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Mit der Mengenlehre kommen wir nich mehr klar

Eberhard Hofmann
Arbeiterexperte Herbert Jauch hat in dieser Woche zur Aufklärung über das Gewerkschaftswesen beigetragen. Das musste Dir mal im Detail anschauen, denn es handelt sich um eine Offenbarung, mit der Meme und Mann auf der Straße wrachtach nich gerchnet ham, selbst wenn er oder sie zahlende Mitglieder einer Gewerkschaft sind. Nach der Mengenlehre gibt´s sage und schreibe 41 - im Wort buchstabiert: einundvierzig - registrierte, also staatlich anerkannte Gewerkschaften, die rund 100 000 bis 150 000 Arbeiter vertreten. Der Dachverband der parteihörigen, bzw. mit der regierenden Partei liierten Gewerkschaften nennt sich NUNW - National Union of Namibian Workers. Es gibt noch einen Dachverband, der als politisch unabhängig firmiert - TUCNA: Trade Union Congress of Namibia, der aber als weniger einflussreich gilt, weil er eben nich im Fahrwasser der Partei agiert, die sich für die Größte aller Zeiten hält.

Dem nich genug. Es haben sich laut dem Arbeitsministerium im Covid-Jahr 2020 noch 14 Gewerkschaften gemeldet, die auf Anerkennung warten. Arbeitervertreter spielen in der Nam-Geschichte eine beachtliche Rolle. Die Swapo is aus Gewerkschaft, bzw. aus der Arbeiterschaft hervorgegangen. Der vorige Fischereiminister !Gôahesab Bernhard Esau, der in der Unsuchungshaft jetzt auf einen Prozess wartet, is in seiner Laufbahn Gewerkschaftsboss gewesen. Je nach zahlender Mitgliederzahl und nach internationaler Vernetzung führender Gewerkschaften können sich ihre Bosse und Bonzen guter Gehälter und Dienstwagen erfreuen. Oder sie bleiben Papiertiger, wie der Experte Jauch jetzt bei der Vermehrung der Arbeitervertreter vermutet. Während die Vielzahl der Print- und elektronischen Nachrichtenmedien im Lande Namibia als erfreuliches Zeichen der Pluralität gilt, läuft die sprunghafte Vermehrung der Arbeitervertretung eher auf Verzettelung hinaus. Die Ursache für den Zuwachs sucht Jauch in zwei möglichen Faktoren: Unzufriedenheit mit den schon länger bestehenden Gewerkschaften und/oder Individuen suchen ´ne leichte Einkommensquelle.

Ovimariva-Exotikum

Zur Mengenlehre gehört noch ein Ovimariva-Exotikum der Woche. Eine gewisse Zelna Hengari, vormals Chefin (CEO) von Namibia Wildlife Resorts (NWR) - sie wurde im April 2019 von ihrem Posten suspendiert wegen angeblicher Ungereimtheiten - will über das Obergericht eine Summe in Höhe von 8,4 Mio. Nam-Dollar einklagen für ihren Dienstausfall seit April 2019 eben. Die beanspruchte Summe setzt sich aus Autozulage, Dienstbonus oder „Leistungsbonus“, Nachzahlung wegen Unterbezahlung etc zusammen. Tjeck moi, für den Ausfall an Einkommen während der vergangenen zwei Jahre beansprucht sie 8, 4 Mio. Nam-Dollar. Ein namibischer Staatsrentner, der nach derzeitigem Tarif mit N$ 1300 pro Monat auskommen muss, müsste 538 Jahre alt werden, um auf Hengaris geforderte Entschädigung der zwei Jahre zu kommen. We aren´t greedy, we just like a lot.

Getratsche und Geskinder

First Lady Monica Geingos hat bisher Klatsch, Geskinder und üble Nachrede ihrer Person ignoriert. Aber schon vor dem Weltfrauentag in dieser Woche war das Maß voll. Sie hat einen Macho-Mitbürger vor Gericht verklagt, der mit Gerüchten vermeintlich wüst um sich schlägt, nämlich, dass sie dem Pleitevogel Air Namibia in den Untergang geholfen hätte, weil sie ihre Belange bei einem Privatflieger fördern wollte. „So viele Lügen werden über mich erzählt und ich habe bisher vorgezogen, ruhig zu bleiben. Ich dachte, solch groteske Lügen glaubt niemand. Das war falsch. Mein Schweigen hat mich nicht beschützt“, hat sie Hörern am Weltfrauentag gesagt und Frauen zur Gegenwehr gegen blöden Klatsch und bleddy persönliche Skinderei aufgefordert. Das hat ihr allerhand Applaus eingebracht.

An der Seite oder hinter Omupräsidente III zu stehen, is nich einfach. Das Klischee „hinter jedem erfolgreichen Mann, steht eine ...“ lassen wir hier dennoch lieber weg. Aber eins is sicher, Namibia kann sich inmitten aller Krisen glücklich schätzen, eine souveräne Erst-Madam zu haben, deren Image und Auftritt nich nur das Präsidialamt stärkt sondern der ganzen Nation zugute kommt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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