Mit Kindern mitten in die Wildnis
Tag 1:
Grootfontein - Sikereti, Distanz: 300 km, Höhepunkt: Das erste Bier, Pannen: 1x Verfahren (GPS-Lesen muss gekonnt sein), Abendessen: Braai
Während die Männer die Köpfe übers GPS steckten - rechts abbiegen oder geradeaus fahren? - hatten Laura und Tristan etwas Interessantes entdeckt: "Mama, hier liegt weiße Kacka", rief Tristan. Die kommt von Hyänen, erklärten wir den beiden Kindern, die wir gerade noch davon abhalten konnten, ihr "Souvenir" einzustecken.
Wir standen etwa 20 km vor dem Eingang des Khaudum-Nationalparks im Norden Namibias an einer Abzweigung. Der Weg zum Sikereti-Camp war nicht gut beschildert und so mussten wir uns auf die GPS-Daten bzw. aufs richtige Lesen dieser Daten verlassen. Die Kinder spielten um die Autos herum im dicken Sand und waren froh über eine Pause.
Am Vormittag waren sie, d.h. die Gruppe bestand aus zwei Allradfahrzeugen, sechs Erwachsenen und drei Kindern, auf einer Farm bei Grootfontein zu einer sieben Tage langen Campingsafari aufgebrochen. In Grootfontein wurde gefrühstückt und eingekauft und dann ging es los in Richtung Tsumkwe. Von Tsumkwe aus sind es zwar nur noch etwa 60 km bis zum ersten Camp im Süden des Khaudum-Parks, aber der dicke Sand erschwerte das Vorankommen erheblich.
Wir haben daraufhin prompt die falsche Abzweigung genommen - wir hätten einfach geradeaus fahren sollen - und der Umweg kostete uns etwa zwei Stunden. Immerhin sind wir an einem großen Baobab-Baum vorbeigefahren und haben unfreiwillig ein kleines Buschmannsdorf besucht und erregten mit unseren voll gepackten Fahrzeugen und drei "weißen" Kindern ein großes Spektakel. Da es jedoch schon dämmerte und wir nicht im Dunkeln die Zelte aufbauen wollten, legten wir die letzte Strecke mit Vollgas zurück - zum Vergnügen der älteren Kinder...
Im Camp (wenn man den verwahrlosten Platz so nennen kann) angekommen, ging es zunächst sehr hektisch zu: Zelte mussten aufgebaut, Feuer angemacht, Kinder gewaschen und gefüttert werden. Aber um 20 Uhr waren Kim (6 Monate), Laura (2) und Tristan (3) endlich im Bett, das Abendessen (es gab ein "Braai") aufgegessen und die ersten "wohlverdienten" Biere getrunken..."Fo-bei-fo"-FahrenTag 2:
Sikereti - Camp Khaudum, Distanz: sandige 60 km (und viele Stunden Fahrzeit), Höhepunkt: Picknick auf Hochsitz mit Sicht auf trinkende Elefanten, Pannen: 1 x Verfahren, 6 x stecken geblieben, 1 x Land Rover defekt, Abendessen: Gulasch
Am nächsten Morgen wurden wir nicht etwa von Vogelgezwitscher, sondern von Lauras Geschnatter geweckt, die aufgeregt die Umgebung erkundete. Ansonsten hatten Pipi machen und Windeln wechseln Priorität an diesem Morgen, bevor wir das Frühstück (Müsli, Filterkaffee, Brot, Marmelade bzw. Nutella und Früchtetee für die Kinder) genießen konnten. Da die Strecke bis zum nächsten Camp nur etwa 60 km betrug, dachten wir uns heute etwas Zeit lassen zu können - aber es sollte einer der längsten Tage auf dieser Reise werden...
Der Khaudum-Nationalpark liegt im Nordosten Namibias und grenzt an seiner östlichen Seite an Botswana. Es gibt zwei Camps im Khaudum, die jedoch nichts außer Feuerholz bieten, d.h. man muss sich komplett selbst versorgen. Übernachtungen kann man nicht mehr wie in der Vergangenheit beim NWR buchen, Einreisegenehmigungen sind vor Ort erhältlich und Pflicht ist ein Minimum von zwei (Allrad-) Fahrzeugen.
Der Khaudum ist eines der letzten wirklich wilden Gebiete im südlichen Afrika und gilt unter den örtlichen Touranbietern als Geheimtipp. Zwar liegt der Park nicht auf den gängigen Touristenrouten, ist landschaftlich relativ flach und dicht bebuscht, aber der Tierreichtum dieses nördlichen Kalahari-Sandfelds lockt viele Abenteuerlustige, die gute Orientierung haben und Offroad-erfahren sein müssen. Elefanten gibt es viele im Khaudum, besonders in der trockenen Jahreszeit (Mai bis September) sieht man größere Herden, und es leben auch die seltenen Wilden Hunde und Pferdeantilopen in diesem Wildschutzgebiet. Löwen gibt es hier auch, diese sieht man jedoch selten. Dafür durchstreifen größere Raubtiere wie Hyänen durchaus ab und zu die Campingplätze.
Von Sikereti aus sind wir also innerhalb des Parks langsam in Richtung Norden gefahren. An einer Wasserstelle verweilte eine kleinere Herde Elefanten. Zwei der grauen Riesen trafen wir dann wenig später auch an einer anderen Wasserstelle, die wir von einem von Raleigh International errichteten Hochsitz aus beobachten konnten. Die Kinder kletterten den Ansitz hoch und runter und als andere Besucher den Platz mit uns teilen wollten, mussten wir weiterfahren, denn im Leisesein waren die Kleinen noch nicht so geübt.
Bis dahin verlief alles glatt, der Sand war noch relativ kalt und daher gut befahrbar. Nachdem wir jedoch nach dieser Brotzeit schon wieder den falschen Weg genommen hatten und die Sonne schon hoch am Horizont stand, wurde die Fahrt im dicken Sand zur echten Herausforderung. Abgesehen von Kim, die das Geschaukel nicht so lustig fand und sich einmal den Kopf heftig stieß, waren die anderen beiden Kinder vom "fo-bei-fo"-Fahren zunächst ganz begeistert. Der heiße Sand zur Mittagszeit machte aber nicht nur den Fahrzeugen, sondern auch den zarten Kinderfüßen zu schaffen...
Nach stundenlangem Wühlen und Schieben im Sand wollte etwa 20 km vor Camp Khaudum der Land Rover nicht mehr anspringen. Abschleppen wäre unter diesen Bedingungen unmöglich gewesen, also sahen wir uns schon verzweifelt nach einer Notunterkunft um. Nach einigem Rütteln an den Dieselschläuchen lief der "Landie" dann plötzlich wieder - zur großen Erleichterung der ganzen Familie, denn Autoschaden im Khaudumpark kann eine sehr problematische Angelegenheit werden. Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir im Camp an, das auf einer kleinen Anhöhe liegt und das große bei unserem Besuch aber leider abgebrannte Khaudum-Tal überblickt. Die Kinder spielten noch eine Weile im weichen Sand, dann gab es leckeres Gulasch, Katzenwäsche und Gute-Nacht-Geschichte...Flussfahrt auf dem OkavangoTag 3:
Camp Khaudum - Ngepi Camp, Distanz: 140 km (davon wieder etwa 60 km dicker, dicker Sand), Höhepunkt: Flussfahrt auf dem Okavango, Freiluft-Dusche und -Toilette in Ngepi, Pannen: 1x stecken geblieben, Abendessen: Chili Con Carne
Der Vormittag des dritten Tages verlief zunächst nicht anders als am Vortag: langsam wühlten sich die Fahrzeuge durch den Sand und legten 60 km in drei Stunden zurück! Dann endlich erreichten wir die Teerstraße, die B8 zwischen Rundu und Divundu/Bagani. In Divundu haben wir getankt und sind gleich weiter zum Ngepi Camp am Okavangofluss gefahren. Da wir diesmal früher dran waren, konnten wir unser Zeltlager in Ruhe aufbauen, und das Mittagessen mit Aussicht auf den Okavango und ein paar grunzende Nilpferde genießen.
Zu nah ans Ufer durften die Kinder jedoch nicht: "Tokodile schwimmen darin", wusste Laura. Dadurch, dass der Campingplatz jedoch auf einer Anhöhe liegt, können Kinder zwar leicht ins Wasser fallen, sind Besuche von Nilpferden oder Krokodile dafür eher unwahrscheinlich.
Das Ngepi-Camp liegt an der D3403 in Richtung Mahango-Nationalpark bzw. Mohemo-Grenzposten zu Botswana direkt am mächtigen Okavangofluss im West-Caprivi. Hier gibt es wunderschöne zum Teil sehr schattige Campingplätze auf Rasenflächen, allesamt mit Toiletten und Warmwasser-Duschen. Auf einigen Toiletten thront man, im wahrsten Sinne des Wortes, etwa zwei Meter über dem Okavango und hat eine super Aussicht auf den Fluss - und auf vorbeischippernde Boote (die wiederum eine super Aussicht auf thronende Camper haben).
Ngepi bietet Campingplätze mit Grillplatz, Strom und Wasser, ebenso wie Hütten und Baumhäuser, einen "Bush Pub" und mehrere Aktivitäten wie Wanderungen, Flussfahrten, Wildbeobachtungsrundfahrten etc. Abkühlung gibt's in einem einzigartigen im Fluss schwimmenden Krokodil- und Nilpferd-sicheren Käfig.
Wir haben den Kindern zuliebe am Nachmittag nichts unternommen und sie auf dem Rasen im Wassersprenger herumtoben lassen. Am Abend gab es mildes Chili Con Carne.
Elefanten im "Buffalo Camp"
Tag 4:
Mahango-Nationalpark
Distanz: etwa 80 km, Höhepunkt: Bootsrundfahrt auf dem Okavango, Pannen: keine!, Abendessen: Buschmannsfondue
Nach einer geräuschvollen Nacht (Elefantenbad, Nilpferd-Grunzen und Nachbars Schnarchen) waren die Kinder wieder als erste auf den Beinen. Da wir jedoch zwei Nächte in Ngepi campen wollten, gab es an diesem Morgen keine Pack-Hektik und wir durften in relativer Ruhe ("Mama, mein Tee ist nicht heiß genug, ich will Müsli ohne Milch und außerdem hat Laura mein Dino genommen") frühstücken, mit Spiegeleier und Speck und so.
Dann ging es los für eine Rundfahrt im 30km entfernten Mahango-Nationalpark. Dort haben wir viele verschiedene Antilopenarten gesehen, darunter Kudus, Lechwe und Büffel und natürlich die großen faszinierenden Baobab-Bäume. "Ba-o-bab" ist übrigens ein super Wort für Kinder.
Zur Mittagszeit haben wir uns die Popa-Stromschnellen angeschaut - für die Kinder sicherlich an diesem Tag ein Highlight, da sie in einigen der Tümpel schwimmen durften. An den Stromschnellen gibt es einen vom NWR betriebenen Campingplatz mit großen schattigen Rasenflächen, ideal für eine kleine Mittagspause.
Für den späten Nachmittag hatten wir eine Bootsrundfahrt auf dem Okavango organisiert. Unser Guide zeigte uns Hippos, Krokodile und das verlassene "Buffalo Camp", wo in den 1980ern etwa 2000 Soldaten der südafrikanischen Armee untergebracht wurden und das an diesem Tag nur von einem alten Elefanten besucht wurde. Heute ist das Camp, das direkt gegenüber von Ngepi liegt, Teil des Babwata-Nationalparks im westlichen Caprivi, der sich von Divundu bis nach Kongola hin erstreckt und in dem Elefanten und riesige Büffelherden zuhause sind.
An diesem letzten Abend im Ngepi Camp ging es recht lebhaft zu. Den Platz neben uns belegte eine Gruppe mit mehreren Kindern zwischen neuen Monate und sieben Jahren alt - wir waren also nicht die einzigen unterwegs mit kleinen Kindern auf Campingtour. Wir hatten an diesem Abend ein Buschmannsfondue geplant, aber es machte den Erwachsenen mehr Spaß als den Kindern...Grünkohl mit BauchspeckTag 5:
Ngepi Camp - Okavango-Delta/Botswana, Distanz: 150 km (geteert), Höhepunkt: Tigerfisch-Angeln im Okavango-Delta, Grünkohl-Essen, Pannen: 1x verfahren, 1x Joghurt-Unfall im Land Rover (Laura), Abendessen: Grünkohl
Unser Ziel des fünften Tages war eine Lodge am Okavango-Delta in Botswana, etwa 150km von der Grenze entfernt. Der Grenzübergang verlief problemlos und die Lodge erreichten wir schon zur Mittagszeit, obwohl wir wieder einmal eine falsche Abfahrt genommen hatten. Wir waren die einzigen Camper auf der Lodge und hatten einen schönen schattigen, aber leider sehr sandigen, Campingplatz nur für uns. Also hieß es wieder Zelte aufbauen, Brotzeit aufbereiten - und für eine weitere Bootsrundfahrt aufbrechen. Die Erwachsenen wollten Tigerfische fangen, also wurden Angeln auch mitgenommen. Die zweistündige Fahrt durchs Schilf war für Kim und Laura einschläfernd.
Das Okavango-Delta ist ein wirkliches Vogelparadies und auch junge Krokodile konnten wir aus nächster Nähe beobachten. Auf einem See warfen wir unter Anleitung des Bootsführers die Angelruten aus und hatten zwei Mal Erfolg: einmal biss ein mittelgroßer Buntbarsch an und einmal ein kleiner Tigerfisch. Die Kinder, besonders der Junge, waren begeistert und etwas enttäuscht, als man die Fische wieder freiließ.
Die untergehende Sonne spiegelte sich auf dem Wasser wieder und wir alle waren wieder einmal begeistert von der Schönheit des Deltas. Mit dem Verschwinden der Sonne kamen jedoch die Moskitos, deren Attacken wir aber mit Anti-Mücken-Spray unter Kontrolle bringen konnten.
Ein gelungenes Grünkohl-mit-Bauchspeck-Abendessen ließ den erlebnisreichen Tag "geschmackvoll" zu Ende gehen. Mit vollen Bäuchen machten wir es uns in unseren Zelten bequem (je länger man unterwegs ist, desto mehr gewöhnt man sich an das doch etwas gewöhnungsbedürftige Schlafen im Zelt). Bewegung und frische Luft hatten zumindest auf die Kinder eine positive Wirkung: weder das Baby noch die beiden anderen Kleinkinder waren nachts unruhig.
Schlechte Straßen, schlechte Laune
Tag 6:
Okavango-Delta - Drotsky's Caves, Distanz: 250 km, Höhepunkt: keinen, Pannen: schlechte Straßen, schlechte Laune, Abendessen: Labskaus
Den nächsten Tag starteten wir zuversichtlich, es lagen ja schließlich "nur" 250 km vor uns. Diese entpuppten sich jedoch, kurz nach Verlassen der geteerten Hauptstrasse, als ein Alptraum. Die 122 km lange Strecke von Nokaneng bis Xangwa Village, 48 km bis Xai-Xai Village und 36 km bis zu den Höhlen hatten wir wirklich unterschätzt. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit wurde auf der Sandstraße in Richtung Westen, d.h. namibische Grenze, auf ca. 60km/h gedrosselt, der Allrad musste ab und zu sogar eingeschaltet werden und die Wegbeschilderung war wieder einmal wie so oft in Botswana eine Katastrophe.
Die zweispurige "Pad" zu den Höhlen haben wir nur mit Hilfe der Einheimischen gefunden und je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr wurde unser Gefühl bestätigt, dass sich hierher nur selten Touristen verirren.
Trost spendete nach neunstündiger Fahrt ebenso wenig der "Campingplatz" bei den Höhlen. Keine Schattenbäume, keine Einrichtungen - gar nichts bietet man Campern hier. Nur ein Schild wo man nicht campen darf. Das gesamte Gebiet war Tage zuvor abgebrannt und bot uns einen trostlosen Anblick. Tiere gab es auch nicht, obwohl wir uns innerhalb einer gebührenpflichtigen Jagdkonzession (Ngamiland Community Controlled Hunting Area) befanden. Mit dem letzten Tageslicht bauten wir unsere Zelte auf - immerhin gab es Labskaus mit Spiegeleiern und Rotwein und das baute die miese Stimmung etwas auf.
Abenteuer in der Höhle
Tag 7:
Drotsky's Caves - Grootfontein/Farm Hoffnung
Distanz: 300 km (auf namibischer Seite gute Sandstrasse), Höhepunkt: Höhlenwanderung (mit Leopard), Pannen: keine
Ob der Weg das Ziel wert ist wage ich zu bestreiten, aber die geführte Wanderung in der Höhle war auf jeden Fall erlebnisreich. Die riesige Höhle wurde 1943 von Martinus Drotsky, einem Ghanzi-Farmer, entdeckt, bzw. Einheimische zeigten ihm die Höhle und er machte sie bekannt. Die Gcwihaba-Höhle, auch als Drotsky's Höhle bekannt, liegt im Nordwesten von Botswana im Ngamiland-Distrikt, westlich vom Okavango-Delta an der Grenze zu Namibia. Die Tropfsteinhöhlen mit ihren faszinierenden Stalagmiten und Stalaktiten sind vor etwa drei Millionen Jahren entstanden, als Wasser über Jahrtausende hinweg das dolomit- und marmorhaltige Gestein erodierte. Bewohnt werden die Höhlen von Tausenden Fledermäusen, Ratten und Insekten.
Die Gcwihaba-Höhlen gelten als Nationalmonument und werden vom Nationalmuseum in Botswana verwaltet. Wir hatten uns am Abend zuvor bei der "Verwaltung" angemeldet und ausgemacht, dass wir uns mit unseren Guides um 8 Uhr früh vor den Höhlen treffen. Zugang zu den Höhlen gibt es nur über geführte Wanderungen und das ist auch gut so, denn die Höhlen sind sehr groß und man kann sich leicht verirren.
Für Babys ist ein Besuch in der Höhle natürlich nichts, aber den anderen beiden Kindern wollten wir dieses Erlebnis nicht vorenthalten, zumal sich Tristan schon seit Tagen mit seiner neuen Kopflampe beschäftigte. Wir teilten uns also in zwei Gruppen. Die erste mit Tristan ging auf ein längeres etwa einstündiges Erkundschaften der Höhle unter der lobenswerten Führung einer Herero-Frau und eines Buschmanns. Der zweiten Gruppe schloss sich Laura an, denn diese ging nur wenige Meter in die Höhle hinein. Die Tropfsteine, die vielen Fledermäuse, Spinnen, Würmer und andere kriechende Käfer - der Tierreichtum in Gcwihaba ist groß, die Luft wegen des knietiefen Guanos jedoch schlecht und zum Teil richtig ätzend.
Lauras Gruppe aber hatte zusätzliches Glück (oder war es Glück im Unglück): sie begegneten einem friedlichen und scheuen Leoparden, der mit seinen in der Dunkelheit leuchtenden Augen sofort vor den Eindringlingen flüchtete. Schwitzend und schmutzig, aber um ein Erlebnis reicher, verließen wir um etwa 11 Uhr die Höhlen und machten uns auf den Weg nach Hause und zwar über den wenig bekannten Dobe-Grenzposten bei Tsumkwe und brauchten deshalb nicht auf der Höllenstrecke nach Tsau und über Ghanzi nach Namibia zurück, sondern erreichten Namibia nach 95 Kilometern (36 km von den Höhlen bis Xai-Xai Village; dann 48 km bis zur nächsten Abzweigung und dann nach etwa 10 km auf der "Hauptstraße") die Grenze. Die Sandstrasse nach Tsumkwe und Grootfontein ist im guten Zustand und unsere Safari ging ohne Zwischenfälle zu Ende...Camping mit Kindern - ein paar Tipps:Camping mit Kindern - ein paar Tipps:
Mit Kindern in Namibia zu campen ist eine wirklich schöne Art das Land und die Wildnis ganz nah zu erleben und ist überhaupt nicht gefährlich. Stress kommt nur bei schlechter Organisation auf, hier also ein paar Dinge, die unbedingt eingepackt werden müssen:
Grootfontein - Sikereti, Distanz: 300 km, Höhepunkt: Das erste Bier, Pannen: 1x Verfahren (GPS-Lesen muss gekonnt sein), Abendessen: Braai
Während die Männer die Köpfe übers GPS steckten - rechts abbiegen oder geradeaus fahren? - hatten Laura und Tristan etwas Interessantes entdeckt: "Mama, hier liegt weiße Kacka", rief Tristan. Die kommt von Hyänen, erklärten wir den beiden Kindern, die wir gerade noch davon abhalten konnten, ihr "Souvenir" einzustecken.
Wir standen etwa 20 km vor dem Eingang des Khaudum-Nationalparks im Norden Namibias an einer Abzweigung. Der Weg zum Sikereti-Camp war nicht gut beschildert und so mussten wir uns auf die GPS-Daten bzw. aufs richtige Lesen dieser Daten verlassen. Die Kinder spielten um die Autos herum im dicken Sand und waren froh über eine Pause.
Am Vormittag waren sie, d.h. die Gruppe bestand aus zwei Allradfahrzeugen, sechs Erwachsenen und drei Kindern, auf einer Farm bei Grootfontein zu einer sieben Tage langen Campingsafari aufgebrochen. In Grootfontein wurde gefrühstückt und eingekauft und dann ging es los in Richtung Tsumkwe. Von Tsumkwe aus sind es zwar nur noch etwa 60 km bis zum ersten Camp im Süden des Khaudum-Parks, aber der dicke Sand erschwerte das Vorankommen erheblich.
Wir haben daraufhin prompt die falsche Abzweigung genommen - wir hätten einfach geradeaus fahren sollen - und der Umweg kostete uns etwa zwei Stunden. Immerhin sind wir an einem großen Baobab-Baum vorbeigefahren und haben unfreiwillig ein kleines Buschmannsdorf besucht und erregten mit unseren voll gepackten Fahrzeugen und drei "weißen" Kindern ein großes Spektakel. Da es jedoch schon dämmerte und wir nicht im Dunkeln die Zelte aufbauen wollten, legten wir die letzte Strecke mit Vollgas zurück - zum Vergnügen der älteren Kinder...
Im Camp (wenn man den verwahrlosten Platz so nennen kann) angekommen, ging es zunächst sehr hektisch zu: Zelte mussten aufgebaut, Feuer angemacht, Kinder gewaschen und gefüttert werden. Aber um 20 Uhr waren Kim (6 Monate), Laura (2) und Tristan (3) endlich im Bett, das Abendessen (es gab ein "Braai") aufgegessen und die ersten "wohlverdienten" Biere getrunken..."Fo-bei-fo"-FahrenTag 2:
Sikereti - Camp Khaudum, Distanz: sandige 60 km (und viele Stunden Fahrzeit), Höhepunkt: Picknick auf Hochsitz mit Sicht auf trinkende Elefanten, Pannen: 1 x Verfahren, 6 x stecken geblieben, 1 x Land Rover defekt, Abendessen: Gulasch
Am nächsten Morgen wurden wir nicht etwa von Vogelgezwitscher, sondern von Lauras Geschnatter geweckt, die aufgeregt die Umgebung erkundete. Ansonsten hatten Pipi machen und Windeln wechseln Priorität an diesem Morgen, bevor wir das Frühstück (Müsli, Filterkaffee, Brot, Marmelade bzw. Nutella und Früchtetee für die Kinder) genießen konnten. Da die Strecke bis zum nächsten Camp nur etwa 60 km betrug, dachten wir uns heute etwas Zeit lassen zu können - aber es sollte einer der längsten Tage auf dieser Reise werden...
Der Khaudum-Nationalpark liegt im Nordosten Namibias und grenzt an seiner östlichen Seite an Botswana. Es gibt zwei Camps im Khaudum, die jedoch nichts außer Feuerholz bieten, d.h. man muss sich komplett selbst versorgen. Übernachtungen kann man nicht mehr wie in der Vergangenheit beim NWR buchen, Einreisegenehmigungen sind vor Ort erhältlich und Pflicht ist ein Minimum von zwei (Allrad-) Fahrzeugen.
Der Khaudum ist eines der letzten wirklich wilden Gebiete im südlichen Afrika und gilt unter den örtlichen Touranbietern als Geheimtipp. Zwar liegt der Park nicht auf den gängigen Touristenrouten, ist landschaftlich relativ flach und dicht bebuscht, aber der Tierreichtum dieses nördlichen Kalahari-Sandfelds lockt viele Abenteuerlustige, die gute Orientierung haben und Offroad-erfahren sein müssen. Elefanten gibt es viele im Khaudum, besonders in der trockenen Jahreszeit (Mai bis September) sieht man größere Herden, und es leben auch die seltenen Wilden Hunde und Pferdeantilopen in diesem Wildschutzgebiet. Löwen gibt es hier auch, diese sieht man jedoch selten. Dafür durchstreifen größere Raubtiere wie Hyänen durchaus ab und zu die Campingplätze.
Von Sikereti aus sind wir also innerhalb des Parks langsam in Richtung Norden gefahren. An einer Wasserstelle verweilte eine kleinere Herde Elefanten. Zwei der grauen Riesen trafen wir dann wenig später auch an einer anderen Wasserstelle, die wir von einem von Raleigh International errichteten Hochsitz aus beobachten konnten. Die Kinder kletterten den Ansitz hoch und runter und als andere Besucher den Platz mit uns teilen wollten, mussten wir weiterfahren, denn im Leisesein waren die Kleinen noch nicht so geübt.
Bis dahin verlief alles glatt, der Sand war noch relativ kalt und daher gut befahrbar. Nachdem wir jedoch nach dieser Brotzeit schon wieder den falschen Weg genommen hatten und die Sonne schon hoch am Horizont stand, wurde die Fahrt im dicken Sand zur echten Herausforderung. Abgesehen von Kim, die das Geschaukel nicht so lustig fand und sich einmal den Kopf heftig stieß, waren die anderen beiden Kinder vom "fo-bei-fo"-Fahren zunächst ganz begeistert. Der heiße Sand zur Mittagszeit machte aber nicht nur den Fahrzeugen, sondern auch den zarten Kinderfüßen zu schaffen...
Nach stundenlangem Wühlen und Schieben im Sand wollte etwa 20 km vor Camp Khaudum der Land Rover nicht mehr anspringen. Abschleppen wäre unter diesen Bedingungen unmöglich gewesen, also sahen wir uns schon verzweifelt nach einer Notunterkunft um. Nach einigem Rütteln an den Dieselschläuchen lief der "Landie" dann plötzlich wieder - zur großen Erleichterung der ganzen Familie, denn Autoschaden im Khaudumpark kann eine sehr problematische Angelegenheit werden. Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir im Camp an, das auf einer kleinen Anhöhe liegt und das große bei unserem Besuch aber leider abgebrannte Khaudum-Tal überblickt. Die Kinder spielten noch eine Weile im weichen Sand, dann gab es leckeres Gulasch, Katzenwäsche und Gute-Nacht-Geschichte...Flussfahrt auf dem OkavangoTag 3:
Camp Khaudum - Ngepi Camp, Distanz: 140 km (davon wieder etwa 60 km dicker, dicker Sand), Höhepunkt: Flussfahrt auf dem Okavango, Freiluft-Dusche und -Toilette in Ngepi, Pannen: 1x stecken geblieben, Abendessen: Chili Con Carne
Der Vormittag des dritten Tages verlief zunächst nicht anders als am Vortag: langsam wühlten sich die Fahrzeuge durch den Sand und legten 60 km in drei Stunden zurück! Dann endlich erreichten wir die Teerstraße, die B8 zwischen Rundu und Divundu/Bagani. In Divundu haben wir getankt und sind gleich weiter zum Ngepi Camp am Okavangofluss gefahren. Da wir diesmal früher dran waren, konnten wir unser Zeltlager in Ruhe aufbauen, und das Mittagessen mit Aussicht auf den Okavango und ein paar grunzende Nilpferde genießen.
Zu nah ans Ufer durften die Kinder jedoch nicht: "Tokodile schwimmen darin", wusste Laura. Dadurch, dass der Campingplatz jedoch auf einer Anhöhe liegt, können Kinder zwar leicht ins Wasser fallen, sind Besuche von Nilpferden oder Krokodile dafür eher unwahrscheinlich.
Das Ngepi-Camp liegt an der D3403 in Richtung Mahango-Nationalpark bzw. Mohemo-Grenzposten zu Botswana direkt am mächtigen Okavangofluss im West-Caprivi. Hier gibt es wunderschöne zum Teil sehr schattige Campingplätze auf Rasenflächen, allesamt mit Toiletten und Warmwasser-Duschen. Auf einigen Toiletten thront man, im wahrsten Sinne des Wortes, etwa zwei Meter über dem Okavango und hat eine super Aussicht auf den Fluss - und auf vorbeischippernde Boote (die wiederum eine super Aussicht auf thronende Camper haben).
Ngepi bietet Campingplätze mit Grillplatz, Strom und Wasser, ebenso wie Hütten und Baumhäuser, einen "Bush Pub" und mehrere Aktivitäten wie Wanderungen, Flussfahrten, Wildbeobachtungsrundfahrten etc. Abkühlung gibt's in einem einzigartigen im Fluss schwimmenden Krokodil- und Nilpferd-sicheren Käfig.
Wir haben den Kindern zuliebe am Nachmittag nichts unternommen und sie auf dem Rasen im Wassersprenger herumtoben lassen. Am Abend gab es mildes Chili Con Carne.
Elefanten im "Buffalo Camp"
Tag 4:
Mahango-Nationalpark
Distanz: etwa 80 km, Höhepunkt: Bootsrundfahrt auf dem Okavango, Pannen: keine!, Abendessen: Buschmannsfondue
Nach einer geräuschvollen Nacht (Elefantenbad, Nilpferd-Grunzen und Nachbars Schnarchen) waren die Kinder wieder als erste auf den Beinen. Da wir jedoch zwei Nächte in Ngepi campen wollten, gab es an diesem Morgen keine Pack-Hektik und wir durften in relativer Ruhe ("Mama, mein Tee ist nicht heiß genug, ich will Müsli ohne Milch und außerdem hat Laura mein Dino genommen") frühstücken, mit Spiegeleier und Speck und so.
Dann ging es los für eine Rundfahrt im 30km entfernten Mahango-Nationalpark. Dort haben wir viele verschiedene Antilopenarten gesehen, darunter Kudus, Lechwe und Büffel und natürlich die großen faszinierenden Baobab-Bäume. "Ba-o-bab" ist übrigens ein super Wort für Kinder.
Zur Mittagszeit haben wir uns die Popa-Stromschnellen angeschaut - für die Kinder sicherlich an diesem Tag ein Highlight, da sie in einigen der Tümpel schwimmen durften. An den Stromschnellen gibt es einen vom NWR betriebenen Campingplatz mit großen schattigen Rasenflächen, ideal für eine kleine Mittagspause.
Für den späten Nachmittag hatten wir eine Bootsrundfahrt auf dem Okavango organisiert. Unser Guide zeigte uns Hippos, Krokodile und das verlassene "Buffalo Camp", wo in den 1980ern etwa 2000 Soldaten der südafrikanischen Armee untergebracht wurden und das an diesem Tag nur von einem alten Elefanten besucht wurde. Heute ist das Camp, das direkt gegenüber von Ngepi liegt, Teil des Babwata-Nationalparks im westlichen Caprivi, der sich von Divundu bis nach Kongola hin erstreckt und in dem Elefanten und riesige Büffelherden zuhause sind.
An diesem letzten Abend im Ngepi Camp ging es recht lebhaft zu. Den Platz neben uns belegte eine Gruppe mit mehreren Kindern zwischen neuen Monate und sieben Jahren alt - wir waren also nicht die einzigen unterwegs mit kleinen Kindern auf Campingtour. Wir hatten an diesem Abend ein Buschmannsfondue geplant, aber es machte den Erwachsenen mehr Spaß als den Kindern...Grünkohl mit BauchspeckTag 5:
Ngepi Camp - Okavango-Delta/Botswana, Distanz: 150 km (geteert), Höhepunkt: Tigerfisch-Angeln im Okavango-Delta, Grünkohl-Essen, Pannen: 1x verfahren, 1x Joghurt-Unfall im Land Rover (Laura), Abendessen: Grünkohl
Unser Ziel des fünften Tages war eine Lodge am Okavango-Delta in Botswana, etwa 150km von der Grenze entfernt. Der Grenzübergang verlief problemlos und die Lodge erreichten wir schon zur Mittagszeit, obwohl wir wieder einmal eine falsche Abfahrt genommen hatten. Wir waren die einzigen Camper auf der Lodge und hatten einen schönen schattigen, aber leider sehr sandigen, Campingplatz nur für uns. Also hieß es wieder Zelte aufbauen, Brotzeit aufbereiten - und für eine weitere Bootsrundfahrt aufbrechen. Die Erwachsenen wollten Tigerfische fangen, also wurden Angeln auch mitgenommen. Die zweistündige Fahrt durchs Schilf war für Kim und Laura einschläfernd.
Das Okavango-Delta ist ein wirkliches Vogelparadies und auch junge Krokodile konnten wir aus nächster Nähe beobachten. Auf einem See warfen wir unter Anleitung des Bootsführers die Angelruten aus und hatten zwei Mal Erfolg: einmal biss ein mittelgroßer Buntbarsch an und einmal ein kleiner Tigerfisch. Die Kinder, besonders der Junge, waren begeistert und etwas enttäuscht, als man die Fische wieder freiließ.
Die untergehende Sonne spiegelte sich auf dem Wasser wieder und wir alle waren wieder einmal begeistert von der Schönheit des Deltas. Mit dem Verschwinden der Sonne kamen jedoch die Moskitos, deren Attacken wir aber mit Anti-Mücken-Spray unter Kontrolle bringen konnten.
Ein gelungenes Grünkohl-mit-Bauchspeck-Abendessen ließ den erlebnisreichen Tag "geschmackvoll" zu Ende gehen. Mit vollen Bäuchen machten wir es uns in unseren Zelten bequem (je länger man unterwegs ist, desto mehr gewöhnt man sich an das doch etwas gewöhnungsbedürftige Schlafen im Zelt). Bewegung und frische Luft hatten zumindest auf die Kinder eine positive Wirkung: weder das Baby noch die beiden anderen Kleinkinder waren nachts unruhig.
Schlechte Straßen, schlechte Laune
Tag 6:
Okavango-Delta - Drotsky's Caves, Distanz: 250 km, Höhepunkt: keinen, Pannen: schlechte Straßen, schlechte Laune, Abendessen: Labskaus
Den nächsten Tag starteten wir zuversichtlich, es lagen ja schließlich "nur" 250 km vor uns. Diese entpuppten sich jedoch, kurz nach Verlassen der geteerten Hauptstrasse, als ein Alptraum. Die 122 km lange Strecke von Nokaneng bis Xangwa Village, 48 km bis Xai-Xai Village und 36 km bis zu den Höhlen hatten wir wirklich unterschätzt. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit wurde auf der Sandstraße in Richtung Westen, d.h. namibische Grenze, auf ca. 60km/h gedrosselt, der Allrad musste ab und zu sogar eingeschaltet werden und die Wegbeschilderung war wieder einmal wie so oft in Botswana eine Katastrophe.
Die zweispurige "Pad" zu den Höhlen haben wir nur mit Hilfe der Einheimischen gefunden und je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr wurde unser Gefühl bestätigt, dass sich hierher nur selten Touristen verirren.
Trost spendete nach neunstündiger Fahrt ebenso wenig der "Campingplatz" bei den Höhlen. Keine Schattenbäume, keine Einrichtungen - gar nichts bietet man Campern hier. Nur ein Schild wo man nicht campen darf. Das gesamte Gebiet war Tage zuvor abgebrannt und bot uns einen trostlosen Anblick. Tiere gab es auch nicht, obwohl wir uns innerhalb einer gebührenpflichtigen Jagdkonzession (Ngamiland Community Controlled Hunting Area) befanden. Mit dem letzten Tageslicht bauten wir unsere Zelte auf - immerhin gab es Labskaus mit Spiegeleiern und Rotwein und das baute die miese Stimmung etwas auf.
Abenteuer in der Höhle
Tag 7:
Drotsky's Caves - Grootfontein/Farm Hoffnung
Distanz: 300 km (auf namibischer Seite gute Sandstrasse), Höhepunkt: Höhlenwanderung (mit Leopard), Pannen: keine
Ob der Weg das Ziel wert ist wage ich zu bestreiten, aber die geführte Wanderung in der Höhle war auf jeden Fall erlebnisreich. Die riesige Höhle wurde 1943 von Martinus Drotsky, einem Ghanzi-Farmer, entdeckt, bzw. Einheimische zeigten ihm die Höhle und er machte sie bekannt. Die Gcwihaba-Höhle, auch als Drotsky's Höhle bekannt, liegt im Nordwesten von Botswana im Ngamiland-Distrikt, westlich vom Okavango-Delta an der Grenze zu Namibia. Die Tropfsteinhöhlen mit ihren faszinierenden Stalagmiten und Stalaktiten sind vor etwa drei Millionen Jahren entstanden, als Wasser über Jahrtausende hinweg das dolomit- und marmorhaltige Gestein erodierte. Bewohnt werden die Höhlen von Tausenden Fledermäusen, Ratten und Insekten.
Die Gcwihaba-Höhlen gelten als Nationalmonument und werden vom Nationalmuseum in Botswana verwaltet. Wir hatten uns am Abend zuvor bei der "Verwaltung" angemeldet und ausgemacht, dass wir uns mit unseren Guides um 8 Uhr früh vor den Höhlen treffen. Zugang zu den Höhlen gibt es nur über geführte Wanderungen und das ist auch gut so, denn die Höhlen sind sehr groß und man kann sich leicht verirren.
Für Babys ist ein Besuch in der Höhle natürlich nichts, aber den anderen beiden Kindern wollten wir dieses Erlebnis nicht vorenthalten, zumal sich Tristan schon seit Tagen mit seiner neuen Kopflampe beschäftigte. Wir teilten uns also in zwei Gruppen. Die erste mit Tristan ging auf ein längeres etwa einstündiges Erkundschaften der Höhle unter der lobenswerten Führung einer Herero-Frau und eines Buschmanns. Der zweiten Gruppe schloss sich Laura an, denn diese ging nur wenige Meter in die Höhle hinein. Die Tropfsteine, die vielen Fledermäuse, Spinnen, Würmer und andere kriechende Käfer - der Tierreichtum in Gcwihaba ist groß, die Luft wegen des knietiefen Guanos jedoch schlecht und zum Teil richtig ätzend.
Lauras Gruppe aber hatte zusätzliches Glück (oder war es Glück im Unglück): sie begegneten einem friedlichen und scheuen Leoparden, der mit seinen in der Dunkelheit leuchtenden Augen sofort vor den Eindringlingen flüchtete. Schwitzend und schmutzig, aber um ein Erlebnis reicher, verließen wir um etwa 11 Uhr die Höhlen und machten uns auf den Weg nach Hause und zwar über den wenig bekannten Dobe-Grenzposten bei Tsumkwe und brauchten deshalb nicht auf der Höllenstrecke nach Tsau und über Ghanzi nach Namibia zurück, sondern erreichten Namibia nach 95 Kilometern (36 km von den Höhlen bis Xai-Xai Village; dann 48 km bis zur nächsten Abzweigung und dann nach etwa 10 km auf der "Hauptstraße") die Grenze. Die Sandstrasse nach Tsumkwe und Grootfontein ist im guten Zustand und unsere Safari ging ohne Zwischenfälle zu Ende...Camping mit Kindern - ein paar Tipps:Camping mit Kindern - ein paar Tipps:
Mit Kindern in Namibia zu campen ist eine wirklich schöne Art das Land und die Wildnis ganz nah zu erleben und ist überhaupt nicht gefährlich. Stress kommt nur bei schlechter Organisation auf, hier also ein paar Dinge, die unbedingt eingepackt werden müssen:
- Viel Trinkwasser (Wasser von Camping plätzen immer unbedingt abkochen)
- Viel Saft oder Kindertee (da die Fahrten oftmals sehr heiß sind, sollten die Kinder immer viel trinken)
- Eine große Wanne (fürs Baden oder für den Abwasch)
- Desinfektionsspray (damit kann man öffentliche Toiletten vor Benutzen abwischen)
- Feuchtigkeitstücher (für die vielen Unfälle, Kleckereien)
- Ein gut ausgestatteter Medizinkoffer, inkl. Fieber- und Schmerz hemmende Mittel für Kinder, Pflaster, Anti-Histamine, Hustensaft etc.)
- Für Babys: Campingbettchen
- Hut (bei Tag) und Mützen (auch im Sommer kann der Abend kühl sein)
- Sonnencreme (nur Faktor 30 und höher)
- Müsliriegel (für zwischendurch)
- Festes Schuhwerk für den Abend (heiße Kohlen und Skorpione)
- Nutella (auch die Kinder sollen das Frühstück genießen)
- Kaugummi (wenn?s mal mit dem Zähneputzen nicht so klappt)
- Benjamin-Blümchen- oder Bibi-Blocksberg-Kassetten (wenn das Nörgeln im Auto nicht mehr auszuhalten ist)
- (Sand-)Spielzeug
- Süßigkeiten (im Urlaub kann man die Kinder ruhig einmal verwöhnen und sind auch gut als Lock- bzw. Erpressungsmittel)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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