Mit Nase und Gaumen nachspüren
Mit einer kleinen Kostprobe vergangene Woche in Swakopmund und Windhoek konnte Marketing Manager Bennie Howard namibischen Weinhändlern und Hoteliers einen Vorgeschmack dessen bieten, was sie demnächst bei der jährlichen Weinauktion in Südafrika erwarten können.
Die Versteigerung ist auf dem Gut Nederburg bei Paarl für den 11. und 12. April 2003 angesagt. Mehr als zwölf Weine, die Howard letzthin zur Probe hat einschenken lassen, können Gaumen und Zunge an einem Abend auch kaum verkraften, wenn die Teilnehmer für sich selbst und für ihre späteren Abnehmer ein vertretbares Urteil bilden wollen. Namibische Käufer, die schon wiederholt zur Auktion gefahren sind, haben jedoch ihre kritische Kenntnis ausgebaut und wissen, wofür sie bieten. Der namibische Hang zu guten Kapweinen wird auch am beachtlichen Anteil deutlich, den hiesige Liebhaber jährlich auf der Auktion ersteigern. Nach den Großabnehmern Mpumalanga und dem Westkap selbst rangiert Namibia - das bei den Kapschen Winzern halb als Ausland, halb als Inland zählt - als Käufer in der Regel vor den südafrikanischen Provinzen Oranje Freistaat und vor der östlichen Kapprovinz.
Im übrigen gilt jedoch, dass der Hauptabsatz der Weingüter außerhalb der Auktion stattfindet.
Wozu also eine Auktion? Es ist das Derby, die Gala der Weine, die zuerst die Qualitätsprüfung dreier Expertenproben bestehen müssen, bevor sie in die renommierte Auktionsliste aufgenommen werden. Dort erscheinen in diesem Jahr 175 Keltermarken (9 603 Kisten erlesene Weine) von 96 Produzenten und Winzern, darunter 14, die ihr Debüt machen. Die Käufer fällen untereinander und gegeneinander durch ihr Preisetikett schließlich das letzte Urteil über das Produkt der Winzer. Es kommt auch vor, dass der Auktionator trotz vorhergegangener Prüfung und Auslese auf einigen Produkten sitzen bleibt, auf die nicht einmal der Reservepreis geboten wird. Solche Ausnahmen gehören jedoch zur Regel, dass die Preisentwicklung und der Absatz Jahr nach Jahr - einmal durch die Inflation, ein ander Mal durch geschmackliche Modetrends, aber auch durch Qualitätssteigerung und gute Imagepflege - im Aufwärtstrend liegen. Ein historischer Vergleich: die erste Nederburg Weinauktion 1975 erzielte einen Durchschnittspreis von R 19,12 pro Kiste (oder Karton mit 12 x 750 ml). 2002 lag der Durchschnittspreis bei R 862, 66.
Das diesjährige Sortiment der Auktion bietet 116 Rotweine, 40 Weißweine, fünf Sektmarken und 14 weinhaltige Getränke bzw. Südweine (Port und Muskateller).
Die 14 Neulinge, die sich in diesem Jahr unter den bewährten Keltereien der Kritik stellen, stammen von der Kapschen Halbinsel über Constantia, Stellenbosch, Paarl und Wellington und auch aus entfernteren Regionen wie Elgin, Walker Bay und aus dem Tal des Breede Riviers. Sie liefern zwei Chardonnays, zwei Savignon Blancs, einen Chenin Blanc, vier Pinotage, zwei Cabernet Savignons, drei rote Verschnittweine und einen Port.
Überhaupt trägt der englische Begriff "blend" nicht die Negativbedeutung wie der deutsche "Verschnitt". Der Anteil roter Verschnittweine aus bekannten Trauben beträgt mittlerweile 35 unter den 116 Roten, die allesamt in die obere Preisklasse gehören, darunter der traditionelle Bannerträger Chateau Libertas mit mehreren Jahrgängen. Bei der Windhoeker Weinprobe fand übrigens als Neuigkeit ein roter Verschnitt aus italienischen Trauben vom Kap besonderen Anklang. Traditionell wird auch der schmelzende Dessertwein Edelkeur wieder dabei sein, mit dem die Nederburg Auktion 1975 ihr Debüt machte. Die wenigen weißen Dessertweine werden süßer, darunter zum erstenmal eine perlende Spätlese, und das Angebot der Rotweine wird immer größer. Die Cabernet Sauvignon Traube liefert allein 29 Etiketten.
Die Versteigerung ist auf dem Gut Nederburg bei Paarl für den 11. und 12. April 2003 angesagt. Mehr als zwölf Weine, die Howard letzthin zur Probe hat einschenken lassen, können Gaumen und Zunge an einem Abend auch kaum verkraften, wenn die Teilnehmer für sich selbst und für ihre späteren Abnehmer ein vertretbares Urteil bilden wollen. Namibische Käufer, die schon wiederholt zur Auktion gefahren sind, haben jedoch ihre kritische Kenntnis ausgebaut und wissen, wofür sie bieten. Der namibische Hang zu guten Kapweinen wird auch am beachtlichen Anteil deutlich, den hiesige Liebhaber jährlich auf der Auktion ersteigern. Nach den Großabnehmern Mpumalanga und dem Westkap selbst rangiert Namibia - das bei den Kapschen Winzern halb als Ausland, halb als Inland zählt - als Käufer in der Regel vor den südafrikanischen Provinzen Oranje Freistaat und vor der östlichen Kapprovinz.
Im übrigen gilt jedoch, dass der Hauptabsatz der Weingüter außerhalb der Auktion stattfindet.
Wozu also eine Auktion? Es ist das Derby, die Gala der Weine, die zuerst die Qualitätsprüfung dreier Expertenproben bestehen müssen, bevor sie in die renommierte Auktionsliste aufgenommen werden. Dort erscheinen in diesem Jahr 175 Keltermarken (9 603 Kisten erlesene Weine) von 96 Produzenten und Winzern, darunter 14, die ihr Debüt machen. Die Käufer fällen untereinander und gegeneinander durch ihr Preisetikett schließlich das letzte Urteil über das Produkt der Winzer. Es kommt auch vor, dass der Auktionator trotz vorhergegangener Prüfung und Auslese auf einigen Produkten sitzen bleibt, auf die nicht einmal der Reservepreis geboten wird. Solche Ausnahmen gehören jedoch zur Regel, dass die Preisentwicklung und der Absatz Jahr nach Jahr - einmal durch die Inflation, ein ander Mal durch geschmackliche Modetrends, aber auch durch Qualitätssteigerung und gute Imagepflege - im Aufwärtstrend liegen. Ein historischer Vergleich: die erste Nederburg Weinauktion 1975 erzielte einen Durchschnittspreis von R 19,12 pro Kiste (oder Karton mit 12 x 750 ml). 2002 lag der Durchschnittspreis bei R 862, 66.
Das diesjährige Sortiment der Auktion bietet 116 Rotweine, 40 Weißweine, fünf Sektmarken und 14 weinhaltige Getränke bzw. Südweine (Port und Muskateller).
Die 14 Neulinge, die sich in diesem Jahr unter den bewährten Keltereien der Kritik stellen, stammen von der Kapschen Halbinsel über Constantia, Stellenbosch, Paarl und Wellington und auch aus entfernteren Regionen wie Elgin, Walker Bay und aus dem Tal des Breede Riviers. Sie liefern zwei Chardonnays, zwei Savignon Blancs, einen Chenin Blanc, vier Pinotage, zwei Cabernet Savignons, drei rote Verschnittweine und einen Port.
Überhaupt trägt der englische Begriff "blend" nicht die Negativbedeutung wie der deutsche "Verschnitt". Der Anteil roter Verschnittweine aus bekannten Trauben beträgt mittlerweile 35 unter den 116 Roten, die allesamt in die obere Preisklasse gehören, darunter der traditionelle Bannerträger Chateau Libertas mit mehreren Jahrgängen. Bei der Windhoeker Weinprobe fand übrigens als Neuigkeit ein roter Verschnitt aus italienischen Trauben vom Kap besonderen Anklang. Traditionell wird auch der schmelzende Dessertwein Edelkeur wieder dabei sein, mit dem die Nederburg Auktion 1975 ihr Debüt machte. Die wenigen weißen Dessertweine werden süßer, darunter zum erstenmal eine perlende Spätlese, und das Angebot der Rotweine wird immer größer. Die Cabernet Sauvignon Traube liefert allein 29 Etiketten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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