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Mit Leib und Seele Krankenschwester

Sie war landesweit als "Schwester Friedel" bekannt. Viele namibische Mütter werden sich bei einem Rückblick auf die Geburt ihrer Kinder an die Hebamme errinnern. Sie war die letzte Oberschwester des Elisabeth-Hauses in Windhoek. Am 31. Januar verstarb die Krankenschwester Friedel Rother im Alter von 89 Jahren in Windhoek.

Seit ihrer Ausbildung zur Krankenschwester hat Schwester Friedel Rother für andere Menschen gelebt. Viele Jahre hat sie auch in Namibia nur Gutes gewirkt. Sie hat mehr als zehn Jahre als Oberschwester im Elisabeth-Haus gedient und dort viele Neugeborene ans Tageslicht geholt. Auch noch nach ihrer Pensionierung hat sie dem namibischen Roten Kreuz gedient und sich für Wohltätigkeitsprojekte eingesetzt. "Sie war meistens liebenswürdig und sanft. Zur gleichen Zeit konnte sie jedoch auch sehr effizient sein, vor allem wenn es um Mahnungen ging oder ihr etwas nicht passte, dann konnte sie sehr direkt werden", errinnert sich Michael Rother, der Neffe von Friedel Rother, lächelnd und erzählt dann weiter: "Auch noch im Alter von 80 Jahren hat sie Menschen geholfen, nie hat sie über ihre Arbeit geklagt, denn sie liebte ihren Beruf als Krankenschwester."


Friedel Rother wurde 1915 in Moshi, Ostafrika (heute Tansania) geboren. Einige Jahre später zog die Familie nach Deutschland. 1925 hat es die Eltern zurück nach Afrika nach Tanganyika gezogen. Friedel Rother besuchte währenddessen eine Internatschule in Sachsen. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie in Tanganyka als Sekretärin ihres Vaters, bevor sie 1936 ihre Ausbildung als Krankenschwester in Weimar in Deutschland begonnen hat. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung trat sie der Deutsch Rot Kreuz (DRK) Schwesternschaft Übersee bei und übte kurze Zeit später ihren Beruf im Krankenhaus Wilhelmshaven aus. Anfang der vierziger Jahre wurde sie zum Kriegseinsatz in das Feldlazarett "Mot. Trop. 200" von Bengasi/Lybien bis Marsa Matruch/Ägypten und zurück nach Tunis/Tunesien berufen. Auch in Italien war "Schwester Friedel" im Feldlazerett als Operationsschwester tätig. Nach Kriegsende schloss sie ihr Hebammenexamen in Göttingen/Deutschland ab und praktizierte von 1950 bis 1954 erstmals als Hebamme im Elisabeth-Haus in Windhoek. Die Endbindungsstation wurde vom deutschen Roten Kreuz unterstützt und sollte ursprünglich weißen Frauen auf abgelegenen Farmen als Zufluchtsstätte dienen.


Im gleichen Jahr als auch bekannt wurde, dass die Administration der Mandatsregierung plante, das Elisabeth-Haus abzureißen und an seiner Stelle ein neues Regierungshospital zu bauen, ging "Schwester Friedel" zurück nach Deutschland und arbeitete als OP-Schwester in Ostfriesland. Durch den Einsatz vieler einflussreicher deutscher Bürger sei das Heim jedoch erhalten geblieben, heißt es in einem Aufsatz "Der Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutsche über See" von Friedel Rother.


Nach einigen Einsätzen bei der deutschen Entwicklungshilfe in Rourkela in Indien und in den städtischen Krankenanstalten in Wilhelmshaven wurde "Schwester Friedel" 1963 Oberschwester der Universitäts-Frauenklinik in Marburg/Lahn. Von 1967 bis 1969 wurde sie vom Roten Kreuz zur Hilfe bei der Ansiedlung sudanesischer Flüchtlinge in Mboki/Republik von Zentralafrika eingesetzt, bevor sie 1969 nach Windhoek zurückkehrte. Bis das Elisabeth-Haus 1981 endgültig geschlossen wurde, diente Friedel Rother dort als Oberschwester.


Ende der 90er Jahre zog sie in das Altersheim Susanne Grau Heim in Windhoek und lag seit 2003 in der Pflegestation. "Wie die meisten Krankenschwestern war Sie eine sehr schwierige Patientin, die sich lieber selbst helfen wollte, anstatt sich von anderen versorgen zu lassen", erzählt Michael Rother. "Schwester Friedel" wurde stets von ihren Patienten und von denen die sie kannten bewundert und geachtet. Wie auch das Elisabeth-Haus wird sie den Menschen noch lange in Errinnerung bleiben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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