Mit Schall und Rauch
Es hat noch niemand gezählt, wie viele Nujomastraßen wir im Lande der Braven haben und wie viele Stadions und wie viele Gebäude nach Omupräsidente I benannt sind. Auf jeden Fall hat er Wilhelm II huka überrundet, obwohl (fast) jede Ortschaft, die im vorigen Jahrhundert etwas auf sich hielt, ihre Hauptstraße nach dem Kaiser benannt hat, der aber nie hier war, sich das Land der Wüsten anzusehen.
Immerhin kann Fidel Castro, der im Herzen von Ovenduka unter deutschen Kolonialbauten Straßenschilder behauptet und so biekie karibische Revoluzzerstimmung verbreitet, von sich behaupten, dass er einmal namibischen Boden betreten hat.
Das war da draußen auf Ondekaremba, wo Ovendukas Flughafen Hosea Kutako heißt und wo er mit Omupräsidente I den Schulterschluss geübt hat, um danach ins gelobte Land der Regenbogennation Südafrika weiterzufliegen. Die Straßen-Umbenennung haben wir mit der Unabhängigkeit leidlich überlebt, manchmal mit Kompromissen, wo die alten Namen an Grenzmauern noch weiterleben wie in der Brückenstraße und der Kaiser Nujoma Avenue in Tsoachaobmund. Fortschrittliche Kommunen laden ihre Bürger stets ein, sich an der Benennung neuer Straßen zu beteiligen.So auch Ovenduka. Es ist Stadtpolitik, dass "die Verleihung von Namen solche Personen würdigen muss, die in ihrer Lebenszeit der Stadt und dem Lande allgemein hervorragende Beiträge geliefert haben". Also Menschen, die sich vom landläufigen Schmarotzertum und der Bettelkultur abheben.
Die geschriebene oder ungeschriebene Regel, dass eine Straße oder Aula nicht nach lebenden Personen benannt werden soll, zählt hier nicht. Keiner kann mit dem Finger auf die Comräds zeigen, die das wüst gern machen, denn auch Eltern von Schulgemeinschaften - nochall von den Ovandoitjie - haben Schulhallen, Schülerheime etc schon nach lebenden Personen benannt.
Nicht so lange her gab's im Windhoeker Stadtrat Sports, als die Vizebürgermissis Elaine Trepper, unterstützt von Ratsmitglied Kamatuka, den Beschluss der städtischen Exekutive anfechten wollte, die Borgwardstraße in Khomasdal umzubenennen. Sie soll nun Richardine Kloppers-Straße heißen. "Wir schaffen hier einen Präzedenzfall", so protestierte die Bürgermissis. "Es gibt schon die Andrew Kloppers- Straße.
Und ein Teil von Khomasdal ist als Kloppersdal beschildert, obwohl es keinen Beschluss dafür gibt und nun noch Richardine Kloppers- Straße!" Elaine wollte wissen, ob dann nicht der ganze Clan der Kloppersfamilie und auch andere Großfamilien sich so einer/eine nach dem/der Anderen verewigen könnten. Damit hatte die Bürgermissis in ein Wespennest gestochen, denn es folgten etliche Leserbriefe aus Khomas- und Kloppersdal, die ihr einfach das Recht absprechen wollten, da mitzureden, weil sie nicht in Ovenduka geboren, sondern zu einer anderen Zeit über den Oranje nach Jung- Namibia gekommen sei, wie übrigens die Kloppers auch.
Bürgermissis Trepper wusste von vornherein, dass sie gegen die Empfehlung der Exekutive und gegen die Mehrheit im Stadtrat nicht angehen konnte. Mit Neid zitierte sie dennoch die gültige Benennungs- und Namensregel der Partnerstadt von Ovenduka, nämlich Berlin an der Spree. Am Brandenburger Tor muss eine verdiente Person mindestens fünf Jahre tot sein, bevor die Verwendung ihres Namens für Straßen etc erwogen wird. Ihr werdet staunen.
Die Stadt Windhoek hat auch eine Altersregel. Die reicht in das wirkliche Leben hinein. "Ab 70 Jahre", so die Regel, können die Namen lebender Personen schon verwendet werden. Mit Boppa Mugabe, Hans-Dietrich Genscher und Fidel Castro hat das geklappt, aber bei Ewa Schumacher (geschiedene Frau eines deutschen Botschafters) hat die Stadt gegen ihre eigene Regel verstoßen.
Übrigens, Richardine Kloppers, noch lebend, hat 1956 auf der Alten Werft unter einem Baum eine Schule eingerichtet, ist dann mit nach Khomasdal zwangsumgesiedelt worden und hat es ertragen, einen Schulleiter und Politiker zum Mann zu haben.
Immerhin kann Fidel Castro, der im Herzen von Ovenduka unter deutschen Kolonialbauten Straßenschilder behauptet und so biekie karibische Revoluzzerstimmung verbreitet, von sich behaupten, dass er einmal namibischen Boden betreten hat.
Das war da draußen auf Ondekaremba, wo Ovendukas Flughafen Hosea Kutako heißt und wo er mit Omupräsidente I den Schulterschluss geübt hat, um danach ins gelobte Land der Regenbogennation Südafrika weiterzufliegen. Die Straßen-Umbenennung haben wir mit der Unabhängigkeit leidlich überlebt, manchmal mit Kompromissen, wo die alten Namen an Grenzmauern noch weiterleben wie in der Brückenstraße und der Kaiser Nujoma Avenue in Tsoachaobmund. Fortschrittliche Kommunen laden ihre Bürger stets ein, sich an der Benennung neuer Straßen zu beteiligen.So auch Ovenduka. Es ist Stadtpolitik, dass "die Verleihung von Namen solche Personen würdigen muss, die in ihrer Lebenszeit der Stadt und dem Lande allgemein hervorragende Beiträge geliefert haben". Also Menschen, die sich vom landläufigen Schmarotzertum und der Bettelkultur abheben.
Die geschriebene oder ungeschriebene Regel, dass eine Straße oder Aula nicht nach lebenden Personen benannt werden soll, zählt hier nicht. Keiner kann mit dem Finger auf die Comräds zeigen, die das wüst gern machen, denn auch Eltern von Schulgemeinschaften - nochall von den Ovandoitjie - haben Schulhallen, Schülerheime etc schon nach lebenden Personen benannt.
Nicht so lange her gab's im Windhoeker Stadtrat Sports, als die Vizebürgermissis Elaine Trepper, unterstützt von Ratsmitglied Kamatuka, den Beschluss der städtischen Exekutive anfechten wollte, die Borgwardstraße in Khomasdal umzubenennen. Sie soll nun Richardine Kloppers-Straße heißen. "Wir schaffen hier einen Präzedenzfall", so protestierte die Bürgermissis. "Es gibt schon die Andrew Kloppers- Straße.
Und ein Teil von Khomasdal ist als Kloppersdal beschildert, obwohl es keinen Beschluss dafür gibt und nun noch Richardine Kloppers- Straße!" Elaine wollte wissen, ob dann nicht der ganze Clan der Kloppersfamilie und auch andere Großfamilien sich so einer/eine nach dem/der Anderen verewigen könnten. Damit hatte die Bürgermissis in ein Wespennest gestochen, denn es folgten etliche Leserbriefe aus Khomas- und Kloppersdal, die ihr einfach das Recht absprechen wollten, da mitzureden, weil sie nicht in Ovenduka geboren, sondern zu einer anderen Zeit über den Oranje nach Jung- Namibia gekommen sei, wie übrigens die Kloppers auch.
Bürgermissis Trepper wusste von vornherein, dass sie gegen die Empfehlung der Exekutive und gegen die Mehrheit im Stadtrat nicht angehen konnte. Mit Neid zitierte sie dennoch die gültige Benennungs- und Namensregel der Partnerstadt von Ovenduka, nämlich Berlin an der Spree. Am Brandenburger Tor muss eine verdiente Person mindestens fünf Jahre tot sein, bevor die Verwendung ihres Namens für Straßen etc erwogen wird. Ihr werdet staunen.
Die Stadt Windhoek hat auch eine Altersregel. Die reicht in das wirkliche Leben hinein. "Ab 70 Jahre", so die Regel, können die Namen lebender Personen schon verwendet werden. Mit Boppa Mugabe, Hans-Dietrich Genscher und Fidel Castro hat das geklappt, aber bei Ewa Schumacher (geschiedene Frau eines deutschen Botschafters) hat die Stadt gegen ihre eigene Regel verstoßen.
Übrigens, Richardine Kloppers, noch lebend, hat 1956 auf der Alten Werft unter einem Baum eine Schule eingerichtet, ist dann mit nach Khomasdal zwangsumgesiedelt worden und hat es ertragen, einen Schulleiter und Politiker zum Mann zu haben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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