Mit NBC geht es weiter bergab
Windhoek - Auf Grund der prekären Finanzlage des Staatssenders hat der Generalbuchprüfer das Privatunternehmen PKF (Namibia) beauftragt, eine Außenprüfung der Zahlen des Finanzjahres 2007/08 vorzunehmen. Das Ergebnis der Revision ist dermaßen negativ ausgefallen, dass Junias Kandjeke in seinem Bericht zu zwei Schlussfolgerungen kommt. Erstens sei es auf Grund vielfältiger Probleme in der Verwaltung des NBC unmöglich, ein Revisionsurteil zu fällen. Dies ist die schärfste Kritik, die der Generalbuchprüfer aussprechen kann. Zweitens sei es zweifelhaft, ob der NBC am 31. März 2008 auf Grund seiner Finanzlage noch als "laufender Betrieb" hätte bezeichnet werden können.
Die eigenen Zahlen des NBC haben dem Generalbuchprüfer zufolge einen Betriebsverlust von rund 38 Millionen Namibia-Dollar ausgewiesen. Der Liquiditätskoeffizient (current ratio), der das Verhältnis von Umlaufvermögen zu kurzfristigen Verbindlichkeiten beziffert, betrug laut Revisionsbericht 0,03. Dies bedeutet, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten derart hoch sind, dass sie durch eigene Mittel nicht mehr gedeckt werden können. Finanzanalysten erachten einen Koeffizienten von Zwei (das Umlaufvermögen sollte also doppelt so hoch sein wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten) als akzeptabel.
"Der weitere Betrieb des NBC ist abhängig von großen Regierungszuschüssen", meint Kandjeke. Die Staatssubvention betrug im Finanzjahr 2007/08 rund 62,5 Millionen Namibia-Dollar, etwa soviel wie im Vorjahr.
Die Liste der Probleme in der NBC-Buchhaltung ist laut Revisionsbericht lang. Kandjeke hebt unter anderem die folgenden Schlampereien und Unzulässigkeiten hervor. Auf Grund mangelnder Abstimmung von Konten hätten die Wirtschaftprüfer von PKF die Existenz von Vermögenswerten in Höhe von 98 Millionen Namibia-Dollar nicht nachweisen können. Zudem seien für offizielle Bestellungen (purchase orders) in Höhe von 2,3 Millionen Namibia-Dollar keine Rechnungen gefunden worden. Eine Stichprobe habe ergeben, dass Ausgaben in Höhe von rund 20 Millionen Namibia-Dollar nicht belegt werden konnten.
Ferner seien Unstimmigkeiten in der Gehaltsabrechnung, der Inventarverwaltung, bei den Außenständen und der Führung des Bankkontos gefunden worden. Ob die vom NBC angegebenen Verbindlichkeiten in Höhe von 65,7 Millionen Namibia-Dollar der Realität entsprächen, sei nicht festzustellen, da sie nicht korrekt verbucht wurden. Außerdem seien Verbindlichkeiten in Höhe von rund 5,1 Millionen Namibia-Dollar von den Prüfern entdeckt worden, die vom NBC nicht als solche verbucht wurden.
Auf der Einkommensseite herrsche ähnliches Chaos, so Kandjeke. "Wir konnten nicht feststellen, ob die Einnahmen durch Fernsehlizenzgebühren (nach Angaben des NBC 16,4 Millionen Namibia-Dollar, d. Red.) korrekt sind. Das gleiche gilt für das Werbeinkommen (rund 28 Millionen Namibia-Dollar aus Funk und Fernsehen, d. Red.)." Kandjeke zufolge habe eine interne Abgleichung hier Diskrepanzen in Millionen-Höhe ergeben.
Neben komplizierteren Rechnungsabläufen scheinen auch die grundlegendsten Routineaufgaben die Finanzleute des NBC überfordert zu haben. So sei die Mehrwertsteuer (VAT) nicht ordnungsgemäß abgerechnet worden. "Mehrwertsteuer in Höhe von 10,8 Millionen Namibia-Dollar ist falsch verbucht worden. Zudem sind fast 1,9 Millionen Namibia-Dollar zu wenig bezahlt worden."
Der Generalbuchprüfer warnt zudem davor, dass keine Rücklagen für "Gerichtskosten von möglicherweise bis zu 100,4 Millionen Namibia-Dollar" gebildet wurden. Die Notwendigkeit solch einer Rücklage wird von Kandjeke nicht erörtert - könnte aber durchaus für Prozesse gegen gescheiterte und unter Korruptionsverdacht stehende ehemaliger Mitarbeiter gemeint sein.
Unterm Strich bestätigt der Revisionsbericht wie in den Vorjahren, dass der Staatssender als eigenständiges Unternehmen komplett versagt hat und ohne große Finanzspritzen vom Staat sang- und klanglos untergehen würde.
Die eigenen Zahlen des NBC haben dem Generalbuchprüfer zufolge einen Betriebsverlust von rund 38 Millionen Namibia-Dollar ausgewiesen. Der Liquiditätskoeffizient (current ratio), der das Verhältnis von Umlaufvermögen zu kurzfristigen Verbindlichkeiten beziffert, betrug laut Revisionsbericht 0,03. Dies bedeutet, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten derart hoch sind, dass sie durch eigene Mittel nicht mehr gedeckt werden können. Finanzanalysten erachten einen Koeffizienten von Zwei (das Umlaufvermögen sollte also doppelt so hoch sein wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten) als akzeptabel.
"Der weitere Betrieb des NBC ist abhängig von großen Regierungszuschüssen", meint Kandjeke. Die Staatssubvention betrug im Finanzjahr 2007/08 rund 62,5 Millionen Namibia-Dollar, etwa soviel wie im Vorjahr.
Die Liste der Probleme in der NBC-Buchhaltung ist laut Revisionsbericht lang. Kandjeke hebt unter anderem die folgenden Schlampereien und Unzulässigkeiten hervor. Auf Grund mangelnder Abstimmung von Konten hätten die Wirtschaftprüfer von PKF die Existenz von Vermögenswerten in Höhe von 98 Millionen Namibia-Dollar nicht nachweisen können. Zudem seien für offizielle Bestellungen (purchase orders) in Höhe von 2,3 Millionen Namibia-Dollar keine Rechnungen gefunden worden. Eine Stichprobe habe ergeben, dass Ausgaben in Höhe von rund 20 Millionen Namibia-Dollar nicht belegt werden konnten.
Ferner seien Unstimmigkeiten in der Gehaltsabrechnung, der Inventarverwaltung, bei den Außenständen und der Führung des Bankkontos gefunden worden. Ob die vom NBC angegebenen Verbindlichkeiten in Höhe von 65,7 Millionen Namibia-Dollar der Realität entsprächen, sei nicht festzustellen, da sie nicht korrekt verbucht wurden. Außerdem seien Verbindlichkeiten in Höhe von rund 5,1 Millionen Namibia-Dollar von den Prüfern entdeckt worden, die vom NBC nicht als solche verbucht wurden.
Auf der Einkommensseite herrsche ähnliches Chaos, so Kandjeke. "Wir konnten nicht feststellen, ob die Einnahmen durch Fernsehlizenzgebühren (nach Angaben des NBC 16,4 Millionen Namibia-Dollar, d. Red.) korrekt sind. Das gleiche gilt für das Werbeinkommen (rund 28 Millionen Namibia-Dollar aus Funk und Fernsehen, d. Red.)." Kandjeke zufolge habe eine interne Abgleichung hier Diskrepanzen in Millionen-Höhe ergeben.
Neben komplizierteren Rechnungsabläufen scheinen auch die grundlegendsten Routineaufgaben die Finanzleute des NBC überfordert zu haben. So sei die Mehrwertsteuer (VAT) nicht ordnungsgemäß abgerechnet worden. "Mehrwertsteuer in Höhe von 10,8 Millionen Namibia-Dollar ist falsch verbucht worden. Zudem sind fast 1,9 Millionen Namibia-Dollar zu wenig bezahlt worden."
Der Generalbuchprüfer warnt zudem davor, dass keine Rücklagen für "Gerichtskosten von möglicherweise bis zu 100,4 Millionen Namibia-Dollar" gebildet wurden. Die Notwendigkeit solch einer Rücklage wird von Kandjeke nicht erörtert - könnte aber durchaus für Prozesse gegen gescheiterte und unter Korruptionsverdacht stehende ehemaliger Mitarbeiter gemeint sein.
Unterm Strich bestätigt der Revisionsbericht wie in den Vorjahren, dass der Staatssender als eigenständiges Unternehmen komplett versagt hat und ohne große Finanzspritzen vom Staat sang- und klanglos untergehen würde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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