarusib durchqueren, zusammen mit Franz und Bianca, die mit dem Motorrad durch Namibia reisen und Uli und Kerstin Koch mit ihrem weißen Toyota, die ebenfalls vom Wasser eingeschlossen waren. Nachdem der Uferrand, der Untergrund und die Strömung begutachtet und für befahrbar eingeschätzt wurden, geht es los und ich mitten drin.
Aber auch Andi merkt man die Nervosität an, erst am Abend zuvor erzählte er mir die schaurigsten, aber wahren Geschichten von leichtsinnigen und teilweise richtig dummen Touristen, die im Kaokoland ihr Leben verloren. Doch Andi wäre nicht Andi, wenn er uns nicht sicher durch den Hoarusib bringen würde. Im ersten Gang, und konzentriert, das andere Ufer fixierend, schaffen wir es und unsere Begleiter ebenfalls. Man hört jetzt noch die Wackersteine fallen.
"Jetzt sieht das Auto wenigstens auch nach einer Safarifahrt aus", kann Andi dem völlig verdreckten und durchnässten Gummiboot auch noch eine lustige Seite abgewinnen.
Das dann aber auch noch Comatum, den wir allein siebenmal überqueren müssen, Wasser führt, hätte selbst Andi nicht für möglich gehalten. Da muss einiges runtergekommen sein, bemerkt er etwas nüchtern, denn nicht zum zweiten Male soll uns das Wasser einen Strich durch die Rechnung machen. Doch der Comatum und vor allem die Wassermassen entpuppen sich als weniger reißend als der Hoarusib 24 Stunden zuvor. Und so durchfahren wir eine sich ständig ändernde Landschaft auf dem Weg nach Sesfontein. Mal Steinwüste, mal sandige Ebene, fruchtbar und dann wieder ausgedorrt, und immer von den eindrucksvollen Schieferbergen umspielt.
Ein kontrastreiches Farbenspiel und die Sonne knallt dazu mit bis zu 40 Grad Celsius erbarmungslos auf uns nieder.
Sesfontein, als erster größerer Ort seit Opuwo, ist nicht gerade das, was ein Großstädter gewohnt ist. Eine Tankstelle, ein Reifengeschäft und ein altes, zu einer Lodge umgebautes Fort aus deutscher Kolonialzeit sind die einzigen Besonderheiten Sesfonteins.
Auf dem Weg weiter nach Kamanjab fahren wir über Warmquelle durch die Khowarib-Schlucht, die mich mit ihrer Größe und Schönheit und den wieder rötlich gefärbten Bergen an Karl Mays "Durch's wilde Kurdistan" erinnert. Vereinzelte Grasbüsche und Mopanebäume kontrastieren mit ihrem Grün die leuchtenden Rot-Töne, Springböcke und Giraffen begleiten uns für ein kurzes Stück. Die Berge sind terrassenartig angelegt, von Stufe zu Stufe nach oben hin abnehmend. Einige mit einem krönenden Sockel ausgestattet, der schon von weitem das Land überstrahlt. Die Farbpalette reicht von tiefem Schwarz über intensives Rot bis hin zu glänzendem Gold, da wirken selbst die grellen und schillernden Lichter der Großstadt matt dagegen.
Tag 7
Nach einer viel zu kurzen Nacht in der Lodge Oase garni in Kamanjab machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Windhoek. Viel zu schnell zieht eine Woche vorüber, eine Reise von gut 2000 Kilometern liegt hinter uns. Sieben Tage, in denen man mal wieder Kind sein durfte. Für jedes kleine oder auch große Bedürfnis geht man in die Büsche, ist fasziniert von sich paarenden Vögeln und staunt nur über die Schönheit der Natur.
Auch wenn ich jederzeit ein Hotel, eine Lodge bevorzugen würde, so war diese Tour mehr als nur eine lohnenswerte Erfahrung. Und in keiner Pension bekommt man so nah, so intensiv ein Stück Afrika vermittelt wie mit Andi und den Desert Adventure Safaris durch das Kaokoland.
Infokasten
Andi Maier hat Erfahrung, und die merkt man ihm auch an. Seit über sieben Jahren arbeitet er mittlerweile für das Unternehmen Desert Adventure Safaris, seit 2003 ist er mit Partner Horst Heiser verantwortlicher Eigentümer. Aufgewachsen auf einer Farm bei Omaruru hat Andi Maier schon seit Kindertagen eine ganz eigene Liebe zur Natur, zu den Menschen und der Landschaft entwickelt.
Mittlerweile ist er zwischen 200 und 250 Tagen des Jahres im Busch, bietet verschiedene Touren durch sein Kaokoland an, bis zum Kunene, in die Hartmann-Berge oder in die Niederungen des Hoarusib. Aber auch Touren nach Botswana, in den Khaudum Nationalpark, in den Caprivi-Zipfel oder nach Simbabwe gehören zum Programm von Desert Adventure Safaris.
Das Kaokoland hat eine Fläche von etwa 49 500 km" und erstreckt sich vom Hoanib in Richtung Norden zum Kunene, dem Grenzfluss zu Angola. Zu seinen landschaftlichen Attraktionen gehören der Kunene mit den berühmten Epupa- und Ruacana-Fällen. Weitere interessante Landschaftsformen sind zum Beispiel der Marienfluss, eine weite Ebene von über 100 km Länge, und das angrenzende Hartmann-Tal sowie die wilden Otjihipa-, Baynes- und Zebraberge.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Desert Adventure Safaris
Andi und Birgit Maier
Bismarckstraße 38
P.O. Box 2915
Swakopmund, Namibia
Telefon: +264 - 64 - 403274
Fax: +265 - 64 - 403469
E-mail: [email protected]
Homepage: www.das.com.na
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen